Epochtimes Deutschland: Chinas illegale Organtransplantationen

Rund um die Welt protestieren Falun Gong-Praktizierende mit nachgestellten Szenen gegen den Organraub in China. Foto: AFP / Getty

In der Washington Times veröffentlichte der republikanische Kongressabgeordnete Christopher H. Smith am 18. September einen Kommentar zu dem in China vermuteten Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden. Mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlichen wir hier die Übersetzung.

Während der letzten Jahrzehnte haben Ärzte, medizinische Hochschulen, Krankenhäuser und pharmazeutische Unternehmen in Amerika und anderswo Fähigkeiten und Fachwissen entwickelt, das lebensspendende Organtransplantationen ermöglicht. Dazu gehören Transplantationen des Herzens, der Nieren, der Leber, Lunge und der Augenhornhaut. Diese Fähigkeiten und das Fachwissen haben sich auf der ganzen Welt verbreitet.

Diese Fähigkeiten können missbraucht, oder dazu verwendet werden, den Verkauf von Organen der Armen durch Vetternwirtschaft an die Reichen voranzutreiben. Folglich hat die internationale Gemeinschaft Protokollanfragen entwickelt, um sicherzustellen, dass Organspenden strengen prozeduralen und ethischen Richtlinien folgen. Dies ist 2008 in der „Decleration of Istanbul“ kodifiziert worden. Ein fundamentales Prinzip ist die Erfordernis der Zustimmung des Spenders. Ein anderes ist, dass verurteilte Gefangene nicht als Spender dienen dürfen. Als Erweiterung dieser Prinzipien veröffentlichen medizinische Zeitschriften keine Artikel über Forschungen im Bereich der Organtransplantation, wenn die Organe von exekutierten Häftlingen stammen.

In der Mitte der 90er-Jahre fing ich an, Anhörungen über die Praxis des Organraubs an Häftlingen in China abzuhalten und unglücklicherweise ist dieses kontroverse Verfahren nicht verschwunden. Bei einer Anhörung, auf der ich letzte Woche als zweiter Vorsitzender anwesend war, hörten zwei Unterausschüsse des House Foreign Affairs Committees, dass, obwohl nur wenige Chinesen freiwillig Organe spenden, China dennoch bei der Anzahl der Transplantationen pro Jahr direkt nach den USA rangiert. Mit 600 Transplantationszentren ist China zu einem Ziel für „Transplantationstourismus“ geworden. Jedes Transplantat eines Herzens oder einer Leber kann mehr als 100.000 US-Dollar an Ertrag bringen.

Welche Adjektive können wir benutzen, um die Vorstellung zu beschreiben, dass chinesische Ärzte und Krankenhäuser sich an groß angelegtem Raub von menschlichen Organen beteiligen, um Profit daraus zu schlagen. Die gebräuchlichen Worte wie „verstörend“, „erschreckend“ oder sogar „schockierend“ sind unzureichend.

Bis jetzt habe ich mich nur auf gewöhnliche Transplantationen bezogen. Es gibt aber noch eine ernsthaftere Vorstellung. Nämlich die, dass chinesische Militärärzte an dem Organraub an Häftlingen und Insassen von Arbeitslagern beteiligt sind. Insbesondere an Gefangenen, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind.

Chinas stellvertretender Gesundheitsminister bestätigte 2005, dass fast alle Organe von exekutierten Häftlingen stammen. Die Anzahl der Exekutionen in China ist aber ein „Staatsgeheimnis“. In China existieren keine verbindlichen Statistiken, keine offenen Wartelisten und keine Transparenz bei der Gewährung der „Einwilligung“ zur Spende. Bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen chinesische Ärzte oder Beamte aus dem Gesundheitsbereich das chinesische Transplantationssystem diskutierten, passten die Zahlen nicht zusammen. Die besten verfügbaren Schätzungen von außen zeigen, dass die Zahl der Transplantationen offensichtlich die Zahl der Exekutionen von Kriminellen übersteigt. Wo kommen also die zusätzlichen Organe her?

Ethan Gutmann, ein Zeuge bei der Anhörung, befragte medizinisches Personal aus China, jedoch außerhalb des Landes. Er erfuhr von der Entfernung von Organen durch Teams von militärischen Ärzten in medizinischen LKWs direkt nach der Exekution. Die Opfer, so erfuhr er, kamen aus Chinas Gefängnissen oder waren Umerzogene aus Arbeitslagern – weit entfernt von Justiz oder Ermittlungen. Es ist ihnen selbstverständlich nicht möglich zu entkommen und auszusagen. Die unverzügliche Einäscherung zerstört die physischen Beweise.

Einige Falun Gong-Praktizierende, die aus Arbeitslagern entlassen wurden, berichten, dass die Lagerärzte regelmäßig körperliche Untersuchungen an ihnen durchführten. Besonderes Augenmerk legten sie dabei auf ihre Blutgruppe und den Zustand ihrer Nieren, Lebern, Lungen, Herzen und Augen – „die Handelsorgane“.

Viele Mitglieder dieser spirituellen Bewegung weigerten sich ihren Namen zu nennen, als sie in Gewahrsam genommen wurden. Die Anhänger von Falun Gong werden ungerechterweise festgehalten, missbraucht und Ziel von psychologischer und körperlicher Folter. Und das nur aufgrund ihrer Hingabe an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“. Ihre Anonymität macht sie zu leichten Opfern des todbedeutenden Organraubs zum Zwecke der Transplantation.

Die grauenvollsten Aussagen kamen von chinesischen Ärzten, die Herrn Gutmann berichteten, dass einige der Opfer noch lebten, als ihnen die Organe entnommen wurden.

Ja, diese Berichte des Horrors, der von einem modernen Staat genehmigt wird, schreien nach Beweisen, und Beweise sind Mangelware. Aber diese Möglichkeit bringt uns in eine entsetzliche Welt, eine Welt, die unsere Sprache herausfordert, die das Wort barbarisch zu harmlos macht,

Wir hoffen alle, dass diese fragmentarischen Berichte und diese Indizien sich nicht zum realen Barbarentum verdichten. Hier macht die Erfolgsbilanz anderer chinesischer Grundsätze tragischerweise keinen Mut. In China wurde eine Mutter wegen ihres Protests gegen eine unangemessene Bestrafung Krimineller, die ihre elfjährige Tochter entführt und sie als Sexsklavin verkauft hatten, selbst in ein Arbeitslager zur Umerziehung geschickt. In China ist es eine gewöhnliche Maßnahme, dass Eltern gezwungen werden, ihre Kinder abzutreiben, selbst noch nach dem sechsten Monat. Andere müssen eine erzwungene Sterilisation über sich ergehen lassen. In China steht die Kommunistische Partei über dem Gesetz. Wir hoffen, dass es eine andere Begründung für diese Hinweise gibt, aber wir können nicht ruhen, bis wir mehr wissen.

Chinas staatlich und parteilich kontrollierte Medien besagen, das Volk wisse, dass es von der glorreichen Führung durch die Kommunistische Partei profitiere. Die Wahrheit sieht anders aus. Das chinesische Volk sehnt sich im Herzen nach Freiheit und Vertrauen, Lungen die saubere Luft atmen und Augen, die darauf hoffen können, eine bessere Zukunft zu sehen. Wenn China ein Ziel für „Transplantationstourismus“ geworden ist, wenn alternde Parteikader Organe von jenen in Gefängnissen und Arbeitslagern erhalten, wenn einige dieser Organe von religiösen und politischen Dissidenten stammen, wenn die Kommunistische Partei von Herzen spricht, dann wissen wir, dass sie nicht von Liebe, Hingabe oder Loyalität spricht. Sie denken an Dollarzeichen.

Christopher H. Smith, republikanischer Abgeordneter aus New Jersey, ist Vorsitzender der U.S. Congressional-Executive China Commission und vom House Foreign Affairs subcommittee on Africa, global health and human rights.

Originalkommentar auf Englisch: SMITH: China's illegal organ harvesting

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