Österreich: Die Internationale Kunstausstellung „Zhen Shan Ren” zu Besuch in Graz

Österreich: Die Internationale Kunstausstellung „Zhen Shan Ren” zu Besuch in Graz

Am Abend des 5. Juli 2007 wurde die Internationale Kunstausstellung „Zhen Shan Ren“ unter dem Motto „Kunst für Menschenrechte“ vom Kunst- und Kulturverein „Ars Cara“ in der Steiermärkischen Landeshauptstadt Graz feierlich eröffnet. „Ars Cara“ ist mit dieser Internationalen Kunstausstellung bereitsseit letztem Jahr erfolgreich durch Österreich getourt – mit Unterstützung und Anerkennung von Seiten der Politiker, NGO’s und gutherzigen engagierten Menschen.

Diesmal ist das in der Innenstadt gelegene Café Kaiserfeld der Ausstellungsort für die Kunstwerke der besonderen Art. Verschiedene Künstler möchten mit ihren Werken nicht nur schöne Kunst zeigen, sondern insbesondere auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen, die Falun Gong-Praktizierende in China durch das kommunistische Regime in China und dessen initiierter Verfolgung erleiden müssen. Die Künstler, die größtenteils selbst aus China stammen und auch von dem Regime aufgrund ihres Glaubens dort verfolgt und gefoltert wurden, möchten durch ihre Kunst zum Ausdruck bringen, wie die Wahrheit über die Verfolgung in China aussieht, um diese damit zu stoppen.

Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, lehrt die Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“, die ins Chinesische übersetzt eben „Zhen Shan Ren“ heißen. Diese Prinzipien und die Menschen zu verfolgen, die ihr Leben nach diesen Prinzipien ausrichten und versuchen umzusetzen, ist eigentlich kriminell und menschenverachtend. Es ist eine Beleidigung für jede Art der Gerechtigkeit und Menschlichkeit und sollte in den westlichen Ländern stärkere Aufmerksamkeit finden. Diese Prinzipien enthalten auch die Kraft, mit denen diese Menschen diesem Grauen überhaupt standhalten können, warum sollte es schlecht sein, wenn man ehrlich, gutherzig und tolerant ist?

Im Café Kaiserfeld in Graz gibt es einen separaten Raum, der extra für die Ausstellung renoviert wurde; hier verwöhnt ein angenehmes und gehobenes Ambiente die Gäste. Dieser Raum wird auch zu etwas besonderem, weil er gänzlich zur Straßenseite und zum Gehweg liegt, täglich gehen hier viele Menschen auf dem Weg zur Innenstadt vorbei. Er ist durch eine Auslage geöffnet und so kann man fast alle Exponate auch besichtigen, wenn man nicht Besucher des Cafés ist. Dadurch hoffen wir natürlich, besonders viele Menschen mit der Kunst zu erreichen und ihre Herzen zu berühren

Zur Ausstellungseröffnung hielt Herr Mag. Dietz, ein Vertreter der Steiermärkischen Landesregierung, eine schöne und beschwingte Rede, zum einen über die Ehre der Stadt Graz, diese Ausstellung begrüßen zu dürfen, zum anderen hob er die Wichtigkeit hervor, mit der Ausdrucksform der Kunst auf solche Missstände aufmerksam zu machen. „Diese Ausstellung möchte sich nicht verkaufen, sondern die Herzen ihrer Betrachter berühren“, sagte Herr Mag. Dietz.

Er war positiv überrascht, als er von dieser Ausstellung erfuhr und er sagte sofort zu, hier eine Rede zu halten. Normalerweise würde man als erstes bei einer Vernissage eine Preisliste in die Hand bekommen, ganz gleich, ob es sich um einen Hobbykünstler oder einen professionellen Künstler handelt, sagte er. Und er bedauerte, dass die meisten Künstler und Menschen aufgrund der wirtschaftlichen Interessen über Missstände und Menschenrechtsverletzungen hinwegsehen.

Er bedankte sich für die Möglichkeit, hier zu sprechen und wünschte der Ausstellung und dem Verein – vor allem den Praktizierenden – alles Gute und dass diese Verfolgung bald ein Ende finde.

Eine weitere Rede hielt Herr Dr. Raimund Kirner von Amnesty International aus Österreich über die Situation in China. Er hob in seiner Rede besonders die Unvereinbarkeit der Austragung der Olympischen Spiele 2008, die für Frieden, Fairness und Brüderlichkeit stehen, mit den Menschenrechten hervor, in einem Land, das ein Synonym für Menschenrechtsverletzungen schlechthin ist. Die westliche Welt betrachtet die Austragung der Olympischen Spiele in Peking 2008 auch als Chance für die Verbesserung der Situation, aber wie die Realität zeigt, ist genau das Gegenteil eingetreten.

Bereits im April dieses Jahres gab Chinas Ministerium für Öffentliche Sicherheit eine Anweisung zur internationalen Spionage vor den Olympischen Spielen heraus. Das Schreiben listet 43 Kategorien unerwünschter Teilnehmer auf, die ausfindig gemacht und von den Olympischen Spielen 2008 in Peking ausgeschlossen werden sollen. Dies ist nur ein Beispiel unter vielen, dass die Kommunistische Partei in China weiterhin keine Skrupel zeigt und immer weiter die Menschen verfolgt und unterdrückt.

Herr Dr. Kirner erklärte, dass die Bruno-Kreisky-Stiftung bei der 13. Verleihung in Wien den begehrten und angesehenen Bruno Kreisky-Menschenrechtspreis dem chinesischen Menschenrechtsanwalt, Herrn Gao Zhisheng, verliehen hatte. Gao Zhisheng war es allerdings nicht möglich, diesen Preis persönlich entgegenzunehmen. Aufgrund seiner außerordentlichen Leistungen im Dienste für die Menschenrechte und unter Gefährdung seines Lebens ist er von der Regierung seiner Heimat China zu drei Jahren Haft wegen „Subversion" verurteilt worden und steht seitdem unter verschärftem Hausarrest.

Zum jetzigen Zeitpunkt wurde er von dem Regime zu einem unbekannten Ort gebracht und niemand weiß genaues über seinen Verbleib. Herr Dr. Kirner begrüßte es, dass „Ars Cara“ mit dieser Ausstellung auch einen Beitrag zur Verbesserung der Menschenrechte leistet und bedankte sich auch für die Gelegenheit, hier sprechen zu dürfen.

Die Zuschauer waren berührt vom gelungenen Abend, der musikalisch von einigen Mitgliedern des Europäischen Chors „Coming for You“ harmonisch begleitet wurde. In dieser friedlichen Atmosphäre gab es viele tiefgehende Gespräche mit den Gästen.

Das Mema-TV filmte die ganze Eröffnung, interviewte Herrn Dr. Kirner und weitere Anwesende. Der Beitrag wird voraussichtlich in der kommenden Woche mehrmals am Tag im regionalen Fernsehen zu sehen sein.

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