Sich loslassen, und als eine Gesamtheit erhöhen

Sehr geehrter Meister, sehr geehrte Mitpraktizierende,

als ich Ende 2000 das Buch ´Zhuan Falun´ zum ersten Mal durchgelesen hatte, wurde mir klar, dass die Kultivierung eine sehr schwierige Sache ist, die keinen Rückweg hat. Weil ich zu jener Zeit ein bequemes Leben führte, fiel es mir schwer, alle persönlichen Interessen loszulassen. So habe ich lange gezögert, mit der Kultivierung anzufangen. Bis mich dann eines Tages auf einem Treffen für Praktizierende eine Betreuerin fragte, ob ich bei der Übersetzung von Artikeln für die Minghui Webseite mithelfen wolle. Ich hatte mich zwar noch nicht voll und ganz für die Kultivierung entschieden, fand Dafa aber gut, so habe ich ihr zugesagt.

Ich mochte deshalb die Arbeit bei Minghui, weil die Übersetzungsarbeit sehr eigenständig ist. Vom Aussuchen eines Artikels, bis hin zur Übersetzung und Korrektur, und letztendlich zur nochmaligen Prüfung benötigte ich niemanden, und ich musste auch niemanden helfen. Das heißt, ich brauchte im Großen und Ganzen keine Kommunikation mit anderen. Diese Einstellung, mit der ich angefangen hatte, wurde aber stark erschüttert, nachdem ich die Koordination der Artikel übernahm.

Es hat so angefangen. Vor ca. einem Jahr wechselten die meisten Übersetzerinnen, um ein anderes Projekt zu unterstützen. In unserer Übersetzungsgruppe waren auf einmal nur neue Mitarbeiter, ohne Erfahrung. Wenn ich ihre Übersetzungen erhielt, musste ich sie alle noch einmal durchgehen, und dann anschließend zur Korrektur weiterleiten. Am Anfang musste ich fast jede Stelle ändern, wo ich auch hinblickte. Tagsüber schrieb ich im Büro, und abends machte ich das Gleiche bis in die tiefe Nacht. Häufig habe ich mich dabei nur beschwert. Manchmal wollte ich den Text lieber selbst übersetzen als ihn einem anderen zu übergeben, damit ich mir etwas weniger Zeit für den Artikel nehmen müsste. Einmal war ich nachts sehr müde und ungeduldig, sodass ich fast die Übersetzerin angerufen hätte, um ihr einige Grundkenntnisse in Deutsch beizubringen. Doch mir fiel ein, dass wir ihre Übersetzungskraft sehr benötigten. Wenn sich die Übersetzerin über mich ärgert, sodass die Übersetzungsarbeit gehindert oder sogar beendet wird, wer ist dann in der Lage die Verantwortung zu tragen? Also, aus der Befürchtung, die Verantwortung tragen zu müssen, habe ich weiter Satz für Satz korrigiert. Durch das ununterbrochene Fa-Lernen und das ´nach innen schauen´ wurde mein Verständnis über die Arbeit für Minghui immer klarer.

Ich denke, dass die Minghui Webseite an und für sich eine Dienstleistung ist. Nach außen hin ist die Minghui Webseite das Fenster des Dafa, durch welches sich die Fa-Berichtigung und die Erscheinung der gesamten Dafa-Jünger erblicken lässt. Für die Praktizierenden bietet die Minghui Webseite ein Feld zum Austausch, und fördert die gemeinsame Erhöhung. Alle Minghui Mitarbeiter kultivieren sich in der Arbeit für Dafa und gehen ihren Weg der Fa-Bestätigung. Wenn die Arbeit den Kultivierungsfaktor enthält, soll die Arbeitsfähigkeit keine Hauptsache dafür sein, ob die Mitarbeiter den Weg gut gehen können. Die Übersetzungsmenge und -qualität darf auch kein Maßstab für ihre Kultivierungsebene sein. Die Hauptverantwortung eines Koordinators ist eigentlich, mit all seinem Wissen und Können den Mitarbeitern zu helfen, Hindernisse bei der Arbeit zu überwinden, ihnen zu ermöglichen, durch die Arbeit bei Minghui das Fa zu bestätigen, und ihre Würde zu erzeugen. Die Aufgabe und Verantwortung eines Koordinators liegen darin, die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu stabilisieren, ihr Verständnis über diese Arbeit zu vertiefen, und ihre eigene Initiative zu aktivieren. Ein Praktizierender besitzt Fähigkeiten und wenn er es gut machen kann, handelt es sich nur um einen. Wenn die gesamten Praktizierenden es gut machen können, zeigt sich die Kraft des Fa auf.

Ich schreibe hin und wieder Emails an Praktizierende, die ziemlich wenig übersetzen. Manchmal ein Gruß, manchmal eine Mitteilung, damit sie sich als Teil von Minghui fühlen, obwohl sie wegen anderen Dingen zeitweilig nicht viel leisten. Die Dafa-Jünger sind ein Körper. Nur aus der Fürsorge heraus, nicht aus der Absicht, sie zu mehr übersetzen zu veranlassen, sollen wir so handeln. Manchmal kam keine Rückmeldung, obwohl ich sie öfter angeschrieben hatte, da wurde ich ungeduldig und es war mir beschwerlich. Später bemerkte ich den Eigensinn in mir selbst, ich wollte eine „Gegenleistung“ bekommen, weil ich doch hergegeben habe. Ich hielt meine Handlung für richtig, deshalb müsste diese oder jene Folge zum Vorschein kommen, sonst zweifelte ich an meinen Erkenntnissen, und fürchtete, wegen falscher Handlung herabgesetzt zu werden. Alle diese Einstellungen widersprechen der Anforderung des Fa, nämlich, wir sollen selbstlos werden und keinen Eigensinn haben. Wenn die Aufrechterhaltung der Verbindung mit anderen Praktizierenden aus meinen Erkenntnissen vom Fa, und aus dem Verständnis über die Bedeutung meiner Arbeit entstanden ist, soll ich das erschienene Resultat leicht nehmen. Auf diese grundlegende Haltung gerichtet ging ich den Weg ruhig weiter. So zeigte sich auch der Fa-Grundsatz auf der Ebene. Dann kam eines Tages plötzlich eine Email von einer Praktizierenden: „Ich habe jetzt Zeit, du kannst mir Artikel schicken.“

In der letzten Zeit gab es viele Diskussionen unter den deutschen Praktizierenden in Form von Emails über die Koordination, die meistens sehr lang waren. Obwohl alle wussten, dass Hu Jintao Europa besuchen wird, diskutierte man im Bezug auf, was und wie wir konkret während seines Besuches veranstalten sollten. Ich erhielt den Eindruck, dass die deutschen Praktizierenden als eine Gesamtheit wie gehemmt sind, und ihre Aufmerksamkeit von seinem Staatsbesuch abgelenkt ist. Ich fand, dass uns der Austausch auf der Basis des Fa über die Bedeutung des Besuches in der Zeit, wo sich die Fa-Berichtigung schon ihrem Ende nähert, fehlt. Außerdem, wenn wir von dieser Störung abgelenkt werden und den Problemen, denen die Praktizierenden in ihrer Kultivierung begegnen, zu viel Aufmerksamkeit schenken, so hat das Böse dann wieder einen Vorwand zur Intensivierung der Verfolgung der jeweiligen Betroffenen gefunden, sodass unser Augenmerk nicht auf die wahren wichtigen Ereignisse gerichtet ist. Ich machte mir Sorgen und wollte eine Email an alle schreiben. Aber diese Granit ähnliche Substanz hinderte mich daran, das zu tun.

In der letzten Woche habe ich eine Zusammenfassung von einer Gruppe erhalten, wodurch ich erfuhr, dass die kanadischen Praktizierenden vor der Ankunft Hu Jintaos das Feld dort gut gereinigt hätten, was eine sehr wichtige Rolle bei dieser Sache spielt. Ich fand aber trotzdem, dass es nicht meine Aufgabe sei, eine Email als Appell an alle Praktizierenden zu schreiben. So rief ich die Praktizierende Z an und erzählte ihr meine Meinung über diese Lücke in der Gesamtheit. Ich bat sie, eine Email an alle zu schreiben, um alle Praktizierenden zu ermahnen, dass wir uns nicht dabei stören lassen, die gute Chance zur Beseitigung der bösen Faktoren auszunutzen, die Wahrheit umfangreich erklären, und das Arrangement der alten Mächte vollständig ablehnen sollen.

Z hat mir bis zum Ende zugehört und dann gefragt: „Warum schreibst du das nicht selbst?“ „Selbst wenn ich das so schreibe, stimmen die Praktizierenden nicht unbedingt zu. Außerdem, die Zusammenfassung muss eine deutsche Version haben, damit die deutschen Praktizierenden sie verstehen können.“ „Warum hast du dann immer noch nicht mit der Übersetzung angefangen, wenn das so ist?“ Augenblicklich wurde ich wach und habe sie mit Hilfe von Z noch in dieser Nacht fertig übersetzt. Am darauffolgenden Tag haben alle diese Zusammenfassung erhalten. Am gleichen Abend organisierten die Praktizierenden in Berlin deutschlandweit eine Telefonkonferenz über die Vorbereitungsarbeit im Bezug auf Hus Besuch. Als ich diesen Bericht schrieb, hat sich gleichzeitig die Aktivität zur Unterschriftensammlung in allen deutschen Städten verbreitet. Ich merkte, dass diese Substanz, wie Granit, die mich hemmte, viel weniger geworden war. Nachdem ich mich losgelassen und im Fa verschmolzen bin, empfand ich ein Gefühl des Freiseins.

Ich habe immer noch sehr viel Eigensinn. Bei Mängeln bitte ich meine Mitkultivierenden um Hinweise.

Danke dem Meister, danke den Mitkultivierenden!

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