Li Bai – Der Weise der Poesie

Li Bai (701 – 762 n. Chr.) war ein berühmter Poet in der Tang Dynastie und wurde als der „Weise der Poesie“ betrachtet. Er hinterließ über 900 Gedichte, die immer noch rezitiert werden.

Li Bai war von Kindheit an dafür bekannt, klug, zuversichtlich und selbstsicher zu sein. Schon im Alter von zehn Jahren zeichnete er sich aus, als er Gedichte und antithetische Reimpaardichtungen schrieb. Außerdem lernte er auch Schwertkampf und war sowohl in Literatur als auch in Kampfkunst vollendet.

Als er über zwanzig Jahre alt war, begann er, China zu bereisen und berühmte Berge zu besuchen. Im Alter von 26 begab er sich auf eine neue Reise, mit der Absicht, eine Beamtenkarriere zu beginnen und seine Reise führte ihn durch halb China.

Auch während seiner Reise half Li Bai den Armen und verteilte sein Eigentum großzügig und ritterlich. Als einen seiner Freunde plötzlich der Tod ereilte, war Li Bai tief betrübt. Er organisierte die Beerdigungszeremonie und beerdigte seinen Freund an einem Seeufer. Da es die damaligen Menschen aufgrund der vorherrschenden Gebräuche vorzogen, in ihrer Heimatstadt beerdigt zu werden, versprach er, die Überreste seines Freundes später in dessen Heimatstadt zu überführen. Nach ein paar Jahren machte Li Bai diese versprochene Reise zurück an das Seeufer, sammelte die Knochen seines verschiedenen Freundes ein und trug diese die lange Reise zurück in dessen Heimatstadt, wo er sie bestattete.

Im Alter von 42 Jahren wurde er von einem Beamten, der seine Gedichte gelesen hatte und von ihnen höchst beeindruckt war, dem Kaiser von Tang empfohlen. Der Kaiser erließ ein Edikt, forderte Li auf, nach Chang’an zu kommen und am Hofe zu dienen. Nachdem er dem Kaiser eine kurze Zeit gedient hatte, realisierte Li Bai, dass der Kaiser nur sein literarisches Talent wertschätzte, nicht aber seine politischen Empfehlungen. Andererseits fand er es immer schwerer, die Arroganz der kaiserlichen Familien zu erdulden. Sein Talent zog auch Neid und Verleumdungen seitens mächtiger Beamter auf sich und schon bald erkannte er, dass er nicht mehr länger am Hofe bleiben könne.

Bald danach verließ Li Bai die Hauptstadt und fing an, wieder als Taoist herumzuwandern. Während seiner Reise verlor er niemals sein Selbstvertrauen und seinen zuversichtlichen Geist, noch gab er seine Ambitionen auf, als er arm wurde. Er wurde auch vom Buddhismus beeinflusst, wie sich in einigen seiner Gedichte zeigt.

Li Bais Gedichte reflektieren seinen tiefen Patriotismus für die Tang Dynastie und enthalten auch einsiedlerische Philosophie, Taoismus und Ritterlichkeit. Selbst während der sehr harten Zeit seines Lebens hinterließ Li Bai der Nachwelt wunderschöne Poesien. Seine Gedichte, über 900 an der Zahl, wurden gesammelt und in einem Buch zusammengefasst, welches dann in Haushalten weit verbreitet und zu einem kostbaren Erbe der chinesischen poetischen Literatur wurde.

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