Der Schatz ist in deinem Herzen

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Es war zur Zeit der Tang-Dynastie im alten China. Da sollte in Xiangyang, in der Provinz Hubei, eine Buddha-Statue errichtet werden. Viele gläubige Menschen kamen, um ihr Geld zu spenden. Der Koordinator notierte die Geldbeträge gewissenhaft und beabsichtigte, ihre Namen in einen Gedenkstein eingravieren zu lassen.

Im Ort gab es eine ältere Frau, die sehr arm war. Sie hatte nur eine Münze, die sie vor ihrer Hochzeit von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Diese Münze war das einzige Geldstück, das sie besaß, und sie bewahrte es sorgfältig auf.

Als der alten Frau zu Ohren kam, dass für die Herstellung einer Buddha-Statue Spenden gesammelt wurden, entschied sie sich, ihr Geldstück dafür herzugeben. Sie nahm ihren kostbarsten Schatz hervor und machte sich damit auf den Weg zum Tempel. Der Koordinator schaute ihre Münze kurz an und wies sie mit folgenden Worten ab: „Deine Münze ist beinahe wertlos und kann nicht als richtige Spende betrachtet werden. Dein Name wird nicht vermerkt.“

Die alte Frau ließ sich nicht entmutigen. Sie wickelte ihr Geldstück wieder in ihr kleines Seidentüchlein ein. Dann machte sie sich auf den Weg zur Werkstatt, wo der Schmelztiegel mit dem vorbereiteten Metall für den Guss der Buddha-Statue stand. Es war ihr ein tiefes Bedürfnis, ihre Münze dem verehrten Buddha geben zu können. Als niemand sie beobachtete, warf sie ihre Münze hinein. Dann verneigte sie sich respektvoll und rief in ihrem Herzen den Namen Buddhas an.

Alsbald war die Buddha-Statue fertiggestellt. Die Leute betrachteten sie neugierig und entdeckten dabei etwas Seltsames. Auf der Brust der Statue war etwas Rundes, etwas, das wie eine Münze aussah. Als der Koordinator näher trat, erinnerte er sich unwillkürlich an die alte Frau. Er schämte sich seiner harten Worte ihr gegenüber. Daraufhin schlug er der Menschenmenge vor, die Münze zu entfernen. Sogleich ergriff jemand ein Werkzeug und schnitt die Münze aus der Buddha-Statue heraus. Tags darauf jedoch, zur grossen Verwunderung aller, war die Münze wieder an ihrem angestammten Platz. Dies veranlasste einige Mönche, das Geschehen als ein Wunder zu betrachten. Einer von ihnen sagte: „Dies ist in der Tat ein Wunder. Für Gottheiten und Buddhas ist das aufrichtige Herz eines Menschen am wichtigsten.“ Von da an traute sich niemand mehr die Münze zu entfernen.

Würdigung:

Bild 1: Pxhere.com, CC0 Public Domain

Text: Erschienen im Original in: The Epoch Times Deutschland Nr. 45/09

http://www.epochtimes.de/china/china-kultur/aus-der-sichtweise-von-gottheiten-und-buddhas-ist-das-herz-am-wichtigsten-a520146.html

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