Deutschland: Die Geschichte von Marianne und Marion auf der Brücke (Teil II)

Teil 1) http://www.clearharmony.de/articles/200511/27647.html

Chinesen zweifeln an der Denkweise westlicher Menschen

Bevor Marion vor acht Jahren mit dem Praktizieren von Falun Gong begann, wusste sie sehr wenig über China(so wie es den meisten Deutschen geht), dem fremden Land im Osten. Ihr Kontakt mit chinesischen Menschen war, bis auf die Bestellung eines Tellers gebratener Nudeln mit Rindfleisch in chinesischen Restaurants, begrenzt. Als Marion im letzten August anfing, regelmäßig zweimal die Woche bei der Petition vor der chinesischen Botschaft mitzumachen, ergab sich für sie die Gelegenheit, mit vielen Chinesen in Berührung zu kommen. Meistens waren sie geschäftlich in die chinesische Botschaft tätig. Auf die Frage, was sie am tiefsten berührt habe, wurde sie sehr nachdenklich.

Ungefähr vor einem Jahr, erfuhr Marion, bei einer Unterhaltung mit einer chinesischen Person, aus erster Hand; was manche Chinesen unter dem „Eisernen Vorhang“ verstehen. Zu dieser Zeit hängten sie nur das Banner „Stellt Jiang Zemin vor Gericht“ am Ende der Brücke auf, einmal auf Chinesisch, einmal auf Deutsch. Ein Chinese ging kopfschüttelnd vorbei und betrachtete das Banner von vorne bis hinten aufmerksam. Marion dachte, er hätte etwas im Zusammenhang mit Falun Gong; durch die Propaganda der KPC; missverstanden und begann ein Gespräch mit ihm. Sie erwartete nicht, dass der Chinese sie fragte, ob sie wisse, wer Jiang Zemin sei. In ungläubigem Tonfall wurde sie von ihm gefragt, ob sie wirklich glaubt, dass eine Person mit so einem hohen Rang vor Gericht gestellt werden kann? Diese Frage überraschte Marion. Als eine Deutsche die in, einer Demokratie und in einer Gesellschaft die rechtsstaatlich geführt wird, aufgewachsen ist, konnte Marion nicht verstehen dass Jemand der einen Regierungsauftrag hatte und nun entlassen wurde, außerhalb rechtlicher Verantwortung steht. Es kommt nicht selten vor, dass ein deutscher Politiker angeklagt wird, wenn er etwas verschuldet hat. Zu dieser Zeit war Diktator Jiang Zemin bereits zurückgetreten, jedoch ein Chinese konnte nicht glauben, dass er vor Gericht gestellt werden kann.

Anschließend erzählte ihr ein chinesischer Praktizierender, dass die meisten Chinesen diesen Zweifel haben. Dies veranlasste Marion zum ersten Mal, über die Reichweite und Tiefe der Kontrolle und Gehirnwäsche der Menschen durch das autoritäre Regime, nachzudenken. Warum ist etwas, das für westliche Menschen völlig natürlich ist, für Chinesen unter der Herrschaft der KPC unmöglich (z. B. die Bestrafung für Verbrechen)? Woher kommt es, dass Chinesen denken, dass sie kein natürliches Recht haben sollten; wie das Recht auf Gedankenfreiheit, das Recht darauf zu entscheiden was sie glauben oder nicht glauben? Warum vermeiden manche Chinesen eine Sache aus Angst, wenn sie sehen, dass andere für vernünftige Rechte kämpfen? Wenn ein, in Deutschland lebender, Chinese solche Besorgnis und Angst empfindet, wie hart muss dann in China diese Art Herrschaft durch Terror sein?

Marion spürte implizit, dass dies nicht nur ein Problem eines Diktators ist. Das war ein zwingendes System, welches diese massive Verfolgung unterstützt. Nicht nur Falun Gong-Praktizierende, sondern jede Person innerhalb dieses Systems ist Opfer.

Die chinesische Botschaft

Oft übersahen Marianne und Marion dieses riesige Monster, eingehüllt in silbergraues Metall, die chinesische Botschaft. Umgeben von hohen Eisengeländern, wirkt das Gebäude wie eine eiskalte Festung. Als die Falun Gong-Praktizierenden gerade mit der Petition begannen, besonders wenn dort eine Menge Praktizierende waren, konnte man sehen, dass jemand in der Botschaft, die Praktizierenden über lange Zeit durch das Fenster beobachtete. Einmal sah Marianne sogar ein Fahrzeug langsam an ihr vorbeifahren und ein chinesischer Beamter in dem Fahrzeug, filmte die Praktizierenden und das Banner mit einer Kamera.

Marion erzählte einer Reporterin; als die Praktizierenden im letzten Jahr das Banner „Stellt Jiang Zemin vor Gericht“ aufhängten, kamen verschiedene deutsche Polizisten zu der Botschaft und erkundigten sich bei den Falun Gong-Praktizierenden, was das Banner aussagt. Nachdem die Praktizierenden es ihnen erklärten, begaben sie sich auf die andere Seite der Straße. Dann entdeckten Praktizierende, dass dort zwei chinesische Beamte auf der Straße standen. Vermutlich erklärten die Polizisten ihnen, dass das Banner in Ordnung sei. Darauf zogen sich die beiden Personen enttäuscht in die Botschaft zurück.

Marion fühlte, dass einige chinesische Botschaftsangestellte sich wegen der Anwesenheit der Falun Gong-Praktizierenden nicht wohl fühlten und so beschloss sie, etwas zu unternehmen. Tatsächlich betrachtete Marion die Botschaftsangestellten niemals als Feinde. Einige von ihnen haben, möglicherweise, ein aufrichtiges Herz, wie der frühere Erste Sekretär des Konsulats, Chen Yonglin, in Sydney, Australien. Chen wechselte von einer Person, die Anordnungen der Verfolgung von Falun Gong befolgte, zu jemandem, der Falun Gong-Praktizierende versteht und sie privat unterstützt und um letztendlich aus der KPC auszubrechen. Obwohl Marion mit niemandem in der Botschaft gesprochen hatte, glaubte sie, dass Chen nicht der Einzige ist, der schlaflos und unzufrieden im Leben steht. Innerhalb dieses eiskalten Gebäudes vor ihr und hinter den hohen eisernen Geländern, müssen scharfäugige und klar denkende Menschen sein, denen unterschwellig die Wahrheit zufließen wird.

Marianne und Marion haben eine Menge „Brückengeschichten“, in mehr als fünf Jahren, angesammelt. Und jeder Falun Gong-Praktizierende, der zu der chinesischen Botschaft kam, um zu protestieren, hat gewöhnlich auch eine Reihe von Geschichten zu erzählen. Was Marianne und Marion am meisten bedauern ist; dass sie immer noch am Ende der Brücke gegen die Verfolgung von Falun Gong durch die KPC protestieren. Ihr größter Wunsch ist; dass alle Menschen in aller Klarheit die Natur der KPC erkennen und sich anschließen, die Verfolgung zu beenden. Marianne sagte: „Dies ist die allerwichtigste Angelegenheit, auf der wir beharren. Wir werden beständig hierher kommen und für Gerechtigkeit eintreten, bis die Verfolgung beendet ist.“

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