Geschichten aus dem alten China: Yang Yanzhao, ein hervorragender General, bewacht die Nordgrenze

Yang Yanzhao (958 – 1014 n. Chr.) war ein berühmter General in der Nördlichen Song Dynastie. Über 15 Jahre lang bewachte er die Nordgrenze der Song Dynastie und vereitelte viele Invasionen aus Khitan.
Als sein Vater, ein Militärgeneral, das außerordentliche Interesse seines Sohnes an militärischen Brettspielen bemerkte, war er sehr erfreut darüber und nahm ihn zu wirklichen militärischen Aktionen mit. Als Yanzhao größer war, diente er als Vorkämpfer in der Armee seines Vaters. In einer Schlacht wurde sein Arm von einem gegnerischen Pfeil durchbohrt, doch er zog sich nicht zurück, sondern kämpfte noch heftiger. Er gewann in seiner frühen militärischen Dienstzeit zahlreiche Schlachten. Als viele Jahre später sein Vater in einer Schlacht gegen Khitan starb, übernahm Yanzhao eine höhere Militärposition und führte die Kampagne weiter.

Als couragierter Krieger war Yanzhao bei seiner Truppe als großmütiger General angesehen. Wie schon sein Vater vermied er Luxus und führte ein einfaches Leben in der Armee. Er war sehr diszipliniert, mit seinen Militäroffizieren sehr strikt, wurde von ihnen jedoch sehr geachtet. Er nahm in harschen Umgebungen dieselben Schwierigkeiten auf sich, wie seine Truppen, griff bei Schlachten immer an der Front mit an und belohnte seine Untergebenen nach dem Sieg gerecht. Nie beanspruchte er Ehrungen vor dem Kaiser für sich und stellte immer sicher, dass seine Untergebenen die verdienten Auszeichnungen erhielten. Und so war er bei seinen Truppen und sogar bei seinen Feinden weithin respektiert.

In einem Frühwinter wurde einmal die kleine Stadt, die er mit einer kleinen Truppe beschützte, belagert und unter Aufsicht ihrer Kaiserin von einer viel größeren Truppe der Armee Khitans heftig attackiert. Yanzhao blieb ganz ruhig und befahl allen jungen Bürgern, sich an der Verteidigung zu beteiligen, doch sie waren zahlenmäßig dem Feind so unterlegen, dass sich jeder bewusst war, dass sie nicht lange standhalten können. Als Yanzhao eines Abends sah, dass die Temperaturen plötzlich stark fielen, befahl er sofort, dass jeder über Nacht an der Stadtmauer Wasser ausgießen solle. Das Wasser gefror in der eisigen Kälte sehr schnell. Am nächsten Morgen war die Khitan Armee sprachlos über die dicke „Eismauer“, die sich über Nacht gebildet hatte. Die Mauer war nun zu rutschig geworden, um sie beim Angriff zu übersteigen und Eisblöcke konnten wie Felsen zur Verteidigung benutzt werden. Das kalte Wetter dauerte an und schließlich musste sich die Khitan Armee zurückziehen.

An Yanzhao erinnert man sich auch wegen seiner „Armee von Bullen“. Er befahl, eine große Anzahl von Bullen zu kaufen und bekleidete viele Strohmänner mit der Uniform der Khitan Armee. Die Bullen wurden darauf trainiert, ihr tägliches Futter innerhalb der mit Heu ausgestopften Strohmänner zu finden und sie benutzten ihre Hörner, um die Strohmänner aufzuschlitzen. Noch bevor das Hauptgefecht mit der Khitan Armee anstand, ließ Yanzhao die Bullen einige Tage lang aushungern. Als dann die Schlacht anfing, ließ er die Bullen in Richtung der Elite der Khitan Armee losrennen. Die Khitan Armee erlitt große Verluste und Yanzhao sicherte sich erfolgreich den Sieg.

Yang Yanzhao schützte fünfzehn Jahre lang die Nordgrenze und reduzierte die Invasionen aus Khitan erheblich. Als er 1014 im Alter von 57 auf seinem Posten starb, betrauerte ihn der Kaiser unter großem Leid und befahl Boten, seinen Sarg in seine Heimatstadt zurück zu eskortieren. Er wurde von den Menschen zutiefst vermisst, die er gegen die Invasionen und Schikanen vor der Khitan Armee geschützt hatte und viele der Bürger vergossen Tränen, als sie seinen Sarg sahen. Selbst seine lebenslangen Feinde, die Khitan, betrauerten respektvoll seinen Tod und betrachteten ihn als die Reinkarnation des Gestirns, welches den Norden im Universum beherrscht.

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