WAZ: Falun Gong: Meditation und Brief an VW

Falun Gong macht mobil: Rund 50 Anhänger der Bewegung praktizierten am Samstag auf dem Delphinplatz ihre chinesischen Entspannungsübungen und machten auf Unterdrückung und Verfolgung ihrer Mitglieder in China aufmerksam. Anschließend startete die Gruppe einen SOS-Marsch durch die Fuzo zum VW-Tunnel 17 am Schachtweg, um einen Appell-Brief an Volkswagen zu übergeben.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr trat Falun Gong in Wolfsburg auf: Beim Besuch von Chinas Staatspräsident Jiang Zemin im April waren die Anhänger schon einmal in der VW-Stadt. Damals wurden die Demonstranten aber von Sicherheitskräften so abgeschirmt, dass der prominente Gast nichts von ihrem Protest mitbekam (WAZ berichtete). Für wesentlich mehr Aufsehen sorgten die Sympathisanten, die aus mehreren deutschen Städten angereist waren, Samstag in der Fuzo.

Ihre Entspannungsübungen auf dem Delphinplatz waren ein Blickfang. Viele Passanten blieben stehen, um den Falun-Gong-Mitgliedern beim Meditieren zuzusehen. Die meisten Wolfsburger wussten wenig über die Bewegung, die in China verboten ist. Deshalb dachten Dennis Pelz und Sina Holzhauer beim Anblick der Übungen: „Das ist Tai-Chi.”

Bei einer Kundgebung informierte die Gruppe über Falun Gong. „Praktizierende werden auf staatliche Anordnung in China willkürlich verhaftet, gedemütigt, gefoltert und sogar getötet”, erklärte Mitglied Wolfgang Gumpold. Dann marschierten die Sympathisanten zum Bahnhof, von dort ging es zum VW-Tunnel 17 am Schachtweg. Die Anhänger hatten auch ihre Spruchbänder dabei. Darauf waren zum Beispiel die Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht – zu lesen.

Hans-Joachim Kohrs, Leiter des Werkschutzes, nahm den Appell-Brief an Volkswagen in Empfang. Inhalt des Schreibens: Die Anhänger bitten Repräsentanten des Konzerns, „ihre Verbindungen nach China zu nutzen, um den Verfolgten dort beizustehen”.

Wolfsburg (bri)

aus Wolfsburger Allgemeine online

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