Gebt mir meine glückliche Familie wieder!

Leider sind Erinnerungen nicht immer schön. Ich zittere wirklich jedes Mal vor Angst, wenn ich mich daran erinnere, was meiner Familie passiert ist. Diese schrecklichen Prüfungen haben sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt, und ich werde sie niemals vergessen können.

Ich war der Liebling meiner Eltern. Als Teenager genoss ich ein sorgenfreies Leben im Schutz meiner Eltern. Später jedoch, habe ich die größte Tragödie meines Lebens erlebt. Durch die Verfolgung von Falun Gong, initiiert durch Jiang Zemin (ehemaliger Führer der KPC) und seinem Regime, wurden mir meine Eltern, die Falun Gong praktizieren, genommen. Meine Familie wurde auseinandergerissen und zerstört.

Mein Vater heißt Yu Xuewen und arbeitete im Team `Wassererwärmung´ der Xiamoning Mine. Meine Mutter heißt Li Wenying. Sie arbeitete bei der Minendienstgesellschaft Daxing. Beide fingen im September 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Da Falun Gong lehrt, freundlich zu sein und die Moral zu verbessern und man durch das Praktizieren bessere Gesundheit erlangen kann, konnte meine Mutter ihr Temperament viel besser zügeln. Ihre temperamentvolle Veranlagung wurde sogar so sehr verbessert, dass sie bei der Arbeit friedlich, nachsichtig, aufrichtig und mitfühlend wurde.

Mein Vater wurde sehr liebenswürdig und großzügig. Auch bei der Arbeit war er jetzt sehr eifrig. Ich war Zeugin des Wunders von Falun Dafa bei der immensen Verbesserung der körperlichen Gesundheit und geistigen Moral meiner Eltern. Auch ich hatte nur gutes vom Dafa. Damals war unser Haus stets voller Fröhlichkeit und viel Lachen. Wir führten ein sehr glückliches Leben.

Am 20. Juli 1999 missbrauchte Jiang Zemin seine Macht, indem er das ganze Land dazu zwang, ihm bei seinem selbst gesteckten Ziel zu helfen, Falun Gong und damit die Praktizierenden, zu verfolgen. Ganz China geriet in einen Zustand von Terror, so auch meine Familie.

Meine Mutter entschloss sich, nach Peking zum appellieren zu gehen, um für Falun Gong zu sprechen. Sie fuhr an meinem 18. Geburtstag nach Peking ab. Sie hatte mir versprochen, meinen Geburtstag nach ihrer Rückkehr mit mir zu feiern. Aber als sie zurückkam, verlor sie ihren Arbeitsplatz und wurde zu einem Jahr Zwangsarbeitslager verurteilt, weil sie ihr Grundrecht zu appellieren, in Anspruch genommen hatte.

Ich, mit meinen wenigen Erfahrungen über die Welt, war ganz verwirrt. Garantierte die Chinesische Verfassung nicht jedem Chinesen, an die Regierung zu appellieren? Warum hatte man denn sonst in jeder Hauptstadt in China Petitionsbüros eingerichtet?

Ich wollte meine Mutter gern sehen; aber jedes Mal wurde mein Antrag abgelehnt. Ich sah auf die großen Mauern, die schweren Metalltüren und die ausdruckslosen Gesichter des Personals. Ich konnte nur weinen. Meine geliebte Mutter und freundliche Falun Gong-Praktizierende musste die unvorstellbare Quälerei erdulden!

Eines Tages rührte meine Hartnäckigkeit die Gefängnispolizei. Sie öffneten mir die Tür und erlaubten mir einen Besuch. Bei dem Besuch zog meine Mutter ihr Hemd hoch und zeigte mir ihren Rücken, der wiederholtes Ziel von Elektroschocks und Schlägen gewesen war. An manchen Stellen war ihr Rücken rot und geschwollen, an manchen Stellen war er mit Schorf bedeckt. Einige verletzte Stellen waren erneut angegriffen worden, ehe sie heilen konnten und sonderten gelben Eiter ab. Meine Mutter war vorher sehr gesund gewesen; aber nach mehrmaligen Angriffen der Polizei mit betäubenden Stöcken, sah sie krank und schlapp aus. Sie lebte in einer Hölle.

Es war erschreckend und beängstigend. Nun glaubte ich nicht länger an die Lügen im Fernsehen über „sanfte, freundliche Umerziehung“, denen man die Falun Gong-Praktizierenden im Arbeitslager unterzog. Das ist die Wirklichkeit hinter den Lügen, dass „dies die beste Periode von Menschenrechten in China“ sei.

Während des Jahres, in dem meine Mutter eingesperrt und gequält wurde, haben sie meinen Vater auch wiederholt festgenommen. Wenn ich mit ansehen musste, wie man meinen Vater durch die Polizei fortbrachte, war es mir, als ob man mir Salz in mein verwundetes Herz streute. Man kann das gar nicht in Worte ausdrücken. Ich ging wiederholt ins Staatssicherheitsbüro und ins Haftzentrum, um die Freilassung meines Vaters zu beantragen. Aber das half alles nichts. Alle meine Verwandten verweigerten mir ihre Hilfe, aus Angst, dass man sie wegen ihrer Verbindung zu meiner Familie bestrafen würde. Unser Haus wurde leer und kalt. Traurig und einsam saß ich oft weinend da und blickte ins Schwarze.

Später wurde mein Vater entlassen. Ich dachte: “Wenn ich auch meine Mutter nicht habe, so habe ich doch meinen Vater.“ Doch kurz danach wurde mein Vater wieder gesetzeswidrig gefangen genommen. Das Staatssicherheitsbüro gab keinen Grund für die Festnahme an. Schließlich bekam ich es mit der Angst, wenn auch nur irgendjemand an die Tür klopfte. Ich fürchtete, dass es die Polizei sein könnte, die ihn wieder festnehmen wollte. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich das noch aushalten könnte.

Die Haftzeit meiner Mutter wurde verlängert, aber ich sagte zu mir: „Schließlich werden wir drei wieder zusammen sein.“ Das war ein kindlicher Wunsch. An allen ´politisch sensiblen` Tagen hat die Polizei, das Wohnkomitee und das Büro 610 damit fortgefahren, bei uns hereinzuplatzen und uns zu belästigen. Das Management am Arbeitsplatz meines Vaters hatte auch mehrfach versucht, ihn einer „Gehirnwäsche“ zu unterziehen. Obgleich sie wussten, dass mein Vater ein ausgezeichneter Arbeiter war, gaben sie ihm nach 1999 keinerlei Aufträge mehr, mit der Begründung, dass sie den Regulierungen der KPC folgen würden.

Während des 16. Nationalen Volkskongresses begann das Staatssicherheitsbehörde in unserer Gegend damit, Falun Gong-Praktizierende illegal festzunehmen. Am 31. Oktober 2002, gegen 6.00 Uhr Abends, brachte Yan Jiagui, der Chef der Hongfang Polizei-Station, eine Gruppe von Polizisten mit, um meine Eltern festzunehmen.
Um weiterer Verfolgung zu entgehen, versuchte meine Mutter sich mit einem Tau aus der dritten Etage herabzulassen, aber das Tau zerriss. Sie fiel vom dritten Stock auf den Boden, wodurch sie sich die Schenkel mit vielen kleinen Brüchen verletzte. Trotzdem ließ dieser schurkische Mann sie nicht in Ruhe. Sie brachten sie direkt ins Haftzentrum, ohne ihr ärztliche Hilfe zukommen zu lassen. Der Betrieb meines Vaters ließ ihn direkt ins Haftzentrum bringen. Mich sperrte man über Nacht in die Polizeistation ein. Die Polizei brach sogar noch unsere eigentlich diebstahlsichere Wohnungstür auf.

Am 7. Januar 2005, gegen 7 Uhr morgens, verhafteten Polizisten von der Hongfang-Polizeistation meinen Vater erneut, als er auf dem Weg zur Arbeit war. Ohne irgendeinen gerichtlichen Prozess brachte die Polizei ihn direkt für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager Tieling. Die Polizei kümmert sich um niemanden, nicht einmal um die Familie. Sehr viel später erfuhren wir, dass mein Vater das Management in seinem Betrieb wütend gemacht hatte, weil er sagte, dass man ihm nur keine Aufträge mehr gegeben hätte, weil er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. So muss man unter dem kommunistischen Regime in China dafür zahlen, wenn man die Wahrheit sagt!

Wieder einmal wurden mir meine geliebten Eltern weggenommen. In den letzten sechs Jahren, seit dem Beginn der Verfolgung, waren meine Eltern wiederholt Opfer von sinnlosen Verhören, Gehirnwäschekursen, Plünderungen, illegaler Gefangennahme und Folterung durch die Polizei. Und das einfach nur, weil sie Falun Gong praktizieren. Gibt es noch Gerechtigkeit in dieser Welt? Ich habe die Tragödie meiner Familie allen erzählt, die ich getroffen habe und die ich erreichen konnte, um Hilfe zu finden.

Ich habe mehrere Briefe an das Zwangsarbeitslager Tieling geschrieben, an die Geschäftsleitung des Betriebs meines Vaters, an die Tei-Kohlegruppe, den Sekretär des Stadtkomitees, das Prokuratorbüro und das Gericht, um sie um Hilfe für die Not meiner Familie zu bitten.

Im April 2005 sind dann folgende Leute zusammen in das Zwangsarbeitslager Tieling gegangen, um meinen Vater dort herauszuholen: Liu Haishan, Chef der bewaffneten Sicherheit der Kohlefirma, Shi Xuacheng, Vorsitzender des Büros 610, Zhang Fucai, Kapitän der Staatssicherheitsgruppe und der Chef der Sicherheitsgruppe der Xiaoming-Mine. Doch die Polizei hat nur geschrieen: “Wir werden ihn nicht entlassen, wenn er die Garantieerklärung nicht unterschreibt, dass er mit dem Praktizieren von Falun Gong aufhört!“ Zhang Fucai ließ mich eine Garantieerklärung an Stelle meines Vaters schreiben, aber sie sagten, dass dies nicht zählen würde. Sie haben darauf bestanden, dass mein Vater die Erklärung selbst schreibe. Mein Vater verweigerte diese unbegründete Forderung und befindet sich immer noch illegal in Haft.

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