Die Erfahrungen eines niederländischen Falun Gong Praktizierenden, in China entführt zu werden

Anm. der Red.: Peter begann vor zwei Jahren, Falun Gong zu praktizieren. Um die Falun Gong Bücher in der Originalsprache zu lesen, begann er, sich selbst chinesisch beizubringen. Nun kann er das Hauptwerk Zhuan Falun und einige andere Falun Gong Bücher auf Mandarin lesen. Aus Wertschätzung für die chinesische Kultur ging er nach China. Seine Intention war, zu reisen, alte Freunde zu besuchen und sein Chinesisch zu verbessern. Währenddessen wollte er den Menschen die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong erklären, da viele Menschen durch Chinas staatlich geführte Medien getäuscht sind. Peter war sich der systematischen und weitverbreiteten Unterdrückung von Falun Gong in China bewusst und war sehr vorsichtig, wenn er mit Chinesen über Falun Gong sprach. Peter, seine Familie und seine Freunde konnten nicht fassen, dass er verhaftet wurde, weil er an einem öffentlichen Platz Falun Gong Flyer verteilte, und sie wissen nicht, wie die Polizei erfahren konnte, daß er Falun Gong praktiziert. Durch Peters Erlebnis können wir sehen, wie schwer die Kommunistische Partei Chinas (KPC) Falun Gong verfolgt. Folgender Artikel wurde nach einer Rede von Peter niedergeschrieben.

Mein Name ist Peter Valk. Ich bin 28 Jahre alt und Holländer. Anfang Mai 2005 ging ich nach Hongkong. Ich bekam dort ein Visum für China. Ich plante, ein halbes Jahr in China zu bleiben.

Lassen Sie mich zuerst erklären, warum ich diese Reise machte. 2003 begann ich Falun Gong zu praktizieren. Durch Falun Gong lernte ich die chinesische Kultur sehr zu schätzen. Vor einem Jahr begann ich, mir selber chinesisch in Wort und Schrift beizubringen. Nun kann ich die Falun Gong Bücher auf Chinesisch lesen. Ich hoffte, dass ich während meiner Reise mein gesprochenes Chinesisch verbessern könnte. Ich war schon vor Jahren mehrmals in China gewesen. Während dieser Zeit traf ich mehrere Leute, die ich besuchen wollte. Ich hoffte, dass ich sie auf dieser Reise wiedersehen könnte.

Nachdem ich zwei Wochen im südlichen Teil von China gereist war, kam ich zu einem Ort mit dem Namen Dali in der Provinz Yunnan. Ich blieb dort einige Tage in einem Hotel. Am Morgen des 24. Mai fragte mich jemand, ob ich schon mal was von Falun Gong gehört habe. Dieser Mensch sagte mir, dass es heutzutage sehr schwierig sei, ein Buch zu bekommen, und er fragte, ob ich etwas mehr darüber wisse. Ich wusste sofort, dass dieser Mensch für die chinesische Regierung arbeitete, und sie mich suchten. An diesem Tag wollte ich sofort weiterreisen. Ich hoffte, dass ich einfach den Bus nehmen könnte, um irgendwohin zu fahren. Doch ich entschied mich, zu bleiben

In dieser Nacht klopfte es an meiner Tür, und es wurde gesagt, dass ein Anruf für mich gekommen sei. Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, doch ich hatte keine andere Wahl, als die Tür zu öffnen. Draußen waren ungefähr 15 Polizisten. Ein Polizist fragte mich auf Englisch, ob ich mit ihnen kommen könne für eine Untersuchung. Wir verließen das Hotel. Im Auto wollten sie mir die Augen verbinden. Ich lehnte dies ab, weil ich mich eingeschüchtert fühlte. Sie ließen mich mit dem Kopf zwischen meinen Beinen sitzen und legten eine Decke über mich.

Wir kamen an einen Ort, der entweder eine Polizeistation oder ein Büro 610 war. Sie nahmen alle Falun Gong Materialien aus meiner Tasche. Sie konfiszierten es und gaben mir eine Liste mit meinen Fingerabdrücken darauf. Dann ließen sie mich in der Mitte eines Raumes sitzen. Es waren ungefähr 10 Leute im Raum. Einige stellten Fragen, einige rannten mit Kameras herum und andere machten Notizen.

Sie stellte viele Fragen. Ich hatte nichts dagegen, ihnen von meinen guten Erfahrungen mit dem Praktizieren von Falun Gong zu erzählen. Ich erzählte ihnen alles darüber. Doch sie fragten mich nach spezifischen Dingen, wie nach Namen, bestimmten Veranstaltungen oder Dingen, bei denen ich meinte, dass es andere Leute schaden könnte. Ich war nicht gewillt, dies aufzuschreiben oder ihnen etwas zu sagen. Sie waren mit den Antworten nicht zufrieden und sagten mir, dass ich nicht gut kooperieren würde.

Sie sagten weiter, dass ich chinesisches Gesetz verletzt hätte und bestraft werden würde. Ich sagte ihnen, dass ich unter normalen Umständen das Gesetz nicht verletzen würde und ich nicht vorhatte, Menschen zu schaden. Ich sagte, dass die Verfolgung von Falun Gong gegen chinesisches Recht verstößt, weil die chinesische Verfassung ihren Bürgern Religionsfreiheit und Glaubensfreiheit garantiert. Natürlich sagten sie, dass sie damit nicht übereinstimmten. Außerdem fragten sie mich, wer mich geschickt habe, dies zu tun. Als ich ihnen sagte, dass dies meine eigene Idee war und mir niemand gesagt habe, dies zu tun, waren sie etwas enttäuscht und glaubten mir nicht so richtig. Aber es ist die Wahrheit. Um 6:00 Uhr morgens ließen sie mich dann schlafen gehen. Am nächsten Tag befragten sie mich noch weiter. Doch ihnen wurde klar, dass sie damit nicht mehr viel erreichen würden.

Während der zweieinhalbtägigen Haft ließen sie mich nur einmal für 10 oder 15 Minuten nach draußen gehen. Sie ließen mich keinen Anruf tätigen, was ich mehrmals forderte. Ich wollte die holländische Botschaft und meine Familie über die Situation informieren. Sie ließen mich nicht. Sie ließen mich auch nicht die Falun Gong Übungen praktizieren oder die Bücher lesen. Im Grunde genommen saß ich den ganzen Tag, und manchmal kamen sie, um Fragen zu stellen. Sie vermittelten mir das Gefühl, dass sie mich freilassen würden, wenn ich nur ein wenig kooperieren würde. Allerdings gaben sie mir auch manchmal zu verstehen, dass ich dort lange Zeit bleiben müsste und alles mögliche passieren könnte.

In der zweiten Nacht sagten sie mir, dass sie mich am nächsten Morgen in ein Flugzeug in ein südostasiatisches Land setzen würden. Am nächsten Morgen verließen wir die Station in drei Polizeiautos. Wir fuhren zur Kunming Polizeistation. Dort machten sie ein Foto von mir; sie wollten, dass ich ein Dokument unterschreibe, welches besagte, dass ich das Flugzeugticket bezahlen würde. Sie nahmen meine Fingerabdrücke und die Abdrücke meiner Hand. Außerdem sagten sie mir, dass ich für die nächsten fünf Jahre nicht mehr nach China einreisen könnte, da ich chinesisches Gesetz verletzt habe. Dann brachten sie mich zum Flughafen Kunming und setzten mich in ein Flugzeug nach Bangkok.

Gegenwärtig befinde ich mich in Thailand. Ich bin froh, dass ich meine Freiheit wiedergewonnen habe. Ich bin jedoch noch sehr besorgt über die Situation in China. Ich bin sicher, dass die Behandlung, die mir zuteil wurde, nicht dieselbe ist wie sie Chinesen erhalten. Ein Chinese in meiner Situation würde mehrere Jahre inhaftiert und gefoltert werden. Wir wissen alle aus vielen Berichten, dass zur Zeit in China eine schreckliche Situation herrscht.

Ich hoffe, dass meine Erfahrungen der internationalen Gemeinschaft dabei helfen werden, sich der Bösartigkeit bewusster zu werden, die in China geschieht, und darüber, wie weit die chinesische Regierung gewillt ist, bei ihrer Verfolgung gegen Falun Gong zu gehen.

Vielen Dank

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