Reykjavik (AP) Fünf Tage vor einem geplanten Besuch des chinesischen Präsidenten Jiang Zemin hat die isländische Regierung Anhängern der Meditationsbewegung Falun Gong die Einreise verboten. Das gab das Justizministerium in Reykjavik am Freitagabend bekannt. Die Regierung will damit eine angekündigte Großdemonstration gegen Jiang verhindern.

Es handelt sich um das erste Einreiseverbot Islands gegen Mitglieder einer bestimmten Bewegung oder internationalen Organisation. Es gilt den Angaben zufolge bis zum 18. Juni. In der Vergangenheit kam es während Besuchen chinesischer Politiker in Island regelmäßig zu Protestaktionen von Menschenrechtsgruppen. Zu Jiangs Besuch vom 12. bis 16. Juni wurden mehrere hundert Falun-Gong-Anhänger erwartet. In China ist die Bewegung seit 1999 verboten.