Geschichten aus dem Alten China: Versprechen halten ist grundlegend für einen rechtschaffenen Menschen

Wenn jemand ein Versprechen gibt, soll er sich selbst nach dem Grundsatz der Wahrhaftigkeit fordern und sein Versprechen einlösen, ganz gleich, was komme. Es ist die Grundlage eines tugendhaften Verhaltens. Wenn ich Geschichten von Menschen in Alten Zeiten lese, die ihr Versprechen halten, auch wenn es ihnen das Leben kostet, bewundere ich das zutiefst.

In der Qing Dynastie gab es einen Mann namens Zhao Zhongmu, er lebte in Wujin. Er war für das Schnitzen von Siegeln bekannt. Im Juli 1889 bat Yu Xiaofu Zhao Zhongmu für ihn vierzig Siegel zu schnitzen. Zhao versprach bis Mitte Oktober fertig zu sein. Im September wurde Zhao Zhongmu unerwartet krank, erst Anfang Oktober hatte er sich wieder erholt. Zhao sorgte sich, ob er den Termin einhalten könne. So begann er eifrig mit dem Schnitzen der Siegel und arbeitete ohne Pause. Drei Tage und Nächte lang arbeitete er durch. Er war sehr müde, doch hielt er auf diese Weise sein Versprechen und übergab Yu Xiaofu termingerecht die vierzig Siegel.

Yu Xiaofu war ein Beamter in Xixing in der Provinz Zhejiang. Er war höflich und respektvoll. Er war ein rechtschaffener Beamter, der niemals Geld nahm, das ihm nicht gehörte. Nachdem er in den Ruhestand getreten war, war das Geld in seiner Familie sehr knapp. Einmal borgte er sich Geld von seinem guten Freund Tan Futang. Er wollte es am Ende des darauf folgenden Jahres zurückzahlen. Als die Frist nahte, wurde Yu Xiaofu plötzlich schwer krank. Um das Geld zurückzahlen zu können, nahm er keine Medikamente mehr und verkaufte sämtliche Wertgegenstände, darunter Bücher und Musikinstrumente. So schaffte er es kurz vor seinem Ableben, seine Schulden zurückzuzahlen.

Zhou Yuze aus Qiantang tätigte Geschäfte zwischen den Staaten Wu und Yue. Seine Familie war sehr wohlhabend, doch wurde er im Jahr 1711 ausgeraubt. Unmengen von Wertgegenständen seiner Geschäftspartner, die bei ihm lagerten, wurden gestohlen. Nach diesem Vorfall verkaufte Zhou Yuze alles, was er hatte und gab das Geld seinen Geschäftspartnern. Er sagte, „Auch wenn ich nichts mehr habe, kann ich es nicht zulassen, dass meine Kunden Schaden erleiden.“

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