Geschichten aus dem alten China: Wenn ein Kaiser mit Barmherzigkeit regierte, liebte ihn das Volk.

Im Jahre 1 der Ära Zhenguan sagte Tang Taizong zu seinem kaiserlichen Stabschef: „Die Frauen am Kaiserhof führen ein erbärmliches Leben. Am Ende der Sui Dynastie stellten die Kaiserhöfe zu viele Frauen ein. Viele von ihnen lebten in nicht ortsansässigen kaiserlichen Palästen, die selten vom Kaiser besucht wurden. Es ist eine Geldverschwendung und eine Verschwendung der Arbeitsreserven. Ich finde diese Situation nicht gut. Alles, was diese Frauen machen, ist Hausarbeit. Was können sie sonst tun? Lasst sie nach Hause gehen und heiraten. Wir können dadurch Geld sparen und die Menschen werden glücklicher sein und können ihr eigenes Leben führen.“ Nach diesem Gespräch wurden mehr als 3000 Frauen aus den Kaiserpalästen nach Hause geschickt.

Im Jahre 2 der Ära Zhenguan gab es in Zentralchina eine Trockenperiode, der eine entsetzliche Hungersnot folgte. Der Kaiser Tang Taizong sprach zu seinem Kabinett: „Das extreme Klima ist das Ergebnis meiner mangelnden Rechtschaffenheit. Meine Herrschaft stützt sich nicht auf Tugenden, deshalb werden wir dafür bestraft. Was haben die Menschen falsch gemacht, dass sie solch großes Leiden verdienen? Ich hörte, dass die Menschen ihre Söhne und Töchter für Geld verkaufen. Ich bin sehr traurig darüber!“ Dann schickte er sein Kabinettsmitglied Du Yan hinaus, um die verdorrte Region zu überschauen. Mit dem persönlichen Geld des Kaisers kaufte er die Kinder frei und brachte sie danach wieder zu ihren Eltern zurück.

Im Jahre 7 der Ära Zhenguan verschied der Gouverneur Zhang Gongjin aus Xiangzhou. Der Kaiser war in tiefer Trauer und ging zu mehreren Gedenkveranstaltungen, um seine Gefühle auszudrücken. Einige Beamte schrieben ihm eine Mitteilung. „Im Huai-Buch von Yin und Yang steht geschrieben, dass man morgens nicht weinen sollte, weil es für den Abend Unglück bescheren könnte.“ Der Kaiser Taizong antwortete: „Die Beziehung zu meinen Ministern ist wie die eines Vater zu seinen Söhnen. Ich bin von Herzen traurig über seinen Tod. Warum sollte ich nicht weinen?“ Daraufhin fing der Kaiser wieder an, zu weinen.

Im Jahre 19 der Ära Zhenguan erteilte der Kaiser Taizong der Armee persönlich den Befehl, Korea zu erobern. Während sie in Ding Zhou Rast machten, schauten einige Soldaten beim Kaiser vorbei. Dieser traf sich mit ihnen am nördlichen Tor. Einer der Soldaten war krank und konnte den Truppen nicht mehr folgen. Der Kaiser Taizong bot ihm sein eigenes Bett an und fragte ihn, wo er verletzt sei. Außerdem bat der Kaiser die Ärzte in Ding Zhou, den kranken Soldaten zu behandeln. Durch die Barmherzigkeit des Kaisers waren alle seine Generäle und Soldaten gerne bereit, ihm in die Schlacht zu folgen. Auf ihrem Rückweg befahl der Kaiser seinen Truppen, die Gebeine der Toten in einer Zeremonie zu ehren, in der sie Kühe, Schafe und Schweine als Opfer darbrachten. Der Kaiser nahm an der Zeremonie teil und weinte. Dadurch war das Militärpersonal zu Tränen gerührt. Nach der Zeremonie sagten die Eltern der zu Tode gekommenen Soldaten: „Der Kaiser weinte über die Begräbnisse unserer Söhne. Nun können sie in Frieden ruhen.“ Als die Truppen des Kaisers die Stadt Baiyan im Osten der Provinz Liaoning angriffen, wurde General Li Simo durch einen Pfeil verletzt. Der Kaiser persönlich saugte das giftige Blut aus den Wunden von General Li. Alle Soldaten waren tief gerührt.

Übersetzt von Qing Yan aus dem Zhenguan Zhengyao Geschichtsbuch über die Tang Dynasty.

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