Das Ereignis im Regierungsviertel Zhongnanhai

Am 25. April 1999 versammelten sich in geordneter Weise über 10 000 Falun Gong-Praktizierende im Regierungsviertel Zhongnanhai, dem Hauptsitz der chinesischen Führung in Peking. Auf sehr friedliche Weise ersuchten sie die Regierung um eine freie und legitime Umgebung, in der sie Falun Gong ausüben können. Da dieses Ereignis in Zhongnanhai stattfand, wird es von den Leuten als das Zhongnanhai Ereignis bezeichnet.

Dies Ereignis stand sofort im Brennpunkt des Weltinteresses, weil es am empfindlichstem Ort Chinas stattfand und auch wegen der ungewöhnlich ruhigen und friedlichen Art, wie sich die Falun Gong Praktizierenden während dieses Vorgangs verhielten. Die chinesische Regierung hat viele Anklagen erhoben in bezug auf dieses Ereignis; Hier folgt nun ein ausführlicher Bericht:

Das Zhongnanhai Ereignis wurde ausgelöst durch das Tianjin Ereignis, wo He Zouxiu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften einen Artikel mit folgendem Titel veröffentlichte: "Ich bin nicht damit einverstanden, dass Heranwachsende Qigong praktizieren." Dieser Artikel erschien im Wissenschaftsmagazin, das von der Erziehungsakademie Tianji herausgegeben wird. In diesem Artikel fabrizierte He Zuoxiu Geschichten darüber, dass Falun Gong zu Gemütserkrankungen führe, und gibt zu verstehen, dass Falun Gong eine Organisation werden könne wie seinerzeit die Boxer, die im 19. Jahrhundert einen Aufstand führten, der die Nation zerstörte. Seine falschen Anschuldigungen waren erfunden und verletzten die Gefühle viele Falun Gong Praktizierender. Weil sie keine andere Möglichkeit hatten, benutzten einige Praktizierende, die von der Regierung genehmigte Annäherung durch Bitten an die diesbezüglichen Organe, um die falschen Anschuldigungen zu korrigieren. Dieses Recht ist durch das chinesische Gesetz geschützt. Deshalb gingen am 18. April1999 die Praktizierenden zur Erziehungsakademie und anderen entsprechenden Büros in Tianjin, um über die wahren Tatsachen von Falun Gong zu berichten.

Es war ganz unerwartet, dass das Büro für Öffentliche Sicherheit in Tianjin angerufen wurde. Sie lehnten es ab, mit Praktizierenden in Verbindung zu kommen. Statt dessen schickten sie Leute aus, um einige Praktizierende zu verprügeln. Am 23. April fingen sie an, Leute zu zerstreuen und zu behindern, um dadurch vielleicht den einzigsten Kanal zu blockieren, den die Falun Gong Praktizierenden hatten, um der Regierung die Wahrheit zu berichten. Daraufhin gingen die Praktizierenden am 25.April wieder nach Peking, um somit bei der nächst höheren Instanz zu appellieren. Sie baten um Freilassung der zu Unrecht festgenommenen Praktizierenden und um eine gesetzlich garantierte freie Umgebung zum Ausüben ihrer Übungen sowie darum, mit dem Druck, der schon lange auf Falun Gong Praktizierende ausgeübt worden war aufzuhören. He Zuoxiu versuchte, den ganzen Tag lang, die Praktizierenden zu provozieren. Doch keiner antwortete ihm. Abends fingen die Praktizierenden an, sich in der Fuyou Straße, dicht bei Zhongnanhai, zu versammeln, einige mit Gepäck, einige mit ihren Meditationsmatten. Die meisten kamen von den Städten außerhalb Pekings. Am 25. April um 6 Uhr morgens ging ein Zeuge zum nördlichen Eingang der Fuyoustraße und entdeckte, dass die Polizisten die Praktizierenden von der östlichen auf die westliche Straßenseite führten und sie dann weiter dirigierten, südwärts nach Zhongnanhai zu gehen. Inzwischen kam eine andere Gruppe. Sie trafen sich gemeinsam direkt vor dem Haupteingang von Zhongnanhai. Nach Aussagen der Medien hatten sich mehr als 10 000 Praktizierende vor Zhongnanhai versammelt.

Bald näherten sich von allen Seiten Praktizierende. Sie füllten das ganze Straßenpflaster von Zhongnanhai. Aber trotzdem wurde der Verkehr nicht behindert, sogar der Weg für Behinderte blieb frei. Es gab 70 bis 80 jährige Leute, schwangere Frauen kurz vor der Entbindung, Mütter mit Neugeborenen im Arm. Viele aßen kaum etwas und tranken kein Wasser. Keiner wusste, woher der andere kam. Sie kamen von nirgends und verschwanden so schnell und unauffällig, wie sie gekommen waren, nachdem einige der hohen Regierungsbeamte mit den Praktizierenden gesprochen haben. Darunter auch der Premierminister Zhu Ronji, der sogar versprach, sich für eine friedliche Lösung einzusetzen. Die Praktizierenden gingen nicht durch die Straßen. Sie benutzen keine Schlagworte oder Parolen, trugen keine Spruchbänder und fingen keine Streitereien an.

In China ist keine Erlaubnis von dem Büro für Öffentliche Sicherheit erforderlich, wenn man sich an die Regierung wenden will. Jeder Praktizierende zeigte sich ganz allein. Sie kamen, um über die Misshandlungen zu berichten, die ihre Freunde erfahren hatten. Sie verletzten kein Gesetz und keine Regeln. Da ihr Anliegen Gehör gefunden hatte, verließen sie wieder Zhongnanhai.

(4/26. Central Daily)

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