Ein Samstag im November. Unsere Falun Gong-Gruppe wird von zwei Praktizierenden von außerhalb verstärkt. So sind wir insgesamt neun Praktizierende, die an diesem Samstag in Hannover aktiv werden. Unser Ziel: Den Menschen zu erklären, was derzeit mit Falun Gong in China vor sich geht und sie zu bitten, die DAFOH-Petition zu unterschreiben. [1]
Dem Aufruf zur Unterschrift der Petition folgten manche Menschen nur zögerlich; manche zweifelten den Sinn solcher Unterschriftenaktionen an, andere nahmen die derzeitige Diskussion über „Daten-Missbrauch“ zum Vorwand und meinten, sie würden ihre Unterschrift nirgendwo mehr geben. „Warum wollen Sie denn gleich alles Gute mit über Bord werfen, nur wegen dieser Diskussion!?“ gab die Praktizierende R. zu bedenken. Daraufhin unterschrieb die ältere Dame, die vorher gezögert hatte.
„Mir kam es so vor, als seien die Menschen sehr schnell unterwegs, weil die Zeit drängt, und ebenso schnell mit ihrer Entscheidung, stehenzubleiben und sich informieren zu lassen und mit ihrer Stimme gegen den Organraub zu unterschreiben“, meinte die Praktizierende S.
Die Praktizierende E hatte eine Person getroffen, die früher im Bereich der Kirche gearbeitet hatte und der vor Jahren eine Niere transplantiert worden war. Diese Person war sofort bereit, die Petition zu unterschreiben. Nach einem längeren Gespräch, in dem E ihr die Umstände ausführlich erklärte, sagte sie anerkennend, dass sie empfinde, dass die Praktizierende Ruhe ausstrahle.
Nach einem längeren Gespräch hatte auch ein Mann unterschrieben, der sich als ´wiedergeborener Christ` bezeichnete. Die Praktizierende A hatte ihm ausführlich erklärt, was Falun Gong ist und warum es in China verfolgt wird. Sie sagte: „Dadurch habe ich als Falun Dafa-Kultivierende Zeugnis abgelegt.“
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Wirksames Mittel: Das Poster wurde von einigen Praktizierende auf dem Rücken getragen
„Zuerst wollte ich das Poster nicht nehmen“, berichtete die Praktizierende J. „Ich fand, dass es nicht gut aussah. Dann aber änderte sich mein Gedanke.“ Als sie das Poster auf dem Rücken trug, habe sie plötzlich jemanden hinter sich gespürt, der es las. Der junge Mann bedankte sich freundlich für den Flyer, den sie ihm gab, und während die beiden Männer sich entfernten, drehte sich einer von ihnen nochmals um und zeigte ihr den Daumen nach oben. Fast seien ihr die Tränen gekommen und sie fühlte sich ermutigt. „An diesem Tag verteilte ich wirklich viele Flyer; viele Leute nahmen die Flyer an. Vielleicht war es, weil ich meinen Gedanken verändert hatte…“
Der Meister sagte:
"Nachdem das Böse beseitigt wurde, sind die Menschen jetzt etwas klarer geworden. Zumindest können sie sich eigene Gedanken machen. Wenn du ihnen die wahren Umstände erklärst, machen sie sich dazu ihre eigenen Gedanken." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA 2013; 19. Oktober 2013)
„Etwas was mir auffiel, berichtete der Praktizierende C, „war, dass die Menschen in Gesprächen recht klar mit mir sprachen. Also mein Eindruck war wirklich, in dem Moment es mit der klaren Seite zu tun zu haben.“
Sehr viele haben mir gesagt: ´Ich interessiere mich sehr für das, was Sie über die Verfolgung von Falun Gong gesagt haben, aber Genaueres über Falun Gong an sich möchte ich nicht erfahren`.“ Der Praktizierende fand, dass es nicht in einem ablehnenden Ton formuliert war; er deutete es eher so, dass die Menschen sagen wollten: ´Ich kann jetzt nicht eintreten. `
„Ich konnte deutlich spüren, wie wichtig es ist, diese Aufklärungsarbeit gemeinsam durchzuführen“, sagte I. Sie hatte zugehört, wie die Mitpraktizierenden den Menschen die wahren Begebenheiten erklärten und fand das sehr bereichernd. Sie machte sich Gedanken, inwieweit unsere Erklärungen „angemessen“ sind und der Ebene der Menschen entsprechen.
„In der Fa-Erklärung betont der Meister die Wichtigkeit der Errettung der Chinesen im Ausland. Ich konnte bei mir feststellen, dass ich zu fordernd bzw. zu direkt war, als ich mit zwei Chinesen ins Gespräch kam. So hatte unsere Begegnung eher eine einschüchternde Wirkung. Bei den nächsten Chinesen war ich vorsichtiger“, sagte sie.
Die Praktizierende J berichtete, sie habe mit einem Chinesen gesprochen, der schon seit langem in Deutschland lebt. Er war über die Machenschaften der kommunistischen Partei in China informiert und sagte, er sei kein Mitglied der Partei. Aber die Frage, ob er ein rotes Halstuch [2] getragen habe, bejahte er. J wurde unruhig und versuchte, ihn zum Austritt zu bewegen, sagte es ihm immer wieder und gab ihm eine Zeitung. Später erkannte sie, dass sie es nicht wirklich aus Barmherzigkeit tat, sondern es als eine „Aufgabe“ betrachtet hatte, ihn sofort zum Austritt aus der Partei zu bewegen. „Deshalb wirkte es nicht gut“, sagte sie bedauernd.
Manche Chinesen erwähnen im Gespräch, dass sich die Situation in China sehr verbessert habe; die KP habe zwar viel Schlechtes getan, aber welcher andere Staat könne von sich behaupten…Die Praktizierende J gab zu bedenken, er habe einmal vor der Flagge geschworen, dass er sein Leben für die KP geben würde. „Das ist egal“, erwiderte der Chinese. Als er geheiratet habe, habe er seiner Frau auch ein Versprechen gegeben und würde heute doch das tun, was er wolle. Die Praktizierende fühlte sich sehr traurig, als sie das hörte.
Der Meister spricht in seiner letzten Fa-Erklärung auch über die Verlängerung der Zeit:
„Die Verlängerung der Zeit ist für euch und für alle Lebewesen gedacht.“ (Li Hongzhi, ebenda, 19. Oktober 2013)
Diesen Gedanken empfand die Praktizierende I als besonders „tragend“. „Hieraus konnte ich meine Zuversicht erneut speisen, dass die Menschen mit Schicksalsverbindung schon zu uns geführt werden, wenn wir ein aufrichtiges Feld bilden“, sagte sie.
Was dem Praktizierenden C allgemein am Infostand auffiel war, wie sehr der ganze Infostand ein Feld der Kultivierung ist und wie sehr wir ein Körper sind, wo es darauf ankommt, dass alle Teilchen zusammenwirken.
Diese Erfahrung machte er besonders, als er hinter dem Tisch stand. „Von dieser Position aus kann man alles überblicken und man kann auch mit lenken“, meinte er. Er achtete darauf, dass die anderen ihre Arbeit tun konnten und unterstützte sie mit aufrichtigen Gedanken. Es gehe darum, das Fa anzuwenden, um Menschen zu erretten. „Das ist für mich eine Bedeutung von "Lernen das Fa zu beherrschen", äußerte C und erinnert sich dabei an die Worte des Meisters.
Der Meister sagte:
„Ihr müsst das Fa tief verstehen und es beherrschen, gleichzeitig müsst ihr im Verlauf eurer eigenen Kultivierung die Maßstäbe, die ihr erreichen sollt, vollenden, dann könnt ihr in dem entscheidenden Moment wirklich das Fa bestätigen und tun, was Dafa-Jünger tun sollen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika. März 2002)
C nannte als Beispiele, Verrückten kurzzeitig ihre Besessenheiten abzunehmen oder Dämonen aufzufordern, für den Moment der Wahrheitserklärung Ruhe zu geben, oder mit aufrichtigen Gedanken Menschen auffordern bzw. lenken zu gehen, oder in gewissen Situationen das Wetter zu kommandieren. „Es kommt alles auf die aufrichtigen Gedanken an“, meinte er abschließend.
Zum Gelingen dieses Info-Tages trug ein gut organisierter Info-Tisch mit geordneten Materialien bei. Dazu sagte die Praktizierende B: „Ich versuche, die Materialien in Ordnung zu halten. Die Transparente dürfen nicht geknickt werden, da sie sonst beschädigt werden. Sie sollen doch möglichst lange halten. Wenn ich die Materialien auf unseren Tisch lege, achte ich darauf, dass auf der einen Seite des Tisches alles zum Thema „Verfolgung“ liegt und auf der anderen Seite die Bücher und Flyer zu Dafa und was sonst noch dazugehört, wenn wir den Passanten erklären, was Falun Dafa ist. Wenn ich am Tisch stehe, achte ich darauf, was die Menschen brauchen, bzw. haben möchten.“
Bei diesem Infotag war ihr ein etwa 5-jähriges Mädchen aufgefallen, das mit seiner Familie an unseren Stand kam. Als plötzlich zwei Polizei-Streifenwagen mit Martinshorn vorbeifuhren, hatte die Kleine angefangen, bitterlich zu weinen, denn in den engen Straßen war es extrem laut. „Ich konnte das Kind beruhigen, indem ich ihm ein Lesezeichen schenkte und es freundlich ansprach“, sagte die Praktizierende B.
Die Praktizierende P sagte:
„Ich habe eigentlich die ganze Zeit an Barmherzigkeit gedacht und an das Gedicht des Meisters:
Barmherzigkeit lässt Frühling zwischen Himmel und Erde werden
Aufrichtige Gedanken erretten Menschen in der Welt
(Li Hongzhi, Fa berichtigt das Universum, 06.April 2002; in: Hong Yin II)
Zuerst hatte sie sich nicht barmherzig gefühlt, während sie auf dem Platz Flyer verteilte. Später kam ein Ehepaar auf sie zu; die beiden sprachen über die Verbesserungen, die es doch jetzt in China gäbe und dass vieles sich verändert habe. P sprach dann über die Verfolgung von Falun Gong, und dass sich für die Praktizierenden in China die Situation gar nicht verändert hat. Das Paar hörte zu. Als die Praktizierende sagte: „Wir machen das nur aus Barmherzigkeit“ waren die beiden fast sprachlos. „Ich konnte merken, dass sich in ihrem Inneren etwas bewegte“, sagte H. und ergänzte:
„Vor einiger Zeit habe ich mal das oben zitierte Gedicht laut gelesen. Da habe ich plötzlich eine ganz starke Energie gespürt, die durch meinen ganzen Körper ging. Ich glaube, Barmherzigkeit ist das, was die Menschen heutzutage am meisten brauchen!“
[1] Frühere Berichte von Info-Tagen in Hannover:
http://de.minghui.org/artikel/75881.html
http://de.minghui.org/artikel/75577.html
[2] Ein rotes Halstuch wird von den Jungen Pionieren (Alter: 6-14 Jahre) getragen, der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Chinas.