Deutschland: Der Deutsche Bundespräsident trifft sich mit Praktizierenden; die deutsche Polizei widersteht dem Druck der chinesischen Delegation

Der Deutsche Präsident Köhler traf sich in Berlin mit Hu Jintao. Man konnte Jubelrufe, aber auch Buhrufe hören, und chinesische Nationalflaggen wurden vor dem Schloß Charlottenburg geschwungen. Vielen derjenigen, die dort waren, war wohl nicht klar, daß der Deutsche Bundespräsident und die Polizei die Appellierenden vollkommen anders betrachteten, als die chinesischen Regierungsbeamten es tun.

"Der Präsident muß damit leben, daß er Protestierende zu sehen bekommt"

Gegen Ende von Hu Jintaos Besuch in Berlin zitierte die Berliner Zeitung, einer der größten Tageszeitungen von Berlin, den Berliner Polizeisprecher Michael Bengsch: "Nur aus Staatsräson können wir nicht das Recht auf Meinungsäußerung einschränken". Der Präsident werde mit dem Anblick der Demonstranten leben müssen.

Als Hu Jintaos Autokolonne in den Hof des Schloß Charlottenburg hineinfuhr und als sie später wieder herausfuhr, konnten sie die Spruchbänder der Falun Gong Praktizierenden deutlich am Straßenrand sehen. Einige Leute aus der Autokolonne schauten sich die protestierenden Menschenmengen an, als sie vorbeikamen. Das größte Spruchband, das Falun Gong Praktizierende aufgespannt hatten, drückte die Botschaft der Praktizierenden an den chinesischen Präsidenten aus: "Hu Jintao, die Zeit, die die Gottheiten und das Volk dir gegeben haben, ist begrenzt."

Die Polizei hat den Beweis, daß die Praktizierenden gegen keine Bestimmungen verstoßen haben

Die Berliner Polizei hat sich große Mühe gegeben, die Positionen der Protestierenden zu arrangieren. Fast 10 Leute von Amnesty International entfalteten ein großes Spruchband mit der Aufschrift: "Für Menschenrechte – hier und jetzt." Sie wurden genau gegenüber dem Schloß Charlottenburg aufgestellt. Auf ihrer rechten Seite waren die vier großen Spruchbänder der Falun Gong Praktizierenden zu sehen. Einige Praktizierende hielten kleine Spruchbänder und Tafeln in der Hand, auf denen die Foltermethoden dargestellt waren, die gegen ihre Mitpraktizierenden in China verwendet werden. Die Hälfte der Praktizierenden waren Chinesen. Auf der linken Seite von Amnesty standen die Jubelchinesen und schwenkten rote Fahnen.

Die deutsche Polizei nahm die stundenlangen Veranstaltungen der Praktizierenden von Anfang bis Ende auf Video auf. Als die Veranstaltung zu ihrem Ende kam, sagte ein Polizist der Falun Gong Praktizierenden Frau Lilge-Stodieck: "Ich verstehe, daß es ihnen nicht angenehm war, mehrere Stunden lang auf Video aufgenommen zu werden, doch wissen Sie, wie viele Beschwerdeanrufe wir von der chinesischen Delegation erhalten haben? Sie forderten uns auf, es Ihnen zu verbieten, dies und das zu tun. Deswegen haben wir alles auf Video aufgenommen, und wenn es nötig ist, können wir dies als Beweis verwenden, um zu zeigen, daß sie gegen keinerlei Verordnungen verstoßen haben."

Abgesehen von der Gruppe der Chinesen, die zum Jubeln gekommen waren, hielt der deutsche Bundespräsident Köhler eine kurze Unterhaltung mit den zwei Gruppen, die dort waren, um für die Menschenrechte zu appellieren.

Präsident Köhler kam zu den Falun Gong Praktizierenden, um ihnen die Hand zu schütteln

Am 10. November 2005 nach 15:00 Uhr parkten zwei oder drei Luxusautos auf der Straße, die als Sicherheitszone abgesperrt war, vor dem Schloß Charlottenburg. Vier Leute stiegen aus den Autos aus und kamen über die Straße auf die Protestierenden von Amnesty International zu. Als sie näherkamen, war deutlich zu sehen, daß es ich um den deutschen Bundespräsidenten Köhler handelte. Er kam direkt auf die Protestierenden von Amnesty zu und schüttelte ihnen die Hände. Er sagte, daß er die Menschenrechtsangelegenheiten ansprechen werde, wenn er sich mit Hu Jintao treffen wird. Seine drei Leibwächter standen mehrere Meter entfernt hinter ihm.

Vor dem Schloß Charlottenburg riefen Falun Gong Praktizierende Hu Jintao dazu auf, die Verfolgung von Falun Gong zu beenden

Als Präsident Köhler sich umdrehte und einige Schritte gegangen war, hörte er plötzlich eine Stimme: "Herr Präsident, bitte kommen Sie auch hierher!" Als er der Stimme folgte, sah Präsident Köhler mehrere chinesische Spruchbänder und einige Deutsche, die sie mit ernsten Gesichtern in den Händen hielten. Er ging zu ihnen und fragte, während er mehreren Praktizierenden die Hände schüttelte: "Sind Sie von Falun Gong?" Es war nicht schwierig, sich vorzustellen, daß er erraten konnte, daß es sich um Falun Gong Praktizierende handelte. Wenn hochrangige chinesische Beamten Deutschland besuchen, sind immer Falun Gong Spruchbänder und Übungsaufführungen in den Medienberichten zu sehen. Präsident Köhler sagte den Praktizierenden, daß er auf jeden Fall die chinesischen Menschenrechtsangelegenheiten mit Hu Jintao ansprechen werde.

Alles ist normal

Ein Vorfall zeigt, daß es für Menschen im Westen schwierig ist, die Empfindlichkeit der chinesischen Regierungsbeamten gegenüber Falun Gong zu verstehen.

Frau Chen aus Dänemark kam einmal an der Hintertür des Hotel Adlon vorbei, als an diesem Abend Hu Jintaos Autokolonne vorbeifuhr. Sie, vier junge Frauen und ein Mann sahen, daß mehr als 10 chinesische Beamte aus einem Restaurant kamen, das neben der Hintertür des Hotels liegt. Als der führende chinesische Beamte gerade dabei war, ins Auto einzusteigen, und der Portier des Hotels die Autotür für ihn öffnete, riefen sechs Falun Gong Praktizierende gemeinsam auf Chinesisch den chinesischen Beamten zu: "Falun Dafa ist wunderbar!" Die Beamten standen einige Sekunden dort wie angewurzelt. Dann drehte sich der Beamte, der gerade ins Auto einsteigen wollte, herum und ging zurück ins Restaurant. Die anderen Beamten folgten ihm ins Restaurant. Der Portier blieb dort alleine stehen und hielt überrascht weiter die Autotür auf. Er konnte nicht verstehen, warum die Stimmen von mehreren friedlichen Appellierenden, von denen die meisten junge Frauen waren, solch einen großen Eindruck gemacht haben.

Ein Polizist kam langsam auf uns zu und fragte uns, was geschehen war. Die Praktizierenden sagten, daß sie den Beamten gesagt hatten, daß Falun Gong großartig ist. Der Polizist nickte und wendete sich anderen Polizisten zu, die danach näherkamen: "Sie haben sie gegrüßt." Mit anderen Worten, alles war normal.

Falun Gong Übungen praktizieren

Beim Anblick der vielen Falun Gong Praktizierenden, die er überall entlang der Straße sah, wußte Hu nichts zu sagen

24 Stunden Appell von Falun Gong Praktizierenden vor dem Hotel Adlon

Am 11. November, dem zweiten Tag von Hus Besuch in Berlin, traf er sich mit dem gegenwärtigen Bundeskanzler Schröder und der zukünftigen Bundeskanzlerin Frau Merkel, die ihren Posten am 22. November antreten wird. In dem gelegentlichen Niselregen hielten Falun Gong Praktizierende aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Norwegen, Dänemark, Schweden, der Schweiz und Holland einen 24 Stunden Appell vor dem Hotel Adlon ab, in dem Hu Jintao wohnte.

Obgleich die Sicherheitsvorkehrungen sehr streng waren, hatte Hu Jintao doch mehrere Chancen, die Stimmen der Falun Gong Praktizierenden zu hören. Frau Chen aus Dänemark erzählte ihre Erfahrungen, als sie und andere Praktizierende zufälligerweise zweimal auf die Autokolonne von Hu Jintao trafen. Mittags, als sie und mehrere Praktizierende in einem Restaurant hinter dem Hotel zum Mittagessen gingen, trafen sie auf die Autokolonne von Hu Jintao. Die Praktizierenden riefen gemeinsam: "Falun Dafa ist gut!" Die Chinesen in den Autos drehten sich alle um und schauten sie an. Hu Jintao drehte sich ebenfalls um und warf einen Blick auf sie, als die Autos in die rückwärtige Einfahrt des Hotels fuhren.

Vor dem Rathaus von Berlin schüttelte Hu Jintao Studenten, die gekommen waren, um ihn willkommen zu heißen, die Hände. Ein Falun Gong Praktizierender ging auf ihn zu und schüttelte ihm ebenfalls die Hand und bat ihn, die Verfolgung von Falun Gong umgehend zu beenden. Zufälligerweise war es der gleiche deutsche Praktizierende, der vor drei Jahren und sechs Monaten den Initiator der Verfolgung, den damaligen chinesischen Präsidenten Jiang Zemin, in der Lobby des Hotels aufgefordert hatte, die Verfolgung zu beenden. Hu antwortete nicht.

Der Druck der chinesischen Beamten geht ins Leere – die deutsche Polizei erfährt weiterhin die wahren Umstände

An diesem Abend schauten sich Frau Chen und ihre Freunde nach einem Platz zum Abendessen um. Plötzlich kamen viele Polizisten, um die Straße abzusperren. Frau Chen und die anderen Praktizierenden wurden zu einem anderen Ort gebracht. Kurz danach kam die Autokolonne der chinesischen Delegation vorbei. Die Praktizierenden riefen gemeinsam: "Falun Dafa ist gut!" und "Hu Jintao, die Zeit, die die Gottheiten und das Volk dir gegeben haben, ist begrenzt." Nach dem die Autokolonne vorbeigefahren war, wurde den Fußgängern erlaubt, über die Straße zu gehen. Allerdings ließen sie die Praktizierenden nicht weitergehen.

Nach einer Weile kam eine weitere Autokolonne an. Dies war die Autokolonne von Hu Jintao. Die Praktizierenden riefen gemeinsam weiter. Die Polizisten, die es den Praktizierenden nicht erlaubt hatten, weiterzugehen, lächelten. Nachdem die Autokolonne vorbeigefahren war, machten sich die Praktizierenden weiter. Einer der Polizisten kam auf sie zu und fragte, was sie gerufen hatten und um was es bei Falun Gong ginge. Als ihm die Praktizierenden über die Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische kommunistische Regime erzählten, war er schockiert.

Der große Druck des kommunistischen Regimes Chinas im Jahre 2002 führte zu einer Gelegenheit für Falun Gong Praktizierende und die deutsche Polizei, ein gutes gegenseitiges Verständnis zu entwickeln

Im Jahre 2002, als der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas Jiang Zemin Deutschland besuchte, schränkte die Polizei unter dem Druck der chinesischen Regierungsbeamten die Versammlungsfreiheit ein, das Recht zu protestieren und die Meinungsfreiheit. Später schickte das Berliner Innenministerium und die Polizei eine schriftliche Entschuldigung an die Falun Gong Praktizierenden. Sie hielten auch ein Falun Gong Seminar für hohe Polizeibeamten ab und versprachen den Praktizierenden, vor großen Veranstaltungen mit ihnen ausreichend zu kommunizieren. Sie schickten auch chinesische Übersetzer und einen Kommissar, um mit den Falun Gong Praktizierenden zusammenzuarbeiten. Die schlechten Vorfälle, die sich aufgrund des Druckes der chinesischen Beamten im Jahre 2002 ereignet hatten, entwickelten sich so zu einer guten Gelegenheit. Durch die ständige Kommunikation hat sich das Vertrauen und das Verständnis über Falun Gong bei der Berliner Polizei immer weiter verbessert. Dies legte eine gute Grundlage für die vielen Besuche von hochrangigen chinesischen Regierungsbeamten.

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