Dänemark: Zeugenbericht – 16jähriger Junge wurde gezwungen, ins Exil zu gehen, nachdem seine Eltern wegen ihres Glaubens an Falun Gong zu Tode verfolgt worden waren

Unter den dänischen Falun Gong Praktizierenden gibt es einen neuen Falun Gong Schüler mit dem Namen Liu Xiaotian. Er hat gerade mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen. Seine Eltern wurden zu Tode verfolgt, weil sie in China Falun Gong praktizierten. Damals war er erst 16 Jahre alt.

Liu Xiaotian wurde im Dezember 1985 in der Stadt Yongzhou, Provinz Hunan geboren. Sein Vater Liu Qing arbeitete als Beamter in der Lokalregierung. Seine Mutter Yang Yuyan arbeitete in einer Textilfabrik. Vor 2001 lebte er in einer glücklichen Familie, harmonisch und warmherzig, wenn sie auch nicht viel Geld besaßen. Nach einiger Zeit des Versuchs eine Familie zu gründen, bekamen Herr und Frau Liu schließlich einen langersehnten Sohn und gaben ihrem einzigen Kind all ihre Liebe. Er besuchte das örtliche Gymnasium und führte ein sorgenfreies Leben.

Eines Tages, Anfang 1999, kam Liu Qing von einer Geschäftsreise nach Wuhan und erzählte seiner Familie, daß er dort auf einem Platz im Stadtzentrum viele Menschen Falun Gong praktizieren gesehen hatte. Bald danach begannen seine Eltern ebenfalls Falun Gong zu praktizieren. Sie führten ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und forderten von sich, gute Menschen zu sein, ihre moralischen Maßstäbe zu verbessern und immer zuerst an andere zu denken und dann an sich. In der zweiten Hälfte von 1999 wollte die Textilfabrik, in der seine Mutter arbeitete, einige Arbeiter entlassen. Um denjenigen, die größere finanzielle Schwierigkeiten als sie selbst hatten, die Möglichkeit zu geben, weiterzuarbeiten, trat seine Mutter im Oktober freiwillig von ihrer Arbeitsstelle zurück.

Am 2. Juli 1999 begann in China die Unterdrückung von Falun Gong. Die Propagandamaschinerie der chinesischen Regierung erfand Lügen, um Falun Gong als kriminell abzustempeln und schlecht zu machen. Die Brutalität der Verfolgung nahm ständig zu. Obgleich sie nur weniger als ein Jahr praktiziert hatten, gingen seine Eltern auf die Straße, um nach ihrem Gewissen zu handeln und den Menschen die Wahrheit über Falun Gong zu erklären. Xiaotian ging in ein Internat und kam nur jedes Wochenende nach Hause. Obgleich er gesehen hatte, daß seine Eltern die Übungen praktizierten, hatte er Falun Gong nicht sehr tiefgehend verstanden und er wußte sogar nichts über die Verfolgung, er war sich auch nicht bewußt darüber, daß seine Eltern in Gefahr waren – vielleicht, da das Ehepaar die Brutalität der Verfolgung bemerkt hatte, sagten sie ihrem Sohn nichts über Falun Gong, noch darüber, was sie taten.

Als er 16 Jahre alt war, geschah in seiner Familie eine blutige Tragödie. Am Nachmittag des 23. November 2001, als er gerade die Schule besuchte, sagte die Polizei seinem Lehrer, daß seine Eltern verhaftet worden waren und die Polizei ihn suchte. Ein Mitschüler, der neben dem Lehrer stand, hörte die Nachrichten und ging schnell zu Xiaotian, um es ihm zu berichten. Dieser war über die Neuigkeiten so erschrocken, daß er am ganzen Körper vor Angst zitterte. Er nahm nichts mit und lief aus der Schule weg, um sich im Gartenhaus eines Nachbarn über Nacht zu verstecken. Um Mitternacht kroch er auf die gegenüberliegende Straßenseite, um das Haus seiner Eltern anzusehen. Er sah, daß die Fenster zerschlagen waren und auch die Möbel im Haus. Ein gutherziger Nachbar fand ihn und ließ ihn in seinem Haus wohnen. Jedoch, zwei oder drei Tage später besuchten sieben oder acht Polizisten den Nachbarn und drohten im, ihn zu bestrafen, wenn er Xiaotian beherbergte und seinen Aufenthaltsort nicht der Polizei meldete. Der Nachbar hatte keine andere Wahl, als ihm etwas Geld zu geben und den einzigen Verwandten, einen Bauern aus der Provinz Fuchien um Hilfe zu bitten.

Auf der langen und mühsamen Reise wurden seine Beine verwundet und sein Nacken vom Stacheldraht zerschnitten, was eine lange tiefe Narbe hinterließ. Schließlich kam er bei dem Haus seines Onkels in der Provinz Fuchien an. Fünf oder sechs Monate später, im Mai 2002 kam die Polizei zu seinem Onkel. Xiaotian versteckte sich und hörte nicht, was sein Onkel mit der Polizei besprach. Nachdem die Polizei weggegangen war, wurde sein Onkel sehr still. In dieser Nacht sprach sein Onkel mit einem Freund in Shenzhen in der Nähe von Hongkong in der Provinz Guandong, ob er Xiaotian verstecken könnte. Dort versteckte er sich in einem großen Lagerhaus und hatte Angst, mit Menschen zu sprechen. Er verbrachte dort ein ganzes Jahr, und nur Angst und Trauer waren seine Gefährten. Er vermißte seine Eltern, doch sein Onkel sagte immer wieder, daß es keine Nachrichten von ihnen gab. Es gab niemanden, mit dem er sprechen konnte, der ihn trösten konnte und sich um ihn kümmerte. Jede lange Nacht, die er verbrachte, war gefüllt mit Einsamkeit und Trauer. Wegen der Isolation verschlechterte sich sein Zustand. Danach kam er nach Dänemark und konnte nicht mehr fließend sprechen und wie früher lernen. Meistens weinte er in der Nacht und wachte oft durch Alpträume auf und fragte sich, warum sein glückliches Leben über Nacht verschwunden war.

Im Juni 2003 lieh sich sein Onkel viel Geld, um einen Schmuggler zu bezahlen, Xiaotian außer Landes zu bringen. Am 1. Juli kam er in Dänemark an. Wenige Stunden später wurde er am Bahnhof in Kopenhagen abgesetzt. Aufgrund seiner Erfahrungen war er von Angst gebeutelt, insbesondere als er die Polizei sah. Eine alte chinesische Frau am Bahnhof nahm ihn mit in ein Flüchtlingslager. Überwältigt von Angst konnte er sich weder ausdrücken, noch die Antragsunterlagen richtig ausfüllen. Was er am meisten befürchtete, war, daß er wieder nach China zurück deportiert werden würde und in die Hände der Polizei fallen könnte.

Mit Hilfe der Angestellten des Flüchtlingslagers kam er sehr schnell mit dänischen Falun Gong Praktizierenden in Kontakt. Er brach in Tränen aus. Sein erster Satz war, Praktizierende zu bitten, ihm dabei zu helfen seine Eltern zu finden, die er sehr vermißte.

Aufgrund seines psychischen Traumas konnte er sich nicht fließend ausdrücken. Es dauerte ein Jahr, bis die Praktizierenden das volle Ausmaß seines Schmerzes und seines Leidens und den Ablauf der Geschehnisse verstanden.

Mit Hilfe der Praktizierenden begann er darüber nachzudenken, warum seine Eltern unter solch brutaler Verfolgung litten und er begann Falun Gong zu praktizieren. Aufgrund seiner psychischen Verfassung stammelte er, wenn er die Falun Gong Bücher las, er konnte keinen Satz als Ganzes zu Ende lesen. Aber er las trotzdem entschlossen weiter. Nach und nach verbesserte sich sein Zustand durch das Lernen des Fa (Gebot) und verstand den Ursprung allen Leidens und aller Schwierigkeiten, die Wahl, die seine Eltern getroffen hatten und auch den Sinn des Lebens. Nachdem er solche Schwierigkeiten durchlitten hatte, wußte er die Neugeburt, die er durch Falun Gong bekommen hatte, zu schätzen. Jetzt liegt auf seinen Lippen ein Lächeln, sein Herz ist fröhlich und seine psychischen Wunden heilen nach und nach.

Nachdem er von seinem psychischen Trauma genesen war, begann er über den Aufenthaltsort seiner Eltern nachzudenken. Konnte ihn sein Onkel ohne das Einverständnis seiner Eltern ins Ausland schicken? Gab es etwas, was sein Onkel nicht gesagt hatte? Zweifel plagten ihn.

Am 28. Juli 2004 sagte ihm sein Onkel am Telefon, daß seine Eltern im April 2002 zu Tode gefoltert worden waren. Das war fünf Monate nach der Verhaftung, niemand kennt die genauen Details über den Tod seiner Eltern, und in welchem Gefängnis sie gestorben waren. Im Mai 2002 besuchte die Polizei seinen Onkel, um ihm den Tod der beiden mitzuteilen, doch sie machten keine genauen Angaben. Sein Onkel war sehr erstaunt darüber, als er hörte, daß die Todesursache angeblich Selbstmord gewesen war. Die Polizei zwang ihn, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er sich eindeutig von seinen toten Verwandten distanzieren mußte. Er wurde bedroht, den Aufenthaltsort von Xiaotian der Polizei mitzuteilen, wenn er davon Kenntnis hatte. Wenn nicht, so würde seine Familie bestraft werden. Er war durch diese Drohungen zu Tode erschrocken und wagte nicht, Xiaotian bei sich daheim zu behalten. Deshalb schickte er ihn noch am selben Tag in das Lagerhaus in Shenzhen. In China gab es keinen Platz für Xiaotian, an dem er geschützt war und auch keine guten Zukunftsaussichten für ihn. Es schien so, als ob es keinen Ausweg mehr gab. Der Onkel hatte keine andere Alternative als eine astronomische Summe Geld zu leihen, und Xiaotian ins Ausland zu schicken. Bis heute hat sein Onkel noch nicht genug Geld, um die Schuld zurückzuzahlen. Er sagte Xiaotian, daß ihm ein gutherziger Nachbar ein Foto von dem Haus seiner Eltern geschickt hatte. Zuerst wurde die Tür des Hauses versiegelt. Dann wurde das Haus abgerissen. Der Onkel sagte hilflos am Telefon: "Ich hatte Angst. Ich konnte nichts dagegen tun."

Dies ist nur eine der Tausenden Fälle von verfolgten Falun Gong Praktizierenden in der "besten Periode der die Menschenrechte in der chinesischen Geschichte." Die zügellose Auslöschung von ganzen Familien ist ein typisches Merkmal eines Völkermordes.

Erst zwei Jahre nach ihrer Ermordung wurden die Nachricht über den Tod von Xiaotians Eltern aufgedeckt. Zahllose unschuldige und gutherzige Falun Gong Praktizierende sind zu Tode gefoltert worden, und bis heute wurden ihre Tode nicht aufgedeckt.

Fotos: Xiaotian spielte eine Rolle in einer Folterausstellung in Nordeuropa. Seine Vorführungen waren lebendig und schockierend. Er sagte, daß er durch seine Vorführungen den Menschen das Leiden nahe bringen wollte, welches seine Eltern erlitten hatten.

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