Falun Gong-Praktizierende haben in der letzten Woche in Osnabrücks Innenstadt auf Folter und Unterdrückung in China hingewiesen. Wei Xiong ist eine Falun Gong-Praktizierende, die in China bereits verfolgt, inhaftiert und gefoltert wurde. Falun Gong ist eine chinesische religiöse Bewegung (Anmerkung der Clearharmony Redaktion: Falun Gong ist eine Meditationspraxis). Sie beinhaltet im Wesentlichen fünf traditionelle Übungen zur Kultivierung von Körper und Geist.
Falun Gong wurde erstmals1992 in China der Öffentlichkeit vorgestellt und 1999 verboten. Wei Xiong betont, dass Falun Gong Praktizierende mit diesen fünf Übungen Körper und Geist darauf einstellen, wahrhaftig, barmherzig und nachsichtig zu leben, die persönlichen Bedürfnisse zurückstellen und sich stärker dem Gemeinwohl zu widmen. Im Internet informiert die inzwischen weltweite Bewegung unter www.faluinfo.de
Wei Xiong selber hat 10 bis15-stündige Zwangsarbeit erlebt. Das Folterszenario reicht von der Gehirnwäsche bis zur Stehzelle ohne Essen, Trinken oder sanitäre Anlagen.
Die Verfolgung der Falun Gong sei, so Wei Xiong, die brutalste die sie in China kennen gelernt habe. Dabei sei es aber an der Tagesordnung, dass freie Christen, gegen Mangel protestierende Studenten, enteignete Wohnungsbesitzer oder gegen Bescheide Widerspruch einlegende Bauern unterdrückt und gefoltert werden.
Wei Xiong ist sicher, dass obwohl in Deutschland lebt, der chinesische Geheimdienst sowohl ihr Telefon als auch ihre E-mails kontrolliert und überwacht. Es sei wiederholt vorgekommen, dass Falun Gong Praktizierende aus China angerufen und beschimpft wurden.
Die Importe aus China bringen nicht nur billige Waren nach Europa, sondern vergrößern in vielen Ländern die Arbeitslosigkeit“, ist Wei Xiong sicher. Sie befürchtet:“ Die europäische Regierungen werden ihren guten Ruf in der Menschenrechtsfrage verlieren.“
Norbert Fuchs 23.10.2005