Deutsches Falun Gong Informationszentrum: 140 Todesfälle durch Gewalteinwirkung an Falun Gong-Praktizierenden in China

Drei der vier Kinder der Familie Chen (Oben) wurden wegen des Praktizierens von Falun Gong umgebracht. Der älteste Sohn Chen Aizhong (unten rechts). Die jüngste Tochter Chen Hongping (unten links).

Im November und Dezember 2004 wurden die Todesfälle von 140 Falun Gong-Praktizierenden bestätigt. Es handelt sich in der Mehrzahl um Tod durch Folter.

Der ehemalige chinesische kommunistische Parteichef Jiang Zemin hatte 1999 die irrationale Verfolgungs-Kampagne gegen die friedliche Praxis initiiert und erklärt: "Die Kommunistische Partei wird Falun Gong besiegen." Dass dem nicht so ist, belegen zahlreiche Aktionen von Falun Gong-Praktizierenden in China, die oft unter größter Gefahr die Fakten der Verfolgung an die Öffentlichkeit bringen. Viele wurden bei solchen Aktionen festgenommen.

Die 140 Todesfälle liegen zum Teil schon Jahre zurück. In China herrscht eine strenge Informationsblockade in allen Fragen, die die Verfolgung von Falun Gong betreffen. Das Übermitteln insbesondere von Todesnachrichten birgt hohe Gefahren für die Informanten und ist daher nur begrenzt möglich.

Bisher konnten vom Falun Gong Informationszentrum die Fälle von 1.318 Falun Gong-Praktizierenden dokumentiert werden (http://www.faluninfo.de/22.0.html), die in der Verfolgung umgebracht wurden, die tatsächliche Todesrate ist unbekannt. Nach inoffiziellen Informationen aus Kreisen der chinesischen Regierung könnte sie bei 7.000 und höher liegen.

Die Fälle, die während der letzten zwei Monate des Jahres 2004 verifiziert wurden, betreffen Personen, die sowohl durch körperliche als auch psychische Folter in Polizeistationen, Haftanstalten, Zwangsarbeitslagern, Gefängnissen, psychiatrischen Anstalten, Drogen-Rehabilitationszentren und Einrichtungen zur Gehirnwäsche ums Leben kamen.

Sie wurden fast alle ohne gerichtliches Urteil festgenommen und unterschiedlichsten Torturen unterworfen, die zu ihrem gewaltsamen Tod führten (http://www.faluninfo.de/56.0.html).

Drei Geschwister ermordet, Eltern und älteste Schwester weiterhin verfolgt

Am 5. November 2004 hat der Tod von Chen Aili in der Provinz Hebei der Familientragödie der Familie Chen ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Aili und der Rest seiner Familie praktizierten Falun Gong. Als die chinesische Kommunistische Partei und das von ihr gegründete „Büro 610“ mit der Verfolgung von Falun Gong begann, wurde die Familie auseinander gerissen.

Aili ist jetzt das dritte von vier Geschwistern, das durch körperliche Misshandlung in der Haft starb. Sein älterer Bruder Aizong wurde am 12. September 2001 in ein Zwangsarbeitslager der Provinz Hebei gesteckt, nur acht Tage später wurde er zu Tode gefoltert. Seine Schwester Hongping wurde ohne rechtliche Basis verhaftet und von Polizeiwachen geschlagen. Sie starb am 5. März 2003, nach 18 Monaten Folter, ihre beiden Beine waren gebrochen. Die einzige Überlebende aus dem Kreis der Geschwister, Sulan, befindet sich gegenwärtig in Peking in Haft, weil sie Falun Gong praktiziert.

Eine 75–Jährige wurde zu Tode gefoltert, weil sie mit einem Reporter über ihre Misshandlungen sprach

Cheng Ke, 75 Jahre alt, pensionierte Bauleiterin aus der Stadt Tianjin, nahm am 23. April 1999 in Tianjin an einer Demonstration teil, die sich gegen einen Anti-Falun Gong-Artikel der Universität Tianjin richtete.

Obgleich die Appelle friedlich verliefen, wurde sie, ebenso wie viele andere Teilnehmer, von der Polizei in Tianjin geschlagen und später wurde sie verhaftet, weil sie gegenüber einem Journalisten aus Hongkong über die ihr zugefügten Misshandlungen berichtete. Ihr wurde vorgeworfen damit „Staatsgeheimnisse verraten“ zu haben.

Vorsitzende eines Arbeitsamtes wurde im Zuge der Eskalation der Verfolgung im November 2004 in Shenjiang getötet

Li Ling, 51 Jahre alt, war die ehemalige Vorsitzende des Arbeitsamtes des Bezirkes Guta. Als Jiang Zemin im Juli 1999 Falun Gong verbot, fuhr Frau Li nach Peking, um friedlich auf dem Platz des Himmlischen Friedens zu appellieren und die chinesische Regierung zu bitten, ihre Politik zu ändern. Sie wurde verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnisstrafe im Shenjiang Dabei Gefängnis verurteilt.

Sie starb während der gewaltsamen „Umerziehung“ am 17. November 2004 durch Folter, im Zuge einer von mehreren Quellen bestätigten erneuten Intensivierung der Verfolgung. Diese zielte besonders auf Falun Gong- Praktizierende in Shenjiang, die sich weigerten, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.

Die Polizei der Provinz Jilin vertuschte zwei Jahre lang den Tod von Herrn Shao Hui

Shao Hui mit Frau und Kind

Herr Shao Hui war Arzt in Huidan, Provinz Jilin. Im Dezember 2000 wurde er aus seiner Wohnung entführt. Schon seit dem Beginn der Verfolgung wurde sein Telefon abgehört. Er und seine Frau Mu Ping wurden beide zu drei Jahren Haft im Huanxiling Zwangsarbeitslager verurteilt, weil sie Falun Gong praktizieren. Dort wurde Shao wiederholt physisch gefoltert und Schlafentzug als Folter gegen ihn angewendet.

Am 21. März 2002 entkam er der unrechtmäßigen Haft. Im August 2002 fanden ihn Polizeibeamte in einer Mietwohnung, in der er sich versteckt hielt. Ein weiterer Praktizierender, der mit ihm zusammen wohnte, versuchte zu entkommen, indem er aus einem Fenster sprang. Shao wurde von der Polizei noch in der Wohnung umgebracht.

Die Polizei vertuschte die Verbrechen und gab gegenüber Shaos Familie den Tod zwei Jahre lang nicht zu. Seine Frau wurde im Oktober 2003 aus dem Zwangsarbeitslager entlassen, als auch sie sich am Rande des Todes befand.

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