EFIC, 21.08.2002: UNO-Flüchtlinge in Kambodscha müssen sich verstecken, nachdem chinesische Botschaft Ausweisung von Flüchtlings-Ehepaar nach China erwirkte

Zur sofortigen Veröffentlichung – 21. August 2002 [http://www.clearharmony.net /]

UNO-Flüchtlinge in Kambodscha gezwungen sich zu verstecken, nachdem chinesische Botschaft Ausweisung von Flüchtlings-Ehepaar nach China erwirkte

Amnesty International ruft zu sofortigem Handeln auf

Illegal ausgewiesenes Ehepaar wird in China im Gefängnis Nummer Eins von Changsha gefangen gehalten

LONDON, 20. August 2002 (Europäisches Falun Gong-Informationszentrum) Wie schon berichtet, hatte die chinesische Botschaft in Phnom Penh kambodschanische Beamte unter Druck gesetzt, den UNO-Flüchtlings-Status von zwei Falun Gong-Praktizierenden zu verletzen, und sie zurück nach China auszuweisen. Acht Tage danach sind nun in Phnom Penh noch mindestens zwei weitere Flüchtlinge gezwungen sich zu verstecken.

Herr Jiang Linzhong ist ein 61-jähriger chinesischer Staatsbürger, der mit seiner Frau, Wang Minchun, 58, in Kambodscha in Phnom Penh unter dem Schutz der UNO- Hochkommission für Flüchtlinge lebt. Am 17. August rief ihn ein Nachbar an, um ihm zu sagen, dass eine Anzahl kambodschanischer Beamter von mindestens zwei chinesischen Beamten begleitet, zu seiner Wohnung gekommen waren und nach dem Ehepaar gesucht hatten. Herr Jiang sagte ihm, dass er derzeit nicht in seinem Haus sei, und der Nachbar riet ihm, nicht nach Hause zurückzukehren, weil das zu gefährlich wäre. „Wir sind über das, was die chinesische Botschaft machen könnte, sehr besorgt, besonders nachdem sie UNO-Gesetze gebrochen hatte, indem sie letzte Woche kambodschanische Beamte genötigt hatte, Li Guojun und seine Frau Zhang Xinyi auszuweisen,“ erzählte uns Herr Jiang am Telefon.

Herr Jiang ist sich nicht sicher, wie viele andere Menschen in Kambodscha vielleicht in einer ähnlichen Situation wie er sind, aber er sagt, dass mindestens sechs andere, die die örtliche Falun Gong-Übungsgruppe besucht hatten, aus Angst vor einer willkürlichen Verhaftung, die unter dem Druck der chinesischen Botschaft geschehen könnte, nicht mehr kommen.

Amnesty International hat wegen dieser chinesischen Flüchtlinge in Kambodscha zu sofortigem Handeln aufgerufen

„Menschen, die von der UNO-Hochkommission für Flüchtlinge geschützt werden, müssen sich verstecken, um sich vor der chinesischen Botschaft zu schützen,“ bemerkt Peter Jauhal, Sprecher des Europäischen Falun Gong-Informationszentrums. „Was sagt uns das über die Möglichkeiten chinesischer Agenten, bei ihren Aktionen unter dem Druck von China die Gesetze in anderen Ländern zu unterlaufen?“

Ähnlich unerlaubter Druck hat vor kurzem in Hongkong Besorgnis erregt, wo letzte Woche 16 Falun Gong-Praktizierende der Behinderung für schuldig befunden wurden, weil sie während eines friedlichen Sit-ins vor dem chinesischen Verbindungsbüro in Hongkong einen Raum von sieben Quadratmeter Bürgersteig eingenommen hatten, auf einem Platz, der von der Verteidigung als „groß genug“ beschrieben wurde, „um darauf ein kleines Konzert veranstalten zu können“ (140 Quadratmeter). Von der Polizei wurden auch noch andere Anklagen erhoben. Sie hatte die Praktizierenden wenige Stunden nach Beginn des Sit-ins gewaltsam verhaftet.

Zwei Freunde verschwinden

Herr Jiang Lin Zhou und seine Frau waren im April 2001 nach Phnom Penh gegangen, um der Verfolgung in China zu entgehen. Sie gründeten in der kambodschanischen Hauptstadt einen Kleinbetrieb und fuhren in Stille fort, Falun Gong zu praktizieren. Jeden Morgen praktizierten Li Guojun und seine Frau Zhang Xinyi, „das Ehepaar, das am 9. August illegal wieder nach China ausgewiesen“ wurde, zusammen mit Herrn Jiang und seiner Frau bei Herrn Jiang&#039s Wohnung oder in einem örtlichen Park.

Am 2. August aber kam das Ehepaar nicht zur gewohnten Zeit zu Herrn Jiang&#039s Wohnung. Herr Jiang ging daher zum Haus, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Nachbarn von Li Guojung erzählten Herrn Jiang, dass zwei kambodschanische Polizisten und zwei chinesische Beamte das Ehepaar mitgenommen hätten.

Herr Jiang sagte, dass er sofort zur obersten UNO-Flüchtlingskommission gegangen sei und den Beamten dort von der Verhaftung berichtet habe. Ihm wurde versichert, dass der Fall untersucht werden würde. Das UNO-Büro konnte das Ehepaar aber nicht finden.

Am 9. August schließlich erhielt Herr Jiang die Nachricht, dass das Ehepaar zurück nach Guangzhou in China ausgewiesen worden war. Dort wären ihnen Handschellen angelegt worden und sie seien von chinesischer Polizei nach Changsha, der Hauptstadt der Provinz Hunan weggebracht worden.

Quellen aus China zufolge wird das Ehepaar jetzt im Gefängnis Nummer Eins von Changsha gefangen gehalten.

Das europäische Falun Gong-Informationszentrum hat seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong in China im Jahre 1999 insgesamt 455 Todesfälle bestätigt. Staatliche Beamte in China berichten aber, dass die wirkliche Zahl der Todesopfer bei über 1600 liegt. Über 100.000 sind festgehalten worden, davon sind mehr als 20 000 ohne Prozess zu Zwangarbeitslager verurteilt.

FÜR MEHR INFORMATIONEN WENDEN SIE SICH BITTE AN DAS EUROPÄISCHE FALUN DAFA INFORMATIONSZENTRUM:

Kontakt: Peter Jauhal +44 7985 034 543
weitere Kontakte: http://www.falungonginfo.net/europe.htm Email: europe@falungonginfo.net


Englische Version unter: http://www.clearharmony.net/articles/6451.html
Original vom: 21.08.02
Übersetzt am: 23.08.02

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