Provinz Heilongjiang: Meine Erlebnisse im Wanjia-Arbeitslager der Stadt Harbin

Als ich am 21. Februar 2000 nach Peking ging, um mich für Falun Gong einzusetzen, wurde ich in dem Bezirksgefängniszentrum Dongcheng bei Peking in Haft genommen und dann zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Am 19. April 2000 kam ich in das Umerziehungs-Arbeitslager Wanjia in Harbin, in der Provinz Heilongjiang. Nun möchte ich davon berichten, was mir in dieser Zeit geschehen ist und wovon ich Zeuge wurde.

Am 26. April 2000 sperrten einige Polizisten sechs von uns Dafa-Praktizierenden (darunter Wu Jiyang, Pan Xunhua, Zhang Hong, Tan Guizhen, Fu Lixiang und Cao Limei) in Isolationszellen.
Frau Wu Jiyang befand sich schon mehrere Tage im Hungerstreik, bevor sie in die Isolationszelle kam. Man zwang sie zehn Tage und neun Nächte lang auf einem eisernen Stuhl zu sitzen. Zum Essen bekam sie nur etwas Haferschleim und Trinkwasser. Auf diese Weise wurde sie 38 Tage lang gefoltert.
Die 55-jährige Frau Pan Xunhua wurde ebenfalls in die Isolationszelle gesperrt. Vorher jedoch wurden bei ihr alle Falun Dafa-Materialien, die sie bei sich hatte, beschlagnahmt. Als sie die Wächter bat, ihr die Materialien zurückzugeben, wurde sie von sechs Polizisten gleichzeitig zusammengeschlagen. Sie erlitt innere Brustverletzungen und spuckte einige Tage lang Blut. Trotz der ernsthaften Lage ihres Zustandes, wurde sie gezwungen, drei Tage und zwei Nächte auf dem eisernen Stuhl zu sitzen. Danach ist sie in den Hungerstreik getreten. Nach weiteren zwölf Tagen wurde sie wieder gezwungen, dieses Mal sieben Tage und Nächte, auf einem eisernen Stuhl zu sitzen. Ihr Hungerstreik dauerte 17 Tage. Insgesamt musste sie diese Behandlung 45 Tage lang in der Einzelzelle ertragen.

Am 13. Mai 2000 gingen etwa ein Dutzend der Falun Dafa-Praktizierenden zu den Sportanlagen im Arbeitslager, um dort trotz des Regens die Falun Gong-Übungen zu machen. Wir saßen im Kreis und meditierten im Regen; unsere Kleider waren tropfnass. Als die Aufseher uns sahen, stürmten sie herbei und fingen an, uns zu treten und zu schlagen. Am gleichen Tag bestrafte uns einer von den Leitern des Arbeitslagers Zhang Po, indem er uns befahl, sich mit dem Gesicht zur Wand zu stellen. Die ganze Nacht hindurch durften wir weder unsere nassen Kleider wechseln noch schlafen gehen. Zhang Po beauftragte einige Kriminelle, unsere Kleider und alles lebensnotwendige wie Besteck, Geschirr und Geld wegzunehmen und ins Lagerhaus zu bringen. Er befahl auch den Gefangenen, mich zu verprügeln. Mein Körper war mit blauen Flecken übersäht.

Am 14. Mai 2000 fingen wir an, um 7 Uhr 30 die Übungen zu praktizieren. Daraufhin riefen die Wächter einige Kriminelle herbei und dann wurden wir mit den Händen auf dem Rücken an Heizungsrohre gefesselt. Wir konnten weder stehen, noch uns hinsetzen.
Erst um 10 Uhr befreiten sie uns von dieser Tortur, als schon einige Praktizierende schon der Bewusstlosigkeit nahe standen. Wir wurden zwar befreit durften aber nicht zu unseren Zellen zurückkehren und uns dort ausruhen.

Am 20. Juni 2000 hielt das Arbeitslager Wanjia eine Sitzung ab, in der über eine sogenannte „milde Bestrafung“ geredet wurde. Diejenigen, die ihren Glauben an Falun Dafa verleugneten und auf Falun Dafa schimpften, wurden auf der Stelle entlassen. Die anderen, die sich weigerten ihren Glauben aufzugeben, wurden zur weiteren Bestrafung in Einzelzellen gesperrt. Als ich während dieses Treffens aufstand und laut rief: „Falun Dafa ist ein rechtschaffener Kultivierungsweg!“, wurde ich von den entzürnten Polizisten in eine Einzelzelle gebracht und man zwang mich, zwölf Tage lang 14 Stunden täglich auf dem eisernen Stuhl zu sitzen. Während dieser Zeit wurde ich regelmäßig geschlagen und beleidigt. Sogar mein Mund wurde mit Klebeband verklebt. Manchmal saß ich die ganze Nacht über auf dem eisernen Stuhl. Es war kaum auszuhalten.
Andere Praktizierende (darunter Wang Fang, Gao Shuyan, Chen Yali, Li Yanhong und Cui Xiuqin) wurden auf die gleiche Weise misshandelt. 28 Tage lang wurden sie gefoltert, geschlagen und gequält.

Im Oktober 2000 wurden die Foltermaßnahmen und Methoden von den Leitern des Arbeitslagers drastisch intensiviert. Ihr Ziel war es mehr Praktizierende von ihrem Glauben abzubringen. Daraufhin wurde regelmäßig Praktizierende mit den Händen auf dem Rücken aufgehängt und gezwungen, Reueerklärungen zu schreiben. Wenn sie sich weigerten, mussten sie Monate lang in der Isolationszelle bleiben.

Am 2. November 2000 wurde ich vom Wächter mit dem Namen Sun in ein Schlafzimmer auf der 2.Etage gebracht. Er forderte mich auf, ein Buch zu lesen, das Lügen über Falun Dafa beinhaltete. Weil ich mich weigerte, wurde ich mit den Händen auf dem Rücken an ein Bett gefesselt. Als ich mich weiterhin weigerte das Buch zu lesen, hängten sie mich 16 Stunden lang auf. Ich hatte unerträgliche Schmerzen.
Zhang Bo sagte unerbittlich: „Du hast 2 Möglichkeiten: Entweder informieren wir deine Familie, dass sie anfangen können dein Begräbnis zu bestellen oder du liest diese Bücher!“ Weil ich mich immer wieder weigerte, haben sie meine Strafe um ein halbes Jahr verlängert.

Am 10. November 2000 wurden sechs Praktizierende von uns auf grausamste Weise gefoltert. Die Gefängnisaufseher forderten männliche Gefangene auf, sie zu misshandeln. Die Gefangenen benutzten Messer und Löffel und schnitten damit in ihr Fleisch. Die Praktizierenden schrieen vor Schmerzen. Das Blut war überall an ihren Körpern. Es war schrecklich. Sie zitterten, weinten und schrieen. Sogar die männlichen Gefangenen konnten diesen Anblick nicht mitansehen. Es war zu grausam.

Obwohl wir die schrecklichsten Folterungen durchlitten haben, haben wir immer Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in unseren Herzen bewahrt.

Ein Dafa-Praktizierender aus Harbin

28. Februar 2001

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