Schläge, Drogen, Schlafentzug – Frau Tang aus Luzhou berichtet von den Misshandlungen

Frau Tang Mingjing, eine Bewohnerin der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan, ist im April 2018 nach vier Jahren Haft nach Hause zurückgekehrt. Sie war verurteilt worden, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.

Die 70-jährige Frau berichtete vor kurzem, wie sie im Gefängnis geschlagen, des Schlafes beraubt und zur Einnahme von Blutdruckmedikamenten gezwungen worden war.

Erzwungene Blutabnahme und Schläge

Die Polizei der Stadt Luzhou verhaftete Frau Tang am 22. April 2014 und sperrte sie ins Untersuchungsgefängnis Naxi. Während einer körperlichen Untersuchung in der Haftanstalt weigerte sich Frau Tang, Blutproben abzugeben. Da die Wärter ihr mit Handschellen drohten, ließ sie es später aber zu.

Nach ihrer Verurteilung zu einer vierjährigen Haftstrafe wurde Frau Tang in das Frauengefängnis Longquan gebracht. Weil sie an Händen und Füßen gefesselt war, war jede Bewegung schmerzhaft. Im Interview erinnert sie sich, dass die Aufnahme im Gefängnis von einem Beamten namens Cao durchgeführt wurde.

„Bei der Aufnahme in der Lobby fragte jemand nach meiner Telefonnummer. Ich verstand nicht gleich und antwortete nicht sofort. Darauf schlug Cao mich mit einem Polizeiknüppel“, sagt Frau Tang.

Danach wollte jemand ihre Fingerabdrücke nehmen. Ohne den Grund zu kennen, widersetzte sich Frau Tang, indem sie eine enge Faust machte. Mehrere Häftlinge packten sie und öffneten ihre Faust mit Gewalt. Erneut wurde sie von Cao geschlagen.

Zusätzlich zur Prügelstrafe misshandelten Häftlinge Frau Tang auch mehrmals verbal, besonders nachdem sie auf die Intensivabteilung versetzt wurde. Ein Häftling, dessen Aufgabe es war, die Praktizierenden zu beobachten, beschimpfte sie endlos.

Bewilligte Brutalität

Wie auch andere Praktizierende hatte Frau Tang keinen Schutz durch das Gesetz – was an sich schon rechtswidrig ist. Die Wärter schlugen sie und befahlen auch den Häftlingen, sie zu schlagen und zu foltern.

Beamte ernennen in der Regel die rücksichtslosesten Häftlinge, um die Praktizierenden zu überwachen. Vor allem in Zeiten intensivierter Maßnahmen wird den Häftlingen befohlen, rund um die Uhr Folter- und Gehirnwäschepraktiken anzuwenden. So wurde auch Frau Tang gezwungen, von morgens bis Mitternacht bewegungslos zu stehen. Obwohl sie müde und benommen war, zwangen die Häftlinge sie, Gefängnisregeln aufzusagen und Propagandavideos anzuschauen, die Falun Dafa verleumdeten.

Um die Quoten zu erfüllen, die die Praktizierenden zwingen, ihren Glauben aufzugeben, schlagen diese Insassen oft die Praktizierenden. Mehrere Häftlinge haben manchmal mehrere Praktizierende gleichzeitig körperlich misshandelt. Die Misshandlungen finden oft im Lesesaal statt, wo es keine Überwachungskameras gibt. Während der zwei Monate einer Intensivierungskampagne wurde Frau Tang unzählige Male verprügelt, und geohrfeigt.

Schlafentzug und betäubt

Drei Monate lang erhielt Frau Tang von den Wärtern strengere Auflagen. In dieser Zeit durfte sie keine Anrufe nach Hause machen und keine Artikel des täglichen Bedarfs oder Lebensmittel kaufen. Am Tag musste sie Zwangsarbeit verrichten und am Abend die Gefängnisordnung per Hand abschreiben. Als sie einmal am folgenden Tag keinen „Gedankenbericht“ vorlegte, wurde ihr für drei Monate der Schlaf entzogen.

Als Frau Tang damals im Frauenlager ankam ging es ihr wegen der Fesseln sehr schlecht, sodass sie sich mehrmals übergeben musste. Die Wärter verabreichten ihr deswegen Medikamente und behaupteten, sie habe hohen Blutdruck. Als sie sich weigerte diese einzunehmen, zwangen die Insassen sie mit Gewalt, die Tabletten einzunehmen. Auf diese Weise wurde sie bis zu ihrer Entlassung misshandelt.

Die Essenszeiten wurden auf ein Minimum reduziert. Sie konnte ihre Hände, die durch Zwangsarbeit schmutzig waren, nicht waschen. Kurz nachdem man mit dem Essen angefangen hatte, war schon wieder Zeit, das Geschirr zu spülen. Eine ältere Praktizierende sagte zu Frau Tang, sie habe gar nicht die Zeit, das Essen richtig zu kauen, bevor sie schluckte. Um ihren Hunger zu stillen, kauften viele Häftlinge Snacks, aber Falun-Dafa-Praktizierenden war dies verboten.

Chinesische Version

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv