Es war einmal ein Fischer mit dem Namen Gong Zhuan. Er lebte in der Gemeinde Zhenjiang im alten China, der jetzigen Provinz Jiangsu. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit dem Fischen und mit dem Transport von Reisenden über den Jangtze Fluss.
Eines Tages überquerte ein reicher Händler den Fluss. Gong fiel auf, dass er sehr wohlhabend war, denn er hatte eine Menge wertvolle Gegenstände bei sich. Als er an das Geld dachte, stieß er den Mann in der Mitte des Flusses aus dem Boot. Der Händler ertrank und Gong nahm dessen Besitz an sich. Mit seiner neuen Beute, beendete er das Fischerleben und eröffnete ein Geschäft. Bald darauf bekam er einen Sohn.
Bereits in den ersten Jahren war sein Sohn sehr rebellisch und wild. Seinen Eltern gegenüber zeigte er keinen Respekt und keinerlei moralische Verpflichtung. Er behandelte seinen Vater als Feind und prophezeite seinen Eltern, dass er sie eines Tages umbringen werde. Als er älter wurde, führte er ein zügelloses und verschwenderisches Leben. Er gab eine Menge vom Geld seines Vaters aus, bis dessen Geschäft tatsächlich Konkurs machte.
Gong und seine Frau hatten nur diesen einen Sohn und verehrten ihn sehr. Sie verstanden nicht, woher die Respektlosigkeit ihres Sohnes für sie und sein schlechtes Verhalten kam. Sie waren sehr traurig und beschwerten sich sehr über ihr Schicksal.
Eines Tages erfuhr Gong von einem Mann, der in die Vergangenheit und die Zukunft blicken konnte. In der Hoffnung, er könne Antworten über seinen Sohn bekommen, suchte er den Hellseher auf. Diese Person wiederholte folgende Worte: „Das Böse geschah im achten Monat des Jahres Geng-Zi, in den Wellen des Jangtse Flusses. Sie sollten ihr Gewissen danach fragen, welche böse Idee Ihnen vor zwanzig Jahren gekommen war."
Gong war überrascht, dass sein eigener Sohn die Reinkarnation des Händlers war, den er im Jangtse Fluss ertrinken lies. Nun rächte der Händler sich an Gong, in der Person seines Sohnes. Aus Angst, ihr Sohn würde sie töten, floh Gong mit seiner Frau von Zuhause und nahm seinen ganzen Besitz mit. Später starben sie beide.
Gong Zhuan tötete für Geld, doch konnte er es nicht genießen. Derjenige, dem er das Leid zugefügt hatte, kam wieder und forderte die Schulden ein. Letztendlich musste er dieses Verbrechen bis zu seinem Tod abbezahlen. Es ist ein himmlisches Prinzip, dass jeder das zurückzahlen muss, was er einem anderen schuldet. In chinesischen Redewendungen findet man oft die Äußerung, dass man jemanden etwas aus seinem Vorleben schulde. Das beinhaltet viel Wahrheit.