Vergleich zwischen dem Holocaust und dem Genozid an Falun Gong-Praktizierenden in China

Veröffentlicht am Samstag, 12. Mai 2007

Am 20. April 2007 verglich David Matas die Verfolgung von zwei Gruppen von Menschen vor dem Erlass eines unwirksamen Gesetzes gegen den Organraub in China.

Am 1. Mai sollte ein neues Gesetz dem Organraub in China ein Ende setzen. Es wurde von den Experten aber schon als unwirksam bezeichnet. David Matas, ein angesehener kanadischer Menschenrechtsanwalt, hat zusammen mit David Kilgour, dem ehemaligen Kanadischen Staatssekretär für Asien und den Pazifikraum, Beweise dafür gesammelt, dass China Organraub an Falun Gong-Praktizierenden vornimmt. Matas, der selbst Jude ist, verglich das Dilemma der Falun Gong-Praktizierenden mit dem der Juden während des Dritten Reichs.

Herr Matas führte sowohl auffallende Ähnlichkeiten als auch Unterschiede auf. Offensichtliche Unterschiede liegen in der Anzahl der getöteten Menschen. Mehr als sechs Millionen Juden wurden getötet, während es nur 3.000 bestätigte Todesfälle bei Falun Gong gibt. Natürlich glaubt Matas, dass die unbestätigte Zahl vielleicht höher liegt, weil die Menschen, an denen der Organraub vorgenommen wurde, verschwunden sind, aber er geht davon aus, dass die endgültige Zahl unter 6 Millionen liegt. Er sagte, ein weiterer Unterschied bestehe darin, dass die Chinesen nicht jeden Falun Gong-Praktizierenden töten würden, sonderns "sie akzeptieren unterschriebene Erklärungen, in denen der Glaube an Falun Gong widerrufen wird, während man in Deutschland nicht verhindern konnte, getötet zu werden, wenn man nur sagte, dass man kein Jude mehr sein wollte". Der dritte Unterschied, den er herausstellte, bestand darin, dass die Chinesen, obwohl sie Falun Gong überall verfolgen (sie konnten z.B. Russland dazu bringen, Falun Gong-Praktizierende auszuweisen und weigerten sich, ihnen Pässe für Ungarn auszustellen), nicht in Ungarn oder Russland einmarschierten, um dort lebende Falun Gong-Praktizierende zu töten. Die Deutschen taten aber genau dies, sie griffen andere Länder an, um die Juden zu töten.

Von Matas festgestellte Ähnlichkeiten sind die Verwendung von Technologie, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Das Dritte Reich verwendete eine Kombination aus modernem Industriestaat und unglaublicher Brutalität, um die Juden in einem grausamen Krieg zu töten. Diese Kombination bedeutete auch, dass das Töten sehr effektiv war, denn ohne Radio z.B. wäre es nicht möglich gewesen, mit großen Bereichen zu kommunizieren. Auf der anderen Seite kombiniert China moderne Organtransplantation mit der brutalen Unterdrückung von Falun Gong. Matas zufolge besteht ein Unterschied zu Nazideutschland darin, dass die Deutschen Aufzeichnungen führten, die leicht nachprüfbar sind. Im Gegensatz dazu macht das kommunistische China keine Aufzeichnungen, was die Verfolgung der spirituellen Praxis angeht, was es schwierig macht, sie zu beweisen.

Herr Matas führte weiterhin an, dass auch das Volk in ähnlicher Weise reagiert hat. Als die Menschen zum ersten Mal vom Holocaust hörten, tendierten sie dazu, es nicht zu glauben aufgrund des Ausmaßes und der Alltäglichkeit des Terrors. Er fürchtet, dass wir dieselbe Erfahrung mit dem Organraub machen, denn es ist etwas Neues. Es ist keine alte Form von Menschenrechtsverletzung oder eine alte Variante des Bösen, es ist böse in einer neuen Verkleidung. Er sagte, dass Menschen dazu neigen, Dinge zu erwarten, die ihnen schon vertraut sind. Wenn etwas Neues auftaucht, besonders mit diesen Merkmalen einer neuen Brutalität, tendieren sie dazu, es nicht zu glauben. Herr Matas erwähnte, dass er während des Holocaust aufwuchs und dass er findet, dass die Reaktionen darauf dem sehr ähneln, was in China passiert. Er erinnerte daran, dass es wirklich sehr schwer war, die ersten Berichte über den Holocaust zu glauben.

Matas sagte, dass er in seiner Auflistung der Ähnlichkeiten nicht die Propagandamethoden einschließt, weil jede Propaganda bis zu einem gewissen Grad gleich ist und es deshalb keine Rolle spielt, ob sie aus China oder dem Dritten Reich stammt.

Indem Matas auf Göbbels verweist, erklärt er, dass Propaganda viel mehr eine große statt eine kleine Lüge erfordert und dass sie oft wiederholt werden muss. Die Propaganda muss auch in einer isolierten Umgebung verbreitet werden, wo die Lügen nicht aufgedeckt werden können. Alle diese Bedingungen treffen auf das kommunistische China zu. Er erinnerte jeden daran, nicht zu vergessen, wie schnell die chinesische Regierung lügt und dass sie nicht einmal über Falun Gong in China spricht. Sie leugnen nicht den Organraub, aber das Massaker auf dem Tiananmenplatz; sie leugnen, irgendetwas mit Menschenrechtsverletzungen zu tun zu haben. Matas betonte, dass er schon oft beobachtet hat, dass sie ständig ihre Lügen wiederholen.

Einer seiner Mandanten, ein Lehrer in China, kann die isolierte chinesische Weltsicht bezeugen. Er glaubt, dass es aufgrund der zensierten Medien und der Internetblockade leicht ist, die chinesische Meinung zu beeinflussen.

Herr Matas sieht in den Menschen in China die wahren Opfer der Propaganda, weil es für sie schwierig ist, nicht diesen Lügen zu glauben und für sich selbst herauszufinden, was gerade wirklich geschieht. Er möchte in China inhaftierte Falun Gong-Praktizierende warnen, da sie der Gefahr des Organraubs ausgesetzt sind, wenn sie ihre Identität den Behörden nicht mitteilen. Es ist schwierig, Basisinformationen in Länder außerhalb Chinas zu bringen. Er glaubt, dass dies ein allgemeines Problem bei jeder Propagandamaschinerie ist.

Schon als Herr Matas noch sehr jung war, bestand ein Teil seines Berufes darin, sich für die Menschenrechte einzusetzen. Er fing an, Klage zu erheben, als er vom Ausmaß der Verfolgung von Falun Gong in China erfuhr und auch deshalb, weil fast niemand sonst eine klare Haltung gegenüber der Unterdrückung in China einnehmen wollte. Obwohl er mit der Meditationsgruppe wegen der Verfolgung in Kontakt kam, weiß er nicht viel über Falun Gong selbst und hat auch noch kein Falun Gong-Buch gelesen. Seine Einstellung zu Falun Gong ist ähnlich der gegenüber anderen spirituellen Gruppen: ihnen muss Glaubensfreiheit garantiert werden.

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