Kultivierungsgeschichte aus alter Zeit: Die Geschichte über die Armut von Loushajia

Während Indien unter der Herrschaft des Königreichs Jusaluo stand, lebte ein Junge namens Loushajia in einem Fischerdorf. Tatsächlich war er in seinem früheren Leben ein kultivierender Mönch gewesen. Wegen seiner Gier, seiner Engstirnigkeit und seinem Streben nach Profit und Gewinn und wegen seines Neides betrog er einen Mönch, der sich bereits bis zum Arhat kultiviert hatte und erlitt deshalb endloses Leiden. In diesem Leben wurde er in einem Fischerdorf wieder geboren und brachte auch den Dorfbewohnern Unheil.

In dem Fischerdorf lebten tausende von Dorfbewohnern; sie waren wie eine Familie. Doch von dem Tag an, als Loushajias Mutter schwanger wurde, fingen sie tagelang kaum mehr einen Fisch und wurden bettelarm. Während ihrer zehnmonatigen Schwangerschaft ereigneten sich verschiedene Unglücke. Es gab sieben große Brände und zudem wurden sieben Strafen durch den König erlassen. Die unglücklichen Fischer waren hilflos. Nachdem sie untereinander berieten, kam ihnen der Gedanken, es müsse eine Person unter ihnen sein, die durch ihr unglückseliges Schicksal diese Schwierigkeiten verursachte. Also beschlossen sie die Dorfbewohner in zwei Gruppen aufzuteilen, mit jeweils 500 Personen.

Nach der Trennung befanden sich die Eltern von Loushajia immer noch in einer sehr leidvollen Lage, während die andere Gruppe sich von den Schwierigkeiten erholte. Nach mehreren Aufspaltungen blieben schließlich nur noch Loushajias Eltern übrig. Allen wurde klar, dass sie ein schweres Schicksal mit sich trugen und so wurden sie aus dem Dorf verbannt.

Loushajias Mutter hatte es sehr schwer über die Runden zu kommen und während ihrer hoffnungslosen Wanderschaft gebar sie Loushajia. Als Loushajia alt genug war, gab sie ihm eine Reisschüssel und sagte: “Du armes Kind, geh nun fort. Du bist von nun an auf Dich alleine gestellt, geh und bettle um Essen!“

Als die Mutter Loushajia verließ, war er vollkommen alleine. Täglich bat er um Essen und lebte ein leidvolles Leben.

Als eines Tages Buddha Myna um Essen bettelte, sah er neben dem Wasserbasin einer wohlhabenden Familie ein Kind sitzen, dass die übrig gebliebenen Reiskörner aufpickte. Als er das arme, abgemagerte Kind in zerrissener Kleidung sah, ging Buddha Myna zu ihm und fragte: “Kind, wo lebst Du? Hast Du keine Eltern?”

Das Kind antwortete: “Ich bin obdachlos. Meine Eltern sagten mir: ‚Sohn, Du hast großes Karma und unserem Dorf großes Unglück gebracht. Es hat uns ebenfalls heruntergezogen.’ Dann haben sie mich verlassen. Ich fürchte sie nie wieder zu sehen.“

Buddha Myna fragte ihn dann: “Möchtest Du ein Mönch werden?”

“Verehrter Mönch, ich glaube schon, doch wer wird so einen Unglücksknaben wie mich haben wollen? Ganz zu Schweigen davon, dass ich zudem auch noch Unglück bringe.”

“Ich akzeptiere Dich”, sprach Buddha Myna.

Das Kind war überglücklich und folgte Buddha Myna. Zuerst gab Buddha Myna dem Jungen etwas zu Essen und danach badete er ihn. Er führte ihn in die Buddha-Lehre ein und führte dann ein Initiationsritual ein, mit dem Loushajia zum Mönch wurde.

Sogar unter dem Schutz des Buddhas blieb Loushajia aufgrund seines Karmas verarmt und musste ständig Hunger leiden.

Obwohl er ein Mönch war, sobald jemand etwas Haferschleim in seine Bettelschüssel füllte, verschwand das bisschen Nahrung sofort. Da die Spender sahen, dass seine Schüssel voll war, gaben sie ihm kein Essen mehr.

Einige der Leute sagten: „Es ist sehr merkwürdig. Als er kam, um sich etwas Haferschleim zu holen, verschwand dieser sobald er in der Schüssel war. Nachher hatten wir keinen Haferschleim, den wir ihm noch geben konnten.“

Als Loushajia den Arhat-Status erreicht hatte, besaß er nur noch wenige Begierden und war zufrieden. Er wollte nicht viel Essen, sondern nur ein wenig, soviel sein Körper halt brauchte.

Als Loushajia kurz davor war, ins Nirvana zu gehen, bemerkte dies Buddha Myna während der Meditation und dachte: „Ich muss ihm eine volle Mahlzeit geben.“

Also nahm Buddha Myna Loushajia mit in die Stadt Shewei, um um Essen zu betteln. Dennoch zeigten die Menschen keinen Respekt. Buddha Myna hatte keine andere Wahl, als Loushajia zu sagen: „Geh Du zuerst zurück.”

Sobald er ging, bekam Buddha Myna etwas zu Essen. Dann schickte er eine Person, um Loushajia das Essen zu überbringen, doch verspeiste die Person die Mahlzeit auf dem Weg. Als Buddha Myna zu Loushajia zurückkehrte, fragte er diesen: „Hast Du gegessen?“

„Verehrter Mönch, vielen Dank, lassen Sie mich später etwas essen.”

Buddha Myna fühlte sich unwohl, als er Loushajia hörte. Er bemerkte, dass die Mittagszeit bereits vorbei war und so ging er zum Königspalast Jusaluo. Tatsächlich bekam er auch eine Schüssel mit dem feinsten Essen, doch reagierte Loushajia zurückhaltend. Der Buddha sagte zu ihm: „Loushajia, ich werde die Schüssel halten und Du kannst Dich dann hinsetzen und essen. Sobald ich die Schüssel loslasse, wird das Essen darin verschwinden.“

Schließlich aß Loushajia während Buddha Myna die Schüssel festhielt. Mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten verhinderte er das Verschwinden des Essens, sodass Loushajia endlich etwas zu sich nehmen konnte.

Loushajia verließ schließlich diese Welt ohne Eigensinne, unter denen er sein ganzes Leben lang gelitten hatte. Er zahlte sein Karma zurück und kehrte in eine friedliche und glückliche Welt der Weisheit zurück.

Buddha Myna sah wie Loushajia seinen gebeutelten Körper verließ und sich erleichtert fühlte. Er fühlte sich niemals wieder schwer ums Herz.

Anmerkung:

1. Arhat: Erleuchtetes Lebewesen, das eine Fruchtposition in der buddhistischen Schule erreicht hat und über die drei Weltkreise hinausgegangen ist.

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