Gutes wird mit Gutem belohnt und Böses zieht Bestrafung nach sich, dies ist ein himmlisches Prinzip. Diese Worte pflegte mein Vater zu sagen, als er noch lebte. Als mein Vater sich aus dem Arbeitsleben zurückzog, steckte ich mitten in meiner arbeitsreichsten Zeit meiner Karriere und mir blieb nur sehr wenig Zeit, mich um meine Eltern zu kümmern. Eines Tages nahm ich mir während der Geschäftszeit und zwischen den geschäftlichen Treffen die Zeit, meine Eltern zu besuchen.
Damals hatte sich mein Vater erst kurze Zeit von einer schweren Erkrankung erholt und er saß draußen, als ich ankam. Ich zog einen Stuhl an seine Seite und setzte mich direkt neben ihn. Das Aussehen meines Vaters war gar nicht schlecht, er hatte eine rosige Gesichtsfarbe. Gerade als ich mich hinsetzte, kam ein Wahrsager vorbei und sagte laut:
„Hallo, mein Herr, Sie sehen gar nicht schlecht aus. Aber es hat den Anschein, als hätten Sie sich gerade von einer schweren Krankheit erholt. Aber sorgen Sie sich nicht, seien Sie unbesorgt; Sie dürfen noch viele Jahre Leben, wegen der extra Jahre, die Ihnen die Himmel geschenkt haben.“ Dann fing er an zu lachen. Ich war verärgert und gab ihm etwas Geld und sagte: „Sie wollen sicherlich Geld. Hier nehmen Sie das und lassen sie uns jetzt allein.“
Mein Vater lächelte und sagte: “Gehen Sie doch nicht so rasch weg”, und bat mich, dem Wahrsager einen Stuhl zu holen. Um meinen Vater glücklich zu machen, folgte ich seiner Aufforderung. Nachdem sich der Wahrsager gesetzt hatte, führte er mit meinem Vater ein gutes und langes Gespräch. Die Hauptaussagen des Wahrsagers waren, dass mein Vater in seinem Leben eine Menge Menschen gerettet habe, weshalb er eine Menge De (Tugend) erworben hätte. Ursprünglich sollte seine natürliche Lebensspanne 64 Jahre betragen, doch weil er so viele Menschen gerettet habe, schenkten ihm die Himmel weitere 20 Lebensjahre. Auf diese Weise konnte er 84 Jahre alt werden und so viele Großenkel und Urgroßenkel erleben.
Als der Wahrsager schließlich zum Ende kam, sagte er noch bevor er ging: „In Ihrem Leben, was auch immer Ihnen gehört, werden Sie nicht verlieren; was Ihnen jedoch nicht zusteht, sollten sie nicht erkämpfen. Die Welt der Geschäfte wird sich auflösen, wie Rauch; um Wohlstand und ein gutes Schicksal zu erlangen, gibt es nur einen Weg und der ist De (Tugend) zu vermehren und gute Taten zu vollbringen.“ Als er geendet hatte, blickte er auf mich, als hätte er zu mir gesprochen.
Ich brummte: „Straßenlümmel ohne ordentliche Beschäftigung.“ Mein Vater sagte: „Dies ist alles wahr. Ich weiß, Du hörst so etwas nicht gerne und verstehst das auch nicht, doch Du solltest diese Worte in Erinnerung behalten.“
Nachdem wir in das Haus zurückgegangen waren, wurde mein Vater plötzlich ganz ernst und er sagte zu mir:
“Ich möchte mich nicht in Deine Geschäfte einmischen, doch bedenke eines: Beschwatze Menschen nicht irgend jemandem zuliebe. Ich habe Klarheit gewonnen darüber, wie die Kommunisten Leute beschwatzen. Von all Deinen Geschwistern und Dir, mache ich mir um Dich die meisten Sorgen.“
Er fuhr fort: „Das Strafkomitee ist wirklich ein Werkzeug, dass die Kommunisten einsetzen, um Leute zu belügen. Der Wahrsager hatte Recht, ich habe wirklich vielen Menschen im Dorf das Leben gerettet. Damals warst Du erst acht Jahre alt.“
Nun folgen die Erinnerungen meines Vaters:
Im Jahre 1958 wurde mein Vater beschuldigt, ein sog. „Rechter“, ein Konterrevolutionär, zu sein, und die ganze Familie war dadurch gezwungen, auf das Land zu ziehen. Unsere Familie hatte dort gar nichts, außer einer Behausung in Form eines Sonnensegels, das an einer Hauswand irgendeines Dorfbewohners, angebracht war. Das lag, unmittelbar gegenüber von einem Speicher, in dem die Kühe gefüttert wurden. Die Dorfbewohner hatten Mitleid mit uns, und haben uns dabei geholfen, drei Wände zu errichten.
Nicht lange danach, hat die Bezirksregierung eine Botschaft überbracht, in der stand, weil die ursprüngliche Geburtsfamilie meines Vaters sehr arm war, er nicht länger als „Rechter“ bezeichnet werden würde, und es ihm aus diesem Grunde erlaubt würde, seine Arbeit in der Fabrik wieder aufzunehmen. Zu der Zeit war mein Vater der Leiter der technischen Abteilung in der Fabrik, und nachdem sie ihn hinausgeworfen hatten, war die Fabrik nicht mehr in der Lage, ihre technischen Probleme zu lösen. Verschiedene Maschinen funktionierten nicht mehr, was sich ernsthaft auf die Produktion auswirkte.
Als mein Vater diesen Brief erhielt, wurde er sehr ärgerlich. Er sagte: „Die Dorfbewohner sind alle sehr gut zu uns, so können wir überall Sozialisten sein. Ich muss nicht mehr zurückgehen.“ So lehnte mein Vater es ab, in seine Fabrik zurückzukehren.
Bald darauf wurde mein Vater der Leiter des ersten Teams im Dorf. Zu dieser Zeit wurden die Menschen angehalten, Nahrungsmittel, Baumwolle und Ölfrüchte anzubauen, und in jedem Dorf existierte eine große Gemeinschaftsküche. Alle Nahrungsmittel, die von einem einzelnen Landbesitzer angebaut wurden, mussten an die Regierung abgeführt werden.
Im Jahre 1958 wurde stattdessen jedermann aufgefordert, Stahl zu produzieren. Jede Familie nahm ihre Töpfe und Pfannen und warf sie in die Brennöfen. Es wurde nicht ein bisschen Nahrung eingelagert und die Nahrungsmittel in den Warenhäusern des Dorfes wurden knapp. Die meiste Nahrung war an die Menschen der oberen Ebenen ausgehändigt worden, um die Produktionsstatistik des Gebietes zu schönen. Außerdem kam die Bezirksregierung in das Dorf, um nachzuprüfen, ob auch alle Nahrungsmittel abgeliefert worden waren. Mein Vater geriet so in Sorge, dass er Geschwüre im Munde bekam. Die Nacht durch diskutierte er mit der Parteileitung des Dorfes, wie man die letzten Nahrungsmittel retten könnte.
Auf Empfehlung meines Vaters, gruben einige Dorfbewohner in einer sehr abgeschiedenen Gegend eine Grube in die Erde und versteckten die Nahrungsmittel. Eine paar andere Leute erntete unter der Leitung des Dorfvorstandes rasch die letzten paar Morgen Yamswurzeln auf den Feldern. Das alles wurde während der Nacht gemacht, wobei die Menschen im Schein des Mondes und der Sterne arbeiteten, weil sie sich fürchteten, Licht zu machen. Die Dorfbewohner trauten sich nicht, laut zu reden und wagten auch nicht, Zigaretten anzuzünden. Sogar die Frauen halfen auf den Feldern. Einige Leute zogen die Yamswurzeln aus der Erde, während andere mit ihren Ochsen arbeiteten und die Felder pflügten. Die Männer sammelten die Yamswurzeln ein und brachten sie in die Erdhöhle.
Bis zum Morgengrauen waren alle Yamswurzeln geerntet und alle Nahrungsmittel waren versteckt worden. Mein Vater entspannte sich einen Moment, fiel dann aber bewusstlos zu Boden. Die Dorfbewohner trugen meinen Vater nach Hause. Die ganze Familie war so erschreckt, dass alle weinten.
Bei Sonnenaufgang wollte sich mein Vater mit dem Aufsichtspersonal der Bezirksregierung treffen, um mit Ihnen zu verhandeln. Die Felder waren bereits mit Weizen angesät worden. Bei dem Treffen lobte die Aufsichtsgruppe meinen Vater dafür, weil er der erste war, der die Felder mit der Winteraussaat bestellt hatte. Jedoch schimpften sie ihn auch als den Konservativsten, weil sein Team die niedrigsten Nahrungsmittelrationen ablieferte. Mein Vater beteuerte damals, er hätte sein Bestes versucht und sagte: „Nun will ich mein Bestes versuchen, um nächstes Jahr gute Nahrungsmittelrationen zu erreichen.“
Als mein Vater an diesem Punkt der Geschichte angelangt war, wollte er eine Erklärung über sich selbst abgeben.
Er sagte: „In meinem ganzen Leben, war dies das einzige Mal, dass ich gestohlen hatte und zu einem Dieb wurde, zu einem großen Dieb. Ich leitete die Menschen des ganzen Dorfs zum Stehlen an. Um zu vermeiden, dass die Inspektoren mir misstrauten, habe ich die Küche angewiesen, einen großen Topf Yamswurzeln für sie zu kochen, der in das Lebensmittellagerhaus gebracht wurde. Obwohl sie von der Bezirksregierung waren, konnten auch sie nicht ausreichend Nahrungsmittel bekommen. Bevor sie weggingen, bat ich sie zwei Yamswurzeln für ihre Kinder zum Essen mit nach Hause zu nehmen!“ [Anmerkung: Damals gab es eine Gemeindepolizei, die festlegte, dass alles, was dem Volke gehört, auch der Regierung gehört. Um die Propagandaverkündungen der Zentralregierung zu bestätigen, blieb den Parteibeamten nichts anderes übrig, als die Bauern zur Abgabe der eigenen Rationen aufzufordern, um die von den Propagandaebenen erwarteten Quoten, zu erhöhen. Am Ende führte dies zu einer weit verbreiteten Hungersnot, die den unnatürlichen Tod von 30 bis 40 Millionen Menschen verursachte.]
Nach einer Weile fuhr mein Vater fort: „Ich stahl nur ein einziges Mal, jedoch rettete ich damit das Leben der Menschen eines ganzen Dorfes. Es gab dort über hundert Familien, deshalb verlängerten die Himmel mein Leben um 20 Jahre. Der Himmel ist gerecht. Wenn ich nun an diese Jahre zurückdenke, in denen die Menschen vor Hunger starben, ist das wirklich erschreckend. In einigen Dörfern starben mehr als zehn Familien. In unserem Dorf, passierte nichts Schlimmes. Wenn jemand in unser Dorf kam, wie angeheiratete Dorfbewohner und ihre Großenkel, stellten wir Mahlzeiten und Wasser für sie bereit. Ich ließ niemals jemanden sterben, der in unser Dorf kam.“
Mein Vater fuhr in seiner Erinnerung fort: „Im Jahre 1960 kurz vor dem Frühjahr, gab es nicht mehr viel Nahrung in unserem Dorf. Nahrung bedeutete Leben für das ganze Dorf. Tag und Nacht bewachten zwei autorisierte des Dorfes und ich in Schichten unser Nahrungsversteck. Eines Morgens, ich war gerade dabei, meine letzte Schicht zu beenden, ging ich im Morgengrauen zum Dorf zurück. Dabei kam ich an einem Bohnenfeld, ganz in der Nähe unseres Dorfes, vorbei. Als ich das Feld erreichte, sah ich eine Person mit dem Gesicht zur Erde gedreht, auf dem Boden liegen und erkannte schnell, dass es sich um eine ältere Dame handelte. Ich sprach sie ein paar Mal an, doch sie antwortete nicht. Ich beugte mich zu ihr herunter und schüttelte sie, stellte aber fest, dass sie bereits vor Hunger gestorben war. Ihr Mund war voller Bohnensprossen.”
Mein Vater stockte und konnte nicht mehr weiterzählen. Auch ich war von der Geschichte geschockt.
Nach einer Weile erzählte mein Vater weiter:
„Ich ging in mein Dorf zurück und fand ein paar Leute, die die Beerdigung der älteren Dame übernahmen wollten. Ich nahm an ihrer Begräbnisfeier nicht teil. Es war alles so erbarmungswürdig und traurig. Ich hatte an diesem Tag noch eine andere Schicht zu übernehmen. Wenn ich sie nur früher gefunden und ihr heiße Yamswurzeln gegeben hätte, wäre sie nicht gestorben. Selbst wenn es nur eine Schale heißes Wasser gewesen wäre, hätte sie nicht sterben müssen.“
Ich konnte erkennen, dass mein Vater sich tiefe Selbstvorwürfe machte. Vielleicht hatte ihn dieser Vorwurf jahrelang verfolgt. Ich fand keine Worte, um ihn zu beruhigen, so reichte ich ihm mechanisch eine Tasse Tee. Mein Vater trank etwas Tee und fuhr fort:
So viele Jahre sind seitdem vergangen, ich wage nicht, zurückzudenken und mich an diese Dinge zu erinnern. Getrocknete Yamswurzeln dienen normalerweise der Fütterung von Kühen. Doch während dieser Jahre mussten Menschen diese essen. Die Menschen haben sogar das Futter für die Kühe gegessen. Schließlich überlebten wir, bis es wieder Zeit war, den Weizen zu ernten. Dann hatte das ganze Dorf erneut einen andauernden Bedarf an Nahrungsmitteln. Als der neue Weizen geerntet war, hatten wir schließlich die Türe des Todes passiert. Damals übergab mir die Bezirksregierung eine Botschaft, in der sie mich baten, zu meiner ursprünglichen Arbeitseinheit zurückzukehren (Fabrik in dem Bezirk). Diesmal hatte ich keine andere Wahl, als wegzugehen. Als ich aufbrach, weinte das ganze Dorf, die Obrigkeiten und die Teamleiter wollten mich zurückhalten und baten mich, zu bleiben.
Mein Vater lächelte zufrieden und sagte: „Mein ganzes Leben lang wollte ich niemals ein Regierungsbeamter werden, doch schließlich wurde ich für zwei Jahre Dorfbeamter. In dieser Zeit rettete ich das Leben der Menschen eines ganzen Dorfes, deshalb schenkte mir der Himmel weitere 20 Jahre zu leben. In diesem Jahr bin ich schon bald 80 Jahre alt, so bleiben mir noch vier Jahre zu leben. Es gibt einfach ein paar Dinge, die Du glauben solltest.“
Dann erklärte er: „Als Deine Großmutter noch am Leben war, sagte sie, dass ein Wahrsager ihr gesagt hätte, ich würde bis zum 64. Lebensjahr leben. Aber als ich mit 64 Jahren nicht starb, glaubte ich, der Wahrsager hätte sich getäuscht. Heute endlich, kenne ich den Grund für diese zusätzlichen Jahre. Es kommt daher, weil mir der Himmel weitere 20 Jahre schenkte. Wir müssen ein einwandfreies Leben führen, gute Taten vollbringen und mehr De (Tugend) sammeln. Wenn ich mit 84 Jahren sterbe, bedeutet das, dass der Wahrsager Recht hatte. Du solltest den Quatsch der kommunistischen Partei, dass es keine Gottheiten gibt, nicht glauben. Du solltest einfach Deine Kinder so erziehen, dass sie gute Taten vollbringen und De (Tugend) sammeln werden. Erzähle den Kindern meine Geschichte. Wenn ich nicht bis zum Alter von 84 oder 85 Jahren lebe, kannst Du Dich entscheiden, an Gottheiten zu glauben oder nicht zu glauben.
Ungeachtet dessen, werden Gottheiten weiter existieren, auch wenn die Menschen nicht an sie glauben. Doch erinnere Dich daran, gute Taten zu vollbringen. Denn das ist gut, für Dich und Deine Kinder.
Mein Vater wurde 84 Jahre und 112 Tage alt.
Zwei Jahre, nachdem er gestorben war, hatte ich das Glück, die Praktik von Falun Gong kennen zu lernen und begann meinen Kultivierungsweg. Schon seit langem wollte ich die Geschichte meines Vaters erzählen.
Erstens, weil dies mein Vater wünschte, bevor er starb und zweitens möchte ich sie all jenen Atheisten, unter dem giftigen Einfluss der kommunistischen Partei, erzählen: Ihr werdet Euch selbst Schaden antun, wenn ihr schlechte Taten begeht. Gutes wird mit Gutem belohnt und Böses zieht Bestrafung nach sich. Das sind die Prinzipien des Himmels! Die Gottheiten werden die kommunistische Partei bestrafen, auch wenn die Kommunisten nicht an Gottheiten glauben. Seit über 55 Jahren hat die kommunistische Partei Millionen von bösen Taten begangen und 80 Millionen Menschen getötet. Die Gottheiten haben dies alles aufgezeichnet. Ihrer Strafe wird die kommunistische Partei dafür nicht entgehen.