Fr. Liu Xiangfen floh in die Vereinigten Staaten und schilderte ihre in Peking durchgemachte Verfolgung (Teil 2)

Teil 1: http://de.clearharmony.net/articles/200611/34667.html

Eingesperrt im Zwangsarbeitslager für Frauen

Am 21. März 2001 wurde ich im Zwangsarbeitslager Xin’an in Peking eingesperrt. Später wurde der Name in Pekinger Zwangsarbeitslager für Frauen geändert. Dies ist ein übler Platz, voller Lügen, Gewalt und falscher Freundlichkeit. Sobald wir hereingelassen worden waren, sagten Wächter mit einem bösartigen Lachen im Gesicht, dass wir schrecklich schmutzig seien. Sie sagten „Fühlt Euch wie zu Hause! Beeilt Euch und nehmt eine Dusche!“

Nach dem Duschen, wurden wir von, als vertrauenswürdig angesehenen Gefangenen beobachtet, kamen in einen Raum, um dort die Garantieerklärung, welche aussagt, dass wir Falun Gong aufgeben, die Reueerklärung und eine andere Erklärung, die Falun Dafa und den Lehrer beschimpft, zu schreiben. Wer diese Erklärungen nicht schreiben wollte, wurde von vier Leuten umringt, welche versuchten, einen einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Wer nicht kooperierte, wurde grausam verprügelt, gezwungen, in einer militärischen Position zu hocken oder zu kauern, wobei man beidarmig die Hände hielt, für eine lange Zeit zu stehen, „Flugzeug zu fliegen“, an den Haaren gezogen und gegen die Wand geschlagen, wobei die Haare festgehalten werden oder mit Nadeln in Intimbereiche gestochen wird. Es gab viele klassische KPC Foltermethoden.

Schrieben wir die drei Erklärungen (1) nicht, wurde der Schlaf entzogen. Einigen Praktizierenden wurde über sechs Monate lang Schlaf entzogen und nach diesen sechs Monaten, wurde ihnen nur erlaubt, wenige Stunden am Tag zu schlafen. Ich erwähnte vorher Liu Xiuping, die mental und physisch gefoltert wurde, bis sie geistig zusammenbrach. Die Wahrheit ist, dass in so einem bösen Umfeld, niemand mit Menschen wie Liu Xiuping sympathisierte, Menschen die von Wächtern und Gefangenen misshandelt wurden, weil sie nicht der „Transformation“ (2) erlagen. Gutherzigkeit und Gewissen einer Person verschwanden wegen heftiger Angst und immensen Druckes. Keiner wagte für einen Schwachen, Mitgefühl zu zeigen oder Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten, aus Angst davor, unmenschlich gefoltert zu werden.

Weil ich mein Gewissen und mein Gerechtigkeitsempfinden nicht verlor, wurde ich kritisiert, bedroht, bedrängt und viele Male einer Gehirnwäsche ausgesetzt. Andauernd musste ich Berichte schreiben über meine Gedanken, bis ich zu einer schlauen, heimlichen und schweigsamen Person wurde. Die Folter, die dich wünschen lässt, tot zu sein, kann den Willen einer Person völlig zerstören, dazu bringen, dass die Person aufgibt oder zu jemandem wird, der kapituliert. Zur gleichen Zeit brachten sie zuverlässige Leute herein, um mich heimlich zu beobachten. Sie wollten einen Mangel finden, versuchten meine friedliche und ruhige Fassung zu zerstören. Sie hatten vor, mich in eine intensive Trainingsgruppe einzuweisen und verlängerten meine Frist. An diesem Ort werden Praktizierende gefoltert und unmenschlich verfolgt.

Ich beobachtete persönlich, als Du Rongfeng, während der Flaggenhissungszeremonie, „Falun Dafa ist gut“ rief und deshalb verprügelt wurde. Sie wurde ohnmächtig, fiel zu Boden und wurde dann für eine weitergehende Verfolgung in die intensive Trainingsgruppe geschleppt. Als sie dann einige Tage später freigelassen wurde, konnte niemand sie mehr wiedererkennen.

Zhao Xiaojua’s Hände waren auf ihren Rücken gefesselt. Sie wurde in einer knienden Position zu Boden gedrückt und ein Handtuch in ihren Mund gestopft, um sie zum Schweigen zu bringen. Dabei hatte sie nur geschrieen, weil sie die Schmerzen nicht mehr länger ertragen konnte. Einige ältere Damen waren durch ihre Schreie in Schrecken versetzt worden und erlitten Herzattacken.

Liu Guifang’s Intimbereiche und Achselhöhlen waren mit Nadeln vollgesteckt. Doch sie wagte nicht darüber zu sprechen. Sie gestand es mir gegenüber ein, als sich eine Gelegenheit dazu bot. Liu Guifu musste 18 Tage lang stehen, starr auf einem Platz – aufrecht und wenn sie sich an einen anderen Platz bewegte oder mit den Augen blinkte, wurde sie bösartig beschimpft. Gleichzeitig schlugen sie ihr mit einer Mückenklatsche auf den Kopf. Dann verprügelten sie Strolche und traten sie und ihr Bauch wurde verletzt.

Selbst wenn man „transformiert“ war, wurde man nicht mit einem gutem Leben belohnt. Zuerst hatte man etwa 18 Stunden täglich zu arbeiten, dann gab es zwei Stunden Schlaf. Sie nannten das: „Menschen haben Pausen, wohingegen Nadeln nicht stoppen.“ Später berichteten Praktizierende nach der Freilassung und einige noch inhaftierte Praktizierende diese Information an die Überwachungsebenen. Also mussten sie nur noch12 Stunden lang arbeiten. Die Hauptprodukte waren Handwerksarbeiten für den Export, solche wie Tee Untersetzer, handgefertigte Pullover und Kaschmirhemden usw.

Von uns wurde gefordert, solange etwas gegen unseren Willen zu schreiben, bis wir Lügen als Wahrheit ansahen, unser Gewissen vollständig verloren und nicht mehr von Scham geplagt wurden, beim Erzählen von Lügen und dem Begehen böser Taten. Alles hatte mit diesem bösen Umfeld übereinzustimmen. Nun dann brachte uns unser wahrnehmbares Verhalten, Erleichterung oder sogar Lob ein. Es war ein Umfeld, in dem alles umgekehrt war, in dem Falsches, Richtig wurde, Gut in Böse verdreht und viele sahen Lügen als Wahrheit an.

Dies ist ein Ort voller Lügen und Täuschung. Wenn gewisse regierungskontrollierte Fernsehreporter zu einem Interview erschienen, wurde uns einige Tage vor dem Interview aufgetragen, gründlich sauber zu machen und dem Zwangsarbeitslager ein makelloses Aussehen zu verleihen. Sie kauften auch einen riesigen Abfalleimer und stellten ihn in die Cafeteria. Am Nachmittag vor dem Interview, beauftragten sie uns, die Produkte der täglichen Produktion, Rohmaterialien und Werkzeuge an einem entlegenen Platz zu verbergen. An diesem Tag sollten wir dann Lieder singen, tanzen, Basketball spielen, Schach spielen, Löwentanz aufführen, Bücher lesen, fernsehen und sogar denjenigen, die nicht transformiert waren, wurde erlaubt, sich dazu zu gesellen. An diesem Tag wurde niemand gefoltert oder verfolgt. Zum Mittagessen bekamen wir ein viel besseres Essen, welches aus zwei Schüsseln Reis bestand. Bevor die Reporter eintrafen, sagten sie denen, die an den Aktivitäten teilnahmen, keine Interviews irgendeines Reporters anzunehmen. Stellten die Reporter die Videokameras auf und bereiteten die Interviews vor, riefen sie: „Alle drehen sich um und laufen in gleichmäßigem Tempo.“ Sie schickten uns eilig in unser Gewahrsam zurück. Daher gewannen die Reporter den Eindruck, in diesem Lager finde gar keine Verfolgung statt, eher unterstütze die chinesische Regierung freiwillig, folgsame „Schüler“ unterschiedlichen Alters.

Im Oktober 2002, nach meiner Entlassung aus dem Zwangsarbeitslager, kamen Bedienstete der Polizeistation und der örtlichen Gemeindeverwaltung in unsere Wohnung, um uns zu schikanieren. Die Ausweispapiere meiner Kinder und von mir, wurden annulliert. Wäre ich im Zwangsarbeitslager zu Tode geprügelt worden, hätte es keine Möglichkeit gegeben, die Wahrheit herauszufinden, selbst wenn die internationale Gemeinschaft meinen Tod hätte untersuchen wollen. Sie hätten gesagt, dass Falun Gong solch ein Gerücht verbreitet habe und dass keine solche Person existierte.

Festgenommen und in das Gefangenenlager Haidian gebracht

Am 28. Februar 2005, begannen sie, weil die KPC die „Zwei Treffen“ abhalten wollte, erneut mit der Verhaftung von Menschen. Um ihr Planziel zu erreichen, verhafteten sie mich und brachten mich in das Gefangenenlager Haidian. Damals bereitete sich mein Sohn auf die Aufnahmeprüfung für die Oberschule vor und meine Tochter war erst 18 Monate alt. Ich machte mir Sorgen, weil ich über die letzten Jahre hin, grausame Verfolgung durchgemacht hatte und meiner Familie großes Leid beschert hatte.

Als mein Sohn sich anschickte, das Eintrittsexamen für die Mittelstufe zu machen, war ich im Zwangsarbeitslager eingesperrt. Seine akademische Akte und Ausbildung wurden dadurch beeinflusst. Als ich aus dem Zwangsarbeitslager zurückkam, wollte ich alles wieder in normale Bahnen bringen und alles wieder ins rechte Lot bringen. Es kostete eine Menge Mühe, sie auf den Weg zurückzubringen. Die Aufnahmeprüfung in die Oberschule war in etwas mehr als zwei Monaten und ich war wieder hier eingesperrt. Deshalb trat ich in einen Hungerstreik ein, um mich der Verfolgung zu widersetzen.

Sie brachten mich in das Polizeikrankenhaus in Peking, einen sehr bösen Platz. Es ist in einem sehr feuchten dunklen Kellergeschoß untergebracht. Alle Patienten sind mit Eisenketten ans Bett gefesselt. Sie werden nur zum Zähneputzen und sich zu waschen von den Ketten befreit. Üblicherweise uriniert man und entleert den Darm gleich neben dem Bett. Selbst wenn man vorher nicht krank war, hätten sich dort Krankheiten entwickelt.

Eingesperrt im Zwangsarbeitslager Tangshan in Hebei

Im Polizeikrankenhaus in Peking injizierten sie mir unbekannte Medikamente und ich fiel in einen tiefen Schlaf. Später erzählte mir jemand, dass sie unseren Verstand zerstören wollten. Dieses Medikament enthielt gewisse Elemente, welche das Zentralnervensystem zerstört. Mir blieb keine andere Wahl, als den Hungerstreik aufzugeben. Am 17. Juni, brachten sie mich zur Haft in das Zwangsarbeitslager Tanshan in Hebei zurück, wo sie ihre Bemühungen, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen, fortsetzten.

Nachdem ich in meinem Inneren geforscht hatte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich ihnen nicht länger erlauben durfte, mich zu verfolgen. Es war unverantwortlich, wenn ich an die Kinder oder unser Gewissen dachte. An diesem außergewöhnlich bösartigen Platz würde jede Opposition ihnen als Ausflucht dienen, ihre Verfolgung zu eskalieren. Selbst wenn ich mich entscheiden würde, in einen Hunger- und Wasserstreik zu treten. Nach zweieinhalb Monaten Versuchung und Bedrohung und Überwinden des Passes auf Leben und Tod, kehrte ich wieder zu meiner Familie zurück.

Meine jüngere Tochter ist inzwischen zweieinhalb Jahre alt geworden. Sie erkannte mich nicht mehr und betrachtete ihre Babysitterin als ihre Mutter. Sie nannte mich „Tantchen“ und wollte sich von mir nicht umarmen lassen. Meine ältere Tochter (10 Jahre alt), ertrug den Druck meiner Verfolgung nicht mehr und wurde dadurch esssüchtig. Sie hatte sich verändert. Mein Mann hatte ein Kind mit seiner Geliebten, als ich im Zwangsarbeitslager inhaftiert war und beantragte die Scheidung. Ein harmonisches Familienleben war zerstört.

Natürlich, verglichen mit der Mehrzahl der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden, bin ich noch gut dran. Ich überlebte meinen Leidensweg, obwohl ich mental, physisch und ökonomisch litt und immer noch sind meine drei Computer und Drucker konfisziert.

Obgleich die durch die Verfolgung in den vergangenen Jahren ausgelöste Angst mich noch immer begleitet, begreife ich ganz eindeutig, dass ich in einem freien Land und in einem friedlichen Umfeld lebe. Leider gibt es viele meiner Mitpraktizierenden, die noch unter der Verfolgung der bösen KPC leiden. Es ist mein größter Wunsch, dass Menschen auf der ganzen Welt uns ihre helfenden Hände reichen und die Rettung von Mitpraktizierenden unterstützen. Meine Hoffnung ist, dass die Menschen in der Welt sich erheben und für Gerechtigkeit eintreten.

Anmerkungen:
1.”Drei Erklärungen”: Praktizierende werden mittels Gehirnwäsche und Folter gezwungen, „Reueerklärungen“, „Garantieerklärungen“ oder „Loslösungserklärungen“ zu schreiben, als Beweis, dass sie ihren Glauben abgelegt haben. In der Erklärung wird der Praktizierende gezwungen, Reue für das Praktizieren von Falun Gong zu bekennen, zu versprechen, Falun Gong aufzugeben und sich niemals mehr anderen Praktizierenden anzuschließen oder nach Peking zu gehen, um für Falun Gong zu appellieren.

2. “Reformierung oder Transformation”: Einsatz von Gehirnwäsche und Folter, um Praktizierende zu zwingen, Falun Gong zu verleugnen.

Chinesische Version unter: http://minghui.ca/mh/articles/2006/10/20/140628.html

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