Freude an Liedern der Yuan Dynastie: „Wein trinken“

Beim Trinken fragte ich mich: “Wie lange kann ich mir erlauben zu trinken, um meine Kümmernisse zu vergessen?“
Die Zeit quält mich herzlos.
Nur, wenn ich meine Kultivierung von Dan (Elixier) im Magen durch taoistische Kultivierungspraxis vollende,
werde ich es schaffen, das Wutfeuer in meinem Herzen zu löschen.
Mit einer Kürbisflasche voller Wein verbrachte ich meine Tage wie ein Betrunkener.
Eines Tages betrat ich einen Berg voller Wolken mit Tausenden von Meilen von Bergrücken und sang laut.
Ich kann es nicht mehr ertragen, auch, wenn die Menschen über mich lachten.

„Wein trinken“ auf Chinesisch

[雙調] 沉醉東風.對酒
盧摯

對酒問人生幾何,
被無情日月消磨。
煉成腹內丹,
潑煞心頭火。
葫蘆提醉中閑過。
萬里雲山入浩歌,
一任旁人笑我。

Über Lu Zhi

Lu Zhi (annähernd von 1243 bis 1315 nach Chr.), auch als Lu Chudao, Lu Xinglao oder Lu Shuzhai bekannt, war ein Dichter in der Yuan Dynastie (1271 bis 1368 n.Chr.) Seine Gedichte sind bezaubernd und frisch wie eine himmlische Göttin, die den Frühling herbeireden will.

Über das Lied

„Shuang Diao“ ist eine der Tonleitern, die in Yuan Dynastie- Liedern verwendet wird. Es gab neun sehr beliebte Tonleitern für die Lieder der Yuan Dynastie, welche „Die Neun Tonleitern“ genannt wurdem.

Jedes Lied musste einer besonderen Form von gewählten Musiknoten entsprechen, das nannte man „ Liedform.“ Jede Note hat einen Namen. Eine „Liedform“ der Yuan Dynastie gleicht der „Versform“ der Song Dynastie. „Vom Ostwind fasziniert und berauscht“ ist der Name für eine Liedform.

„Wein trinken“ ist der Name dieses Liedes. Die Lyrikverse der Song Dynastie und die Liedformen der Yuan Dynastie können mit oder ohne Titel geschrieben werden. Das Liedformat genügt.

Dan im Magen bezieht sich auf ein inneres Elixier, das herauskultiviert wird. In der taoistischen Kultivierung gibt es zwei Arten von Dan: Das innere Dan und das äußere Dan. Im alten China wurde eine Art Kürbisflasche zum Weinlagern benutzt, sie trocknete aus, wenn sie geleert worden war.

Die Deutung des Autors

Obgleich der Dichter ein hochrangiger Regierungsbeamter war,
war er nicht glücklich, weil es alle möglichen Ärgernisse in der weltlichen Gesellschaft gab. Er konnte seinen Ärger schwer lassen, so richtete sich seine Wut nach innen, was zu der, wie er es nannte, „feurigen Wut im Herzen“ führte. Er versuchte, seine Verdrießlichkeit und Ärgernisse durch Trinken zu vergessen; das war aber nur ein kurzes Entfliehen. Außerdem konnte er ja nicht jedes Mal betrunken
sein. Nebenbei ist das Leben nur kurz. Er weiß, dass er sein Leben vergeudet, wenn er trinkt, und dass er eine Lösung finden muss. Er glaubte, sich befreien zu können, wenn er zu einem Berg ginge, um einen taoistischen Weg zu praktizieren. Der Sinn war, dass er die Kultivierung von Dan vervollständigen wollte, um die Göttlichkeit zu erreichen und ein sorgenloses Dasein im Paradies zu erhalten. Ihm ist es egal, ob die gewöhnlichen Menschen seine Wahl verstehen und ihr zustimmen oder nicht. Es war ihm sogar gleichgültig, ob die Menschen ihn wegen seiner Wahl auslachen würden. „Lass sie nur machen!“ sagt der Dichter dazu.

Englische Fassung: http://en.clearharmony.net/articles/200511/30024.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv

Weitere Artikel zu diesem Thema