Australien: Wen Jiabao besucht Australien; Falun Gong-Praktizierende fordern die Untersuchung von Sujiatun; Die Medien sind aufmerksam

Am Nachmittag des 3. April 2006 hielten Falun Gong-Praktizierende vor dem australischen Parlamentsgebäude eine Pressekonferenz ab. Anlass war der Besuch von Wen Jiabao in Australien. Sie forderten das Ende der Verfolgung von Falun Gong, eine Klage gegen Jiang Zemin, Luo Gan, Liu Jing und Zhou Yongkang sowie eine sofortige Untersuchung von Sujiatun und anderer Konzentrationslager, in denen Praktizierenden ihre Organe entnommen, diese dann verkauft und ihre Leichname anschließend verbrannt werden, um Beweise zu vernichten. Gleichzeitig informierten die Praktizierenden die Medien, dass der Praktizierende Pan Yu eine Klage gegen den Handelsminister der KPC, Bo Xilai, eingereicht hätte, der Wen Jiabao auf seinem Besuch in Australien begleitet. Die Klage wurde beim Obersten Gerichtshof eingereicht und die Vorladung dem Angeklagten erfolgreich überreicht.

Die Nachstellung der Foltermethoden schockiert die Touristen, die auf diesem Weg von der Verfolgung erfahren Über ein Dutzend Medien nehmen an der Pressekonferenz teil

Während Wen Jiabaos Besuch zog die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC) und die friedlichen Appelle der Praktizierenden wieder einmal die Aufmerksamkeit der Menschen und der Medien Australiens auf sich. An der Konferenz nahmen teil: ABC-TV, SBS-TV, NTDTV, AAP, Reuters, Sydney Morning Herald, The Age, Fairfax, die ABC-Radiostation und die 2 BG-Radiostationen. Reden hielten der Praktizierende Pan Yu; Vertreter des Falun Gong-Vereins dreier Provinzen; Vertreter von WOIPFG; der ehemalige Beamte des chinesischen Konsulats Chen Yonglin, der öffentlich seinen Austritt aus der KPC erklärt hatte; der Justizprofessor Yuan Hongbing sowie ein Vertreter der Flüchtlingshilfe. Eine Nachstellung von Foltermethoden und Fotos zeigten brutale Foltermethoden, die bei der Verfolgung von Praktizierenden eingesetzt werden. Touristen waren erschüttert angesichts der Brutalität und wollten mehr über Falun Gong erfahren.

Bo Xilai, der Wen Jiabao begleitete, wurde von Falun Gong-Praktizierenden angeklagt

Es wird berichtet, dass Bo Xilai aktiv bei der Verfolgung von Falun Gong war, als er stellvertretender Sekretär des Parteikomitees von Liaoning und Gouverneur der Provinz war. Durch ihn wurde diese Provinz zu einer Provinz, in der die härteste Verfolgung von Falun Gong stattfand. Seit 2003 wurden mindestens 90 Todesfälle von Praktizierenden, die infolge der Verfolgung umkamen, bestätigt.

Pan Yun hält seine Rede

Pan Yun stammt aus der Provinz Liaoning. Er hat in China unmenschliche Folter erlitten, weil er seinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollte. Er wurde am 31. Dezember 1999 ohne rechtliche Grundlage festgenommen und eingesperrt. Am 1. Februar 2000 wurde Pan Yun zwangsweise und ohne Gerichtsverfahren in das Verwahrungszentrum Danan von Shenyang geschickt, wo er harte Folterungen ertragen musste. Am 17. März 2000 wurde er zu einem Gehirnwäschekursus ins Zwangsarbeitslager Longshan geschickt mit dem Ziel einer intensiven „Umerziehung“ (Ziel ist damit die Aufgabe von Falun Gong). Um die geforderte Quote von „umerzogenen“ Praktizierenden zu erreichen, werden die Praktizierenden geschlagen, getreten und mit starken Elektroschocks behandelt, die zur Folge haben, dass sie geistig traumatisiert werden und die Kontrolle über den Darm verlieren. Dort durchlebte Pan Yun unvorstellbare grauenhafte Folterungen.

Pan Yu hat Bo Xilai angeklagt, seine Vorladung wurde ihm vor ein paar Tagen zugestellt. Er fordert den australischen Gerichtshof gemäß des Internationalen Rechts und des australischen Gesetzes auf, Bo Xilai vor den Richter zu bringen, diesen Übeltäter, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit beging. Hierbei handelt es sich um eine neue Klage gegen Bo, die bei seinem Besuch im Ausland eingereicht wurde. Es gibt weitere Anklagen in sieben Ländern, u.a. in den USA, den UK, in Irland und Russland.

Die Gräueltaten im Konzentrationslager Sujiatun vorstellen

Ein Vertreter der WOIPFG verlas den zweiten Untersuchungsbericht über den Massenmord in Sujiatun. Der Bericht bestätigt, dass es im Thrombose-Krankenhaus der Provinz Liaoning ein ungesetzliches Krematorium gibt, von dem man vermutet, dass es Leichname verbrennt, um Beweise zu vernichten. In der Gegend von Shenyang gibt es ein unvermutet großes Angebot von Transplantationsorganen. Sujiatun ist nicht der einzige Ort. In vielen Gegenden Chinas wurde entdeckt, dass lebenden Praktizierenden Organe zur Organverpflanzung entnommen werden.

Ein ehemaliger Chirurg, der früher am 1. Krankenhaus arbeitete, das zur Chinesischen Medizinischen Universität Shenyang gehört, lebt jetzt in Sydney. Er bestätigte, dass das Krankenhaus in den frühen 90er Jahren damit anfing, Nierentransplantationen vorzunehmen. Die Nieren stammten von Gefangenen, die zum Tode verurteilt waren. Ihm war bekannt, dass es sich bei den Transplantationsorganen auch um Herzen, Lungen, Nieren und die Leber sowie andere Organe handelte. Die dort stattfindenden Transplantationen wurden von den Autoritäten im Voraus genehmigt und fanden im Einvernehmen mit Gefängnis und Polizei statt. Chinesen halten derartige Taten und Menschenrechtsverletzungen nicht für ungesetzlich.

Eine Vertreterin der Flüchtlingsvereinigung forderte, dass man der Verfolgung von Falun Gong mehr Aufmerksamkeit widmen sollte, besonders aber den entsetzlichen Vorfällen in Sujiatun. Sie rief die australischen Parlamentsabgeordneten und die australische Regierung auf, Untersuchungen durchzuführen, und hoffte, dass die Medien darüber berichten würden. Sie kritisierte die australische Regierung, weil diese nicht genügend Wert auf die Menschenrechte lege.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite von Wen Jiabao Touristen halten an, um sich über die Verfolgung von Falun Gong zu informieren

Die Praktizierenden unternahmen eine ganze Reihe von friedlichen Protesten, als Wen Jiabao Australien besuchte. Am 1. April, als er in Perth, seiner ersten Station, ankam, und am Morgen des 2. April, als er am Militärflughafen Canberra ankam sowie an vielen Orten, an denen seine Wagenkolonne vorbeikam, hielten die Praktizierenden Transparente hoch und machten Kerzen-Mahnwachen vor der chinesischen Botschaft in Canberra. Die Praktizierenden trauerten um die Mitpraktizierenden, die infolge der Verfolgung durch die KPC umgekommen waren.

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