Traditionelle chinesische Kultur: Die Legende der Roten Päckchen

Wenn ein Kind während der Neujahrsfeiertage von einer älteren Person ein rotes Päckchen bekommt, ist das sein glücklichster Moment. Aber kennt ihr den Ursprung dieser Tradition? Darüber gibt es eine liebenswerte Geschichte.

Der Legende nach gab es einmal einen gefürchteten Dämon, der „Sui“ hieß. Jedes Jahr am Neujahrsabend würde der Dämon kommen, um dreimal den Kopf eines schlafenden Kindes zu berühren. Vor lauter Angst würde das Kind laut weinen, Kopfschmerzen und Fieber bekommen und anfangen, dummes Zeug zu babbeln. Nach diesen Symptome würde das Kind ein Narr, ein Dummkopf sein.

Aus Furcht, Dämon Sui würde den Kindern schaden, ließen die Eltern die Lichter brennen und blieben den ganzen Neujahrsabend auf, um den Dämon fernzuhalten. Dies ist der Ursprung des Aufbleibens am Neujahrsabend in den modernen Tagen.

Einmal gab es die Familie Guan in der Stadt Jiaxing. Das Ehepaar hatte in fortgeschrittenem Alter einen Sohn bekommen und sie liebten ihn herzlich. Aus Furcht, der Dämon Sui könnte kommen und ihm Schaden zufügen, hielten sie auch den Sohn wach. Sie gaben ihm acht Münzen zum Spielen. Der Sohn wickelte die Münzen in rotes Papier ein, machte das Päckchen wieder auf und wickelte es immer wieder ein und aus, bis er so müde war, dass er mit den in rotes Papier eingewickelten Münzen, die neben ihm auf dem Kissen lagen, einschlief. Das Paar saß neben dem Bett des Kindes, um es zu beschützen.

Um Mitternacht, blies ein frostiger Windstoß die Tür auf und blies auch das Licht aus. Gerade als der Dämon seine Hand ausstreckte, um den Kopf des Jungen zu berühren, brachen silberne Lichtstrahlen aus dem roten Päckchen hervor. Der Dämon erschrak und flüchtete.

Das Paar erzählte dann am Neujahrstag allen Nachbarn davon. Von da an taten sie alle da gleiche. Seitdem waren die Kinder immer sicher und gesund, ohne irgendwelche Probleme zu haben.

Es stellte sich heraus, dass die acht Münzen, die Acht Unsterblichen waren, die heimlich gekommen waren, um das Kind zu beschützen. Die Leute nannten daher diese Geldstücke „Glücksmünzen für den Neujahrstag“.

Mit den Veränderungen in der Gesellschaft und dem Verlust der traditionellen Kultur, ging die ursprüngliche Bedeutung der „Glücksmünzen“ in rotem Päckchen verloren. Später schauten viele Kinder darauf, wer zum Neujahrstag das meiste Geld bekommen hatte. Und wenn die Spender nicht viel gaben, dachten die Kinder möglicherweise geringschätzig über sie.

Über die Jahre hinweg hat sich die Geldsumme im roten Päckchen viele Male verdoppelt. Nicht nur, dass das rote Päckchen nicht mehr vor Bösem bewahrt, es scheint heutzutage sogar die Gier anzuspornen. Hoffen wir, dass die „Glücksmünzen“ im roten Päckchen eines Tages den Kindern wieder Frieden und Glück bringen können.

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