23.Juli 2002, Washington DC

Es gibt viele abscheuliche Menschenrechtsverletzungen in der Welt, aber keine ist so verächtlich wie diese, bei der eine Regierung Menschen wegen ihrer Gedanken und wegen ihrer friedlich ausgedrückten religiösen Anschauungen unterdrückt. Der chinesischen Regierung hat die Verfolgung von Falun Gong einen schändlichen Platz in der Welt eingebracht.

An diesem dritten Jahrestag des Beginns der Kampagne zur Unterdrückung und Vernichtung von Falun Gong durch die chinesische Regierung, möchten die „Ärzte für Menschenrechte“ hiermit ihre Sympathie und Unterstützung für die Opfer dieser religiösen Verfolgung ausdrücken. Wir appellieren an China, das Verbot von Falun Gong aufzuheben, alle jene, die für den friedlichen Ausdruck ihrer religiösen Überzeugung inhaftiert wurden, freizulassen und alle Familienmitglieder der Falun Gong Praktizierenden zu entschädigen, die in staatlichen Haftanstalten umgekommen sind.

Da wir uns hier heute der friedlichen Opfer religiöser Repression in China erinnern, sollten wir auch auf die Situation anderer Regime hinweisen, die friedliche Menschen für ihren Glauben oder ihre Werte bestrafen und quälen. Unter den vielen Verstößen war wohl die Sowjetunion für die Verfolgung von Juden und Pentecostal Christen international am meisten geächtet. Die Taliban in Afghanistan werden wohl immer in schmählicher Erinnerung bleiben für ihre Zerstörung kostbarer religiöser Kunstwerke und die groben Attacken auf jene, die von der staatlichen religiösen Orthodoxie abwichen.

Die Tage, an denen Regierungen ihre Bürger heimlich einsperren, foltern und umbringen konnten, sind vorüber. Heute versammeln sich die getreuen Falun Gong Anhänger, um ihrer Brüder und Schwestern zu gedenken. Die Unterstützung durch hunderte Mitglieder des Kongresses, als auch durch viele nichtstaatliche amerikanische Organisationen zeigt uns, dass die Welt weiß und verabscheut, was die chinesische Regierung Falun Gong angetan hat. China kann niemals ein respektiertes Mitglied der internationalen Gemeinschaft werden, wenn es derartige Missstände fortsetzt und sogar noch steigert.