Vierundzwanzig Beispiele für Respekt gegenüber Eltern: Aus ernsthafter Besorgnis um dessen Gesundheit, schmeckte Yu Qianlou den Stuhl seines Vaters

Die chinesische Geschichte ist reich an beispielhaften Erzählungen für Respekt gegenüber den Eltern. Die Vierundzwanzig Beispiele für Respekt gegenüber Eltern wurden von Guo Jujing aus der Provinz Fujian während der Yuan Dynastie (1280 – 1368 n Chr.) ausgewählt und zusammengestellt, während er den Tod seines Vaters betrauerte. Er erzählte von den großen Leistungen kindlicher Jungen ihren Eltern gegenüber, aus der Zeit des uranfänglichen Kaisers Shun bis in unsere Zeit. Sogar heute machen diese Erzählungen einen wichtigen Teil der orthodoxen chinesischen Tradition aus.

Yu Qianlou lebte während der Periode der nördlichen und südlichen Dynastie im Lande Qi (479-502 n. Chr.) Er stieg in eine Behörde auf und wurde von Chan Ling zum Gouverneur ernannt. Zehn Tage nach der Übernahme seines Amtes, brach er, während er in der Hauptstadt arbeitete, ohne erkennbare Ursache, in kalten Schweiß aus; sein Herz fing an zu rasen und wollte sich nicht mehr beruhigen.

„Möglicherweise handelt es sich um ein Problem zu Hause?“ fragte er sich. Als hingebungsvoller Sohn, sah er die Pflichten zu Hause immer als äußerst wichtig an. Sofort legte er seine Arbeit nieder und eilte nach Hause. Als er dort ankam, entdeckte er, wie er schon befürchtet hatte, dass sein Vater plötzlich von einer fremdartigen Krankheit befallen war, welche von den Ärzten nicht diagnostiziert werden konnte.
„Wenn Sie etwas über die Prognose ihres Vaters erfahren wollen und über seine Heilungschancen, müssten Sie seinen Stuhl einem Geschmackstest unterziehen. Sollte er süß schmecken, handelt es sich um eine ernsthafte, chronische Erkrankung. Schmeckt er bitter, dann ist das Problem akut und kurzfristig“, sagte der Doktor. In Ermangelung eines hoch entwickelten Untersuchungsverfahrens, wies der Arzt Yu Qianlou an, er solle die Exkremente des alten Mannes einer Geschmacksprüfung zu unterziehen, um herauszufinden, ob er rasch wieder von der Krankheit genesen könne. Qianlou prüfte den Stuhl unverzüglich, doch zu seiner Bestürzung stellte er fest, dass dieser süß schmeckte.

Voller Verzweifelung zündete er in dieser Nacht eine Räucherkerze an, kniete vor den Familienschrein und betete zu Polaris, dem Polarstern. „Sollte mein Vater wieder gesund werden können, werde ich mein Leben im Tausch für seines anbieten. Nimm mich und lass ihn leben“, gelobte er.

Als die Nachricht über den kindlichen Eid von Yu Qianlou die Runde machte, lobten ihn die Familie und die Nachbarn als einen wirklich außergewöhnlichen, kindlichen Sohn.
Ein Vers zu seiner Ehre lautet:

Er diente nur ein paar Tage im Amt,
als seinen Vater eine seltsame, böse Krankheit befiel.
Qianlou schaute nach Norden und verbeugte sich vor dem Polarstern,
kniend gelobte er: „Nimm mich stattdessen!“

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