Traditionelle Kultur: Die korrekte Art, im alten China zu sitzen

Die alten Chinesen haben Wert darauf gelegt, anständig zu sitzen, weil dies ein wichtiger Teil guter Manieren war. Es gab drei Haupthaltungen, bevor Stühle weithin verwendet wurden. Bei der Fu Position saß man mit gekreuzten Beinen. Dem Lotussitz im Buddhismus ähnlich wird diese Position auch Jiafu genannt. In der Qiju Position werden beide Beine vor dem Körper nach vorne ausgestreckt, wie eine Kehrschaufel. Die Ji Haltung erfordert zu knien, wobei man mit dem Gesäß auf den Unterschenkeln und Füßen sitzt. Wenn keine Gäste zugegen waren, saßen die Leute zwanglos in den Fu und Qiju Positionen, aber wenn man mit einer angesehenen, älteren Person oder mit Freunden redete, sich über wichtige Angelegenheiten unterhielt, zu Abend oder bei Banketts aß oder wenn Gäste bedient wurden, musste man die Ji Haltung einnehmen.

Viele Aufzeichnungen in den alten Chinesischen Lehren erwähnen sitzende Positionen. In der Xihan Dynastie (207 v. Chr. bis 25 n. Chr.) hörten die zwei Adligen Song Zhong und Jia Yi einem Propheten zu, der seine Prophezeiungen erklärte. Er war sehr sachkundig, redete über Dinge sehr vernünftig und überzeugend. Die beiden Adligen waren ihm gegenüber sofort von Respekt erfüllt. Sie zogen sich umgehend ihre Kleidung zurecht und setzten sich aufrecht hin, um diesem Propheten ihre Achtung zu zollen.

In der Chinesischen Geschichte waren der Kaiser und seine Helfer sehr darauf bedacht, ihre Aufmerksamkeit auf ihre Tugend und ihre Manieren zu richten. Sogar im täglichen Leben mussten sie ihre eigenen Worte und Taten schulen. Tao Kan, ein berühmter Höfling während der Dongjin Dynastie (317 bis 420 n. Chr.), folgte dem Prinzip „Sogar in der Freizeit immer noch aufrecht sitzen.“ Sima Guang (1019-1086) lebte während der Song Dynastie (960-1279 n. Chr.). In seinem Tagesgeschäft saß er immer aufrecht in einer erhabenen Höhe.

Der große Kaiser Kangxi (1654-1722 n. Chr.) in der Qing Dynastie (1636-1912 n. Chr.) war sowohl gut darin, das Land zu verwalten, wie auch auf den Schlachtfeldern zu kämpfen. Er war sehr groß und saß immer auf dem Drachenthron aufrecht und sah auf die Menschen hinunter. Er hatte diesen strengen Stil lange kultiviert. Er erinnerte sich einmal an seine Kindheit und erzählte: „Zu essen, sich zu bewegen und zu sprechen, war alles geregelt. Obwohl ich immer alleine lebte, wagte ich es dennoch nicht, die Zügel locker zu lassen.“ Nachdem er Kaiser geworden war, saß er immer aufrecht – in Diskussionen mit seinen Höflingen, beim Studieren in der Palastbibliothek und sogar während des Plauderns und des Lachens mit seiner Familie. Sein Benehmen hatte er in früher Kindheit gelernt, und er bewahrte im Alltag strenge Selbstdisziplin.

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