Ouyang Xiu (1007 bis 1072) war ein berühmter Gelehrter aus der Bei Song Dynastie (960 bis 1127). Obgleich er sich bestens in der Literatur auskannte, ein großartiger Kaligraph war und hohe Ämter bekleidete, blieb er sehr bescheiden und lernte gern von anderen Menschen. Sein berühmter Artikel Zuiwongting(1) ist ein kleiner aber sehr schöner Text, der von den Menschen hoch gelobt und von allen zur Erinnerung an dieses Gebäude laut rezitiert wurde. Dieser Artikel wurde auf Grund des Vorschlags eines Holzfällers ein bisschen abgeändert.
Als Ouyang Xiu Bürgermeister von Tuzhou war, baute sein bester Freund, der Mönch Zhixian, hoch oben auf dem Berg Langya in Tuzhou (in der heutigen Provinz Anhui), einen Pavillon für ihn. Herr Ouyang Xiu nannte den Pavillon „Zuiwongting“ und schrieb ein paar Zeilen dazu, die an die Erbauung erinnern sollten. Den fertigen Artikel schrieb er viele Male ab und stellte ihn in den Straßen der Öffentlichkeit vor, in der Hoffnung, die Menschen, die vorübergehen könnten ihm Vorschläge zu seiner Verbesserung machen.
Der Artikel begann so: "Rund herum, um Tuzhou, gibt es die Berge, im Osten den Wulong, im Westen den Dafeng, im Süden den Hua und im Norden den Berg Baimi. Im Südwesten erheben sich mehrere Berge, und ein herrlicher Wald bedeckt die ganze Gegend…“ Ein alter Holzfäller bemerkte zu diesen Zeilen, dass es keine passende Beschreibung sei. Er sprach: "Wenn ich am südlichen Himmelstor Holz schlage, dann kann ich mit einer Körperdrehung den Berg Dafeng, den Berg Wulong, den Berg Baimi und den Hua Berg sehen. Die Berge sind doch überall!“
Daraufhin sagte Herr Ouyang Xiu: "Du hast Recht.“ Und er änderte den Anfang des Artikels in: "Berge umrundeten Tuzhou.“ Daraufhin las man immer diese verkürzte, aber sehr schöne, Einleitung.
Zuiwongting(1) – bedeutet: betrunkener Mann Pavillon – wobei betrunken sein in der damaligen Zeit keine negative Bedeutung hatte, sondern für die Schicht der Dichter und Denker vielmehr als inspirierend angesehen wurde – der Name des Pavillons sollte daher für ein gutes Umfeld schaffen und inspirierend auf seine Dichtung wirken