Südkorea: Forum der Nationalversammlung zu Chinas staatlich gefördertem Organraub an Lebenden

Der kanadische Anwalt David Matas und der amerikanische Reporter Ethan Gutman waren am 13. Oktober eingeladen, an einem Forum bei der Nationalversammlung in Südkorea teilzunehmen. Das Forum konzentrierte sich auf die Massentötung von Gefangenen aus Gewissensgründen wegen ihrer Organe. Davon betroffen sind vor allem die Falun Gong-Praktizierenden.

Mitglieder der Nationalversammlung, Medizinstudenten und Studenten der Rechtswissenschaft sowie Reporter für Fernsehen und andere Medien sahen sich zudem den Dokumentarfilm Human Harvest an. Der Filmemacher Leon Lee aus Vancouver führte dazu Regie. Dabei folgte er den Ermittlungen des Anwalts David Matas und des ehemaligen kanadischen Parlamentsabgeordneten David Kilgour in Bezug auf die Tötungen von Falun Gong-Praktizierenden zur Gewinnung ihrer Organe. Diese Verbrechen werden von der Kommunistische Partei Chinas (KPCh) gefördert.

Forum bei der Nationalversammlung in Südkorea am 13. Oktober 2016 mit Fokus auf Chinas
Massentötung von Gefangenen aus Gewissensgründen zum Verkauf ihrer Organe

Matas verwies auf dem Forum darauf, dass die Verbrechen des Organraubes seit über zehn Jahren begangen werden. Der Zweck seiner Reise sei, so Matas, Strategien zu entwickeln, um den Organraub der KPCh an Falun Gong-Praktizierenden und anderen Gefangenen aus Gewissensgründen zu beenden. Er rief die südkoreanische Regierung auf zu untersuchen, ob Südkoreaner wegen eines Spenderorgans nach China reisen. Er drängte die Nationalversammlung, eine Resolution zu verabschieden, die mithilft, den Organraub zu beenden.

David Matas und David Kilgour veröffentlichten ihren Untersuchungsbericht im Jahr 2006. Im Juni dieses Jahres veröffentlichten die beiden gemeinsam mit Ethan Gutman den neuesten Bericht Bloody Harvest/The Slaughter – an Update.

Pressekonferenzen zu diesem neuen Bericht wurden in Washington DC, Ottawa und Brüssel abgehalten. Der Bericht analysiert im Detail mehrere hundert Transplantationskrankenhäuser in China sowie Medienberichte, Artikel in medizinischen Journalen und Websites von Krankenhäusern, darunter auch jene, die gelöscht wurden, als der Organraub ans Licht kam. Dabei kamen die Autoren zu dem Schluss, dass in China jedes Jahr 60.000 bis 100.000 Organtransplantationen durchgeführt werden und nicht wie vom chinesischen Regime behauptet 10.000.

Südkoreas Beteiligung an Chinas illegalem Handel mit Organen

Der neue Untersuchungsbericht zeigt auf, dass die Südkoreaner zu den häufigsten Kunden von Chinas Spenderorganen gehören und dass auch südkoreanische Krankenhäuser darin involviert sind. Zwischen 2002 und 2005 erhielten mindestens 3.000 Südkoreaner im Zentralkrankenhaus Nr. 1 in Tianjin ein Transplantat.

The Central Times, eine der größten Medien, enthüllte, dass sich am 22. Juli südkoreanische Ärzte mit chinesischen Koreanern zusammengeschlossen haben, um Patienten das Krankenhaus Tianjin vorzustellen.

Ethan Gutman berichtete, dass mehrere Länder wie Israel, Spanien, Taiwan und Italien Gesetze erlassen hätten, die den Bürgern verbieten würden, wegen eines Spenderorgans nach China zu reisen. Südkorea antworte darauf nur sehr langsam. Er forderte die Versammlung auf zu handeln.

Der Organraub ist eine offene Angelegenheit

Das Publikum stellte Fragen zum Organraub. Ein Student schilderte: „Ich habe chinesische Studenten zu diesem Verbrechen befragt. Weil es mit Falun Gong verbunden ist, reagieren sie sehr ausweichend.“

Matas erklärte, dass der Organraub eine offene Angelegenheit sei und gab Beispiele dazu, unter anderem sein Interview mit dem Bürgermeister von Taipei, Ko Wen-je, einem ehemaligen Arzt. Ko berichtete, dass er 2004 nach Festlandchina gereist sei und dort herausgefunden habe, dass sich die Todeskandidaten in einem sehr schlechten Gesundheitszustand befunden hätten. Viele von ihnen hätten Hepatitis gehabt. Das Krankenhaus, das er besuchte, versicherte ihm, dass die Organe für Transplantationen von Falun Gong-Praktizierenden stammen würden, die sehr gesund seien. Ko war entsetzt und beschloss, dies öffentlich zu machen, damit noch mehr Menschen davon erfahren.

Matas wies darauf hin, dass die Medien in China streng kontrolliert würden. Chinesen von Festlandchina würden viele Fakten überhaupt nicht wissen. Jeder, der sich in China für Menschenrechte ausspreche, werde selber zum Opfer. Als Beispiel erwähnte er den Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng, der brutal verfolgt wurde, weil er sich für Falun Gong ausgesprochen hatte.

Ein Sozialarbeiter wandte ein, dass alle Opfer im Dokumentarfilm Falun Gong-Praktizierende seien, woraus geschlossen werden könnte, dass alle Opfer des Organraubs Praktizierende seien.

Gutman erklärte, dass er nicht für Falun Gong arbeite, doch seine Untersuchung zeige, dass zu viele Falun Gong-Praktizierende Opfer des Organraubs seien. Auch betonte er, dass Falun Gong ein globaler Fokus sei aufgrund des illegalen Handels in den anderen Ländern.

Direktor des Reporter Forums: Nicht schweigen

Kimm Yoon-ho, Direktor des Reporter Forums bei der Nationalversammlung in Südkorea, sagte: „Die Verfolgung von Falun Gong in China ist eine große Menschenrechtsangelegenheit, in die die Politik, die Gesellschaft, die Kultur und die Moral involviert sind. Der Dokumentarfilm entsetzt mich. Dass lebenden Menschen Organe entnommen werden, kann man sich schwer vorstellen. Das wird bei Tieren nicht gemacht, geschweige denn sollte es bei Menschen gemacht werden. So eine Unmenschlichkeit ist ein grausames Verbrechen.“

Er endete mit: „Yeouido Island ist das politische Zentrum Südkoreas. Die Nationalversammlung ist hier. Nun sind alle da. Ich hoffe, das ist ein guter Beginn, die politische Macht dieser Insel einzusetzen, um zur Verbesserung der Menschenrechte in China und in anderen Ländern beizutragen.

Die Welt ist ein Körper. Ich hoffe, dass niemand schweigt. Wir müssen gemeinsam dazu beitragen, dass sich noch mehr Menschen für diese Angelegenheit interessieren.“

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