Ein Nicht-Praktizierender ist Beobachter eines sechstägigen Gehirnwäsche-Kurses

Vor zwei Jahren erfuhr ich von einem Freund, der als Polizist mit der Verfolgung von Falun Gong zu tun hatte, wie die Chinesische Kommunistische Partei (KPC) Falun Gong-Praktizierende verfolgt. Vorher hatte ich von Falun Gong und seiner schweren Verfolgung nur über parteikontrollierte Fernsehsendungen gehört. Ich hatte aber keine Ahnung von den Einzelheiten. Als ich aber meinem Freund zugehört hatte, verstand ich, wie brutal die Verfolgung ausgeführt wird und wie die KPC und ihre Anhänger vorgingen, um die Menschlichkeit zu zerstören.

Er erzählte mir, wie Falun Gong-Praktizierende festgenommen und gezwungen wurden, Gehirnwäsche-Kurse zu besuchen und Geldbußen zu entrichten. Nicht nur von den Praktizierenden, die nach Peking gingen, um für Falun Gong zu appellieren, wurde Geld erpresst, die Polizei erpresste auch Familieangehörige und Verwandte. Was die geistige Verfolgung angeht, so sprach er darüber, wie die Polizei in den Gehirnwäsche-Kursen Verlockungen benutzte, um die Praktizierenden zum Aufgeben zu veranlassen. Sie mussten Propaganda-Videos ansehen und -Material lesen und lernen, das Falun Dafa verleumdete. Sie mussten außerdem die drei Erklärungen(1) schreiben, um mit Falun Gong aufzuhören. In China sind Gehirnwäschezentren eine andere Form von
Zwangsarbeitslagern.

Die Polizei benutzte Isolierung, um Falun Gong-Praktizierende zu verhören. Sie buchten ein Hotelzimmer und folterten sie, sodass kein Mensch davon erfuhr. Die Verfolgung wurde heimlich zu jeder Zeit ausgeübt. Mein Freund erzählte mir, wie 2002 eine Materialherstellungswerkstatt zerstört wurde und er beschrieb, wie die Festgenommenen gefoltert wurden. Ich war sehr traurig, als ich das alles hörte und musste weinen. Ich sagte: „Du musst in dieser Umgebung gut auf dich selbst acht geben. Bleib ein Mensch mit Menschlichkeit und Gewissen. Spiel in deinem Job nicht den Hund! Du musst Dir deine Würde bewahren.“ Mein Freund war unwillig und sagte: „Ja, ich hasse meine schmutzige Arbeit. Was wir tun, würde kein normaler Mensch tun. Wir sind schon zu gedungenen Mördern und Werkzeugen geworden. Die KPC benutzt das chinesische Recht als Tünche, um sich vor dem Ausland zu verbergen. Wir gehorchen dem Gesetz und gleichzeitig arbeiten wir gegen das Gesetz. Ich glaube, dass wir bald Unglück haben werden, weil wir diese unmenschlichen Sachen machen.“

Dieses Jahr erhielt ich einige Informationen von Insidern, dass mehrere Falun Gong-Praktizierende zur Zeit der KPC- Konferenz von Chenzhou festgenommen und gezwungen wurden in ein Gehirnwäschezentrum zu gehen. Nachdem er mir Ort und Zeit bestätigt hatte, nahm ich mir sechs Tage Urlaub, um mir die Gehirnwäsche persönlich anzusehen.

Am 23. Oktober, dem ersten Tag der Konferenz, wurden zwei männliche und zwei weibliche Praktizierende festgenommen und in die Parteischule im Bezirk Beihu von Chezhou, gebracht. Die Diensthabenden waren Beamte von Su Xian und aus der Region Beihu und dem Büro 610(2) des Bezirks, Polizei der Nationalen Sicherheit und vier Sicherheitswächter. Sie sagten zu den Praktizierenden: „Ihr seid hier, um zu lernen und das kostet nichts, außer täglich 30 Yuan. Ich hörte, wie die Praktizierenden sie sofort unterbrachen und riefen: „Hört auf! Ihr seid eine Bande von Lügnern.“

Das Büro 610 fragte darauf nach den Namen der Praktizierenden; aber keiner sagte ein Wort. Sie fragten bei den anderen Praktizierenden nach den Namen und die antworteten nur: „Ich kenne ihn/sie nicht.“ Dieser Kurs wurde von Steuergeldern finanziert, Zehntausende von Yuan (3) für den Raum, Verpflegung und Ausstattung. Nach dem Kurs nahmen die Beamten des Büros 610 die übriggebliebenen Sachen mit nach Haus, wie z.B. Thermoskannen. Ein Praktizierender bekam ein Zimmer und ein oder zwei Wächter an seiner Seite. Während der Schlafenszeit wurden die Türen nicht geschlossen. Sie durften auch keinen Besuch empfangen. Anti-Falun Gong-Poster waren in der Halle aufgehängt. Der Zutritt wurde mit einem Schloss verhindert. Das war nichts anderes als ein Gefängnis. Tagsüber versuchten die Beamten des Büros 610 und Sicherheitswächter, die Praktizierenden einer Gehirnwäsche zu unterziehen und sie zum Schreiben der drei Erklärungen zu zwingen. Aber die Praktizierenden machten nicht mit. Sie machten die Übungen, lasen ruhig die Artikel des Meisters Li Hongzhi (dem Gründer von Faun Gong) und sangen Lieder, die von Praktizierenden komponiert worden waren.

Nach meiner Beobachtung während mehrerer Tage erkannte ich, dass die Praktizierenden fest an ihrem Glauben hielten. Sie waren freundlich und würdevoll. Sie waren anders als gewöhnliche Menschen. Im Gespräch mit Beamten des Büros 610 erfuhr ich, dass die vier Praktizierenden von der Polizei der Nationalen Sicherheit entweder belogen oder festgenommen worden waren. Mehrere Praktizierende wurden an ihrem Arbeitsplatz festgenommen. Für diejenigen, die nicht arbeiteten, befahl die Polizei den Führern der Wohnkomitees, die Tür einzuschlagen und in die Häuser der Praktizierenden einzubrechen. Das Büro 610 behandelte die Praktizierenden sehr schlecht. Sie sagten zu den Sicherheitswächtern: „Seid nicht zu freundlich zu ihnen. Fesselt, schlagt und foltert sie, wenn sie Falun Gong nicht aufgeben.“ Trotz allem ließen sich die Praktizierenden nicht bewegen. Ich bewundere wirklich ihre Entschlossenheit.

Am 25. Oktober hörte ich einige Beamte des Büros 610 sagen: „Morgen kommt das Büro 610 der Provinz zur Inspektion. Ihr Praktizierenden solltet nicht praktizieren oder singen. Wenn ihr das tut, kommt ihr ins Arbeitslager.“ In der Halle hing eine Liste über Umformungen(4). Darauf stand, dass sie ihr Ziel zwei Wochen früher als geplant erreicht hätten. Tatsächlich wurden vier Praktizierende verhaftet, aber dort standen fünf. Einer hatte die drei Erklärungen geschrieben und war nach Hause gegangen. So konnten sie ihren Vorgesetzten Forschritte vorweisen. Die Beamten des Büro 610 blieben nur für 10 Minuten. Als sie fort waren, wurde der Gehirnwäschekurs schnell am 29. Oktober beendet.

Später traf ich mich mit meinem Freund und erzählte ihm, was ich erlebt hatte. Er sagte: „Immer mehr Länder stellen sich als Unterstützer von Falun Gong heraus. Die Verfolgung der KPC wird kaum weiter bestehen können. Einem Geheimdokument nach, muss die Verfolgung im Untergrund geschehen. Nach internen Informationen jedoch gibt es innerhalb der KPC verschiedene Meinungen. Es sei unmöglich, die Verfolgung in dem Ausmaß, wie in den vergangenen Jahren, fortzusetzen. Sie halten die Verfolgung geheim, weil sie die Aufdeckung ihrer bösen Taten fürchten. Einige von ihnen, die gewöhnlich Falun Gong-Praktizierende misshandelt hatten, gingen ins Internet, um eine Reueerklärung für ihre Untaten abzugeben, nachdem sie sich über die Wirklichkeit informiert hatten.“

Das machte mich nachdenklich. Ich erkannte, dass ich die sechs bedeutendsten Tage meines Lebens erlebt hatte. Ich weiß nicht einmal, warum ich das tat, oder was mich dazu veranlasste, es zu tun, aber eins ist sicher: Ich habe mehr über Falun Gong verstanden und persönlich Geschichte erlebt. Ich will jetzt ein Falun Gong- Praktizierender werden.

Anmerkung
1. Drei Erklärungen
[Anm.: Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen“ hat sich das „Büro 610“ ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.]

2. Büro 610
[Anm.: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]

3. Yuan
[Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]

4. Reformierung
[Anm.: "Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.]

Chinesische Version: http://www.minghui.org/mh/articles/2006/12/3/143743.html

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