Kanada: Falun Gong wendet sich an die kanadischen Abgeordneten der UN Menschenrechtskommission. Mitglied des kanadischen Parlaments unterstützt den Bruder eines Praktizierenden bei der Einreise nach Kanadfa

Jetzt, da sich die Zeit für das alljährliche Treffen der UNO Menschenrechtskonferenz nähert, erregt die Verfolgung von Falun Gong wieder die Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft. Am Abend des 9. März versammelten sich Falun Gong Praktizierende bei Temperaturen von unter 20 Grad Fahrenheit vor dem kanadischen Parlamentsgebäude. Sie forderten die kanadische Regierung dazu auf, Verantwortung für die Respektierung und den Schutz der Menschenrechte zu übernehmen. Gleichzeitig forderten sie, die Chinesische Kommunistische Partei, wegen der Nichtachtung der grundlegenden Menschenrechte von Falun Gong Praktizierenden, zu verurteilen.

Falun Gong Praktizierende in Kanada appellieren, bevor die jährliche Zusammenkunft der UN Menschenrechtskommission stattfindet

Am gleichen Tag, während einer Parlamentssitzung, brachte Scott Reid, Mitglied des Parlaments einen Antrag ein, in dem die kanadische Regierung darum gebeten wurde, der Einreise des Falun Gong Praktizierenden Lin Mingli zuzustimmen, der bei seinem Bruder, Li Shengli, einem kanadischen Bürger, leben möchte.

Der Schutz der Menschenrechte ist die moralische und diplomatische Verantwortung der Internationalen Gemeinschaft

Eine der Koordinatorinnen des Falun Dafa Vereins, Frau Gongyu Dai, schrieb am selben Tag einen Brief an die Parlamentsmitglieder. Sie schrieb: „Diese Geschehnisse bereiten mir schon seit fünf Jahren tiefen Schmerz und große Sorgen, nicht allein wegen den grauenhaften Menschenrechtsverletzungen, die in China geschehen, sondern auch, weil die meisten Regierungen dieser bekannten Internationalen
Menschenrechtsversammlung zu diesem Geschehen schweigen.

In China wurden während der letzten sechs Jahre über hundert grauenhafte Foltermethoden an Falun Gong Praktizierenden verübt. Mit diesem Brief möchte ich aber auf ein anderes alarmierendes Zeichen aufmerksam machen: In den letzten drei Monaten wurden Berichten zufolge dreihundert Praktizierende zu Tode gefoltert. Unter den hunderttausenden festgenommenen und gefangen gehaltenen Praktizierenden befinden sich vierzehn Familienmitglieder kanadischer Bürger und Einwohner. Die Zerstörung von Gewissenhaftigkeit und traditionellen moralischen Werten eskaliert in China weiter. Jetzt ist es der Kommunistische Partei Chinas gelungen, dass viele Mitglieder der weltweiten Gemeinschaft zum Thema Falun Gong schweigen. Aus diesem Grund zeigen wir auf, dass die Internationale Gemeinschaft ein weiteres Opfer der Zerstörung von Gewissenhaftigkeit ist. Dies geschieht durch Hasspropaganda, schwarze Listen mit den Namen von Praktizierenden aus Übersee, durch ökonomischen Druck, diplomatische Einschüchterung, und durch die Aussicht auf Profit und Interessenbefriedigung. Diese Verfolgung ist ein systematischer Angriff auf die moralische Stabilität und auf die Rechtsstaatlichkeit weltweit. Wir haben gesehen, dass Reaktionen wie Neutralität, Desinteresse und Stillschweigen, die um der „Freundschaft“ und der „guten Beziehungen“ willen an den Tag gelegt werden, in Wahrheit das Gewissen und die Bemühungen anderer Länder unterwandern, die in ihrer Politik Menschenrechte und moralische Prinzipien mit einbeziehen.“

Sie betonte: „Kanada hat die moralische und die diplomatische Verantwortung, in der UNCHR, wie auch in anderen internationalen und nationalen Foren, Stellung zu beziehen. Zum Beispiel indem eine Resolution eingebracht oder mit unterzeichnet wird, in welcher die Kommunistische Partei Chinas für ihre grausamen Menschenrechtsverletzungen getadelt wird. Eine andere Möglichkeit wäre, in Kanada die Gräueltaten dieses tyrannischen Regimes anzuprangern. Wir bitten respektvoll darum, dass sie Kanada dabei helfen, seine Position zu finden, um eine bessere Zukunft für die chinesische Gesellschaft zu erwirken, und um eine gute Partnerschaft zwischen Kanada und China zu erreichen, die stabil ist und allen Wohlstand bringt.“

Ein kanadisches Mitglied des Parlaments (MP): „Ich habe bemerkt, dass jeder Praktizierende der nach Kanada einreisen durfte, ein vorbildlicher Bürger dieses Landes ist.“

Beim Treffen der kanadischen MPs am Abend des 9. März, bat MP Scott Reid den Minister für Staatsbürgerschaft und Immigration, eine ministeriale Verfügung auszustellen, die es Herrn Mingli Lin erlaubt, mit seiner Familie in Kanada vereint zu sein. Herr Mingli Lin, ein Falun Gong Praktizierender, war zwei Jahre eingesperrt, weil er an seinem Glauben festgehalten hatte. Er ist der Bruder von Shenli Lin, einem Falun Gong Praktizierenden in Kanada.


MP Scott Reid beantwortet Fragen der Reporter

Während des Interviews sagte Herr Reid: „Ich habe bemerkt, dass jeder Praktizierende, der nach Kanada einreisen durfte, ein vorbildlicher Bürger dieses Landes ist.“ Er stellte fest, die Praktizierenden seien freundlich, friedliebend und mutig und für keine Gesellschaft eine Gefahr.

MP Scott Reid sagte weiter, dass Herr Mingli Lin zwar frei wäre, doch sei die Situation für ihn nach wie vor schwierig. Aus Gründen der Menschlichkeit und des Mitgefühls sollte die kanadische Regierung die Zustimmung erteilen, dass Mingli Lin bei seiner Familie in Kanada leben darf.

Nach der Sitzung traf sich MP Reid in der kalten Winternacht mit Falun Gong Praktizierenden, um mit ihnen zu sprechen, und um ein geméinsames Foto zu machen.

MP Reid mit Praktizierenden

Der kanadische Premierminister Martin sendete im Februar, nach seiner Rückkehr von einem Chinabesuch, einen Expressbrief an Herrn Xun Li, den Vorsitzenden des kanadischen Falun Dafa Vereins. Im Brief steht, dass der Minister die Menschenrechtssituation in China bei vielen Gelegenheiten angesprochen habe, zum Beispiel bei einem Treffen mit chinesischen Führern, und auch bei geschäftlichen Treffen. Er mahnte die Regierung, ihrer Verpflichtung nachzukommen, den Schutz der Menschenrechte zu gewährleisten..

Am 2. Dezember 2004 fand im kanadischen Parlament eine Anhörung von Opfern statt, die auf Grund ihres Glaubens verfolgt werden. Vertreter der kanadischen Falun Dafa Vereinigung waren gemeinsam mit Zeugen anwesend. Mitglieder des Unterkomitees für Menschenrechte und für Internationale Entwicklung hörten die Zeugen an. Sie verfassten einen Antrag zum Schutz und zur Entwicklung von Religions- und Glaubensfreiheit. Im Antrag steht:

„Im Rahmen der international geltenden Grundsätze sind für Kanada, Schutz und die Weiterentwicklung der Glaubensfreiheit, die zentralen Elemente beim weltweiten Schutz der Menschenrechte. Ebenso verhält es sich bei der Entwicklungshilfepolitik und ihren entsprechenden Programmen. Kanada wird die Zahlung von Entwicklungshilfe vom Programm abhängig machen und genau darauf achten, wie die Gelder im Hinblick auf Glaubensfreiheit und auf andere grundlegende Menschenrechte, verwendet werden.“

Am 10. Dezember schickte der Leiter des Unterausschusses die Zeugenaussagen der Praktizierenden, zusammen mit dem Antrag, an den chinesischen Ministerpräsidenten Hu Jintao. In dem Schreiben drängten sie den chinesischen Führer, die schweren Menschenrechtsverletzungen untersuchen zu lassen und baten um seine Stellungnahme.

Hintergrund

Am 24. Oktober 2004 brachte MP Reid einen Antrag ins kanadische Parlament ein, der einstimmig verabschiedet worden war. Darin wurde Premierminister Chretien dazu ermächtigt, China um die Freilassung der dreizehn Falun Gong Praktizierenden, deren Verwandte ständige Einwohner Kanadas sind, zu ersuchen. Davon wurden heute sechs glücklich nach Kanada gerettet.

Herr Mingli Lin war zwei Jahre inhaftiert, weil er an seinem Glauben festgehalten hatte. Während seiner Gefangenschaft im Zwangsarbeitslager wurde seine Speiseröhre bei einer Zwangsernährung verletzt. In den beiden Jahren musste er viel Leid ertragen. Nach seiner Freilassung, am 26. März 2003, stand er weiter unter ständiger Beobachtung und wurde fortwährend von chinesischen Beamten bedroht und schikaniert. Er hat kein persönliches Recht auf Redefreiheit. Sein Bruder ist Shengli Lin, ein Falun Gong Praktizierender, der in Kanada lebt. Herr Shengli Lin sagt, dass sein Bruder sich nach wie vor in einer schwierigen Situation befindet, und dass ihre Telefongespräche überwacht werden.

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