Flensburg-Online: Rechtsanwalt Gao Zhisheng. Weiterhin fröhliche Olympiade…

9. August 2008
Am 4. August 2008, vier Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele, meldete der chinesische Radiosender Sound of Hope (SOH) ein erstes Lebenszeichen des Anwalts Gao Zhisheng nach zehn Monaten. Einem Informanten aus China zufolge, soll Gao schwer gefoltert worden sein.

Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele, Freitag, dem 8. August 2008, gab ein Informant dem unabhängigen, chinesischen Radiosender Sound of Hope (SOH) weitere Details über die Folter an dem prominenten chinesischen Menschenrechtsanwalt, Gao Zhisheng, bekannt.

Nach Bekanntwerden des ersten Lebenszeichens am 4. August 2008, erhielt SOH eine Flut von Zuschriften seiner chinesischen Zuhörer, die in großer Sorge um das Wohl des Anwalts und seine Familie sind.

Folter in China. Unbeschreibliches Leid und Demütigung

Am 8. August d. J. erhielt der Sender von dem gleichen Informanten, der schon ein paar Tage zuvor ausgesagt hatte, weitere Details über die Folter. “Das Ausmaß der Folter und Demütigung von Gao kann nicht in wenigen Sätzen zusammengefasst werden”, sage der Informant dem Radiosender.

Es sei ein äußerst harter Prozess und Kampf, in dem Anwalt Gao mit seinem unbeugsamen Willen und seinem Leben einer schamlosen Staatsmaschinerie gegenüberstehe, so der Informant.

Kommunismus in China. Niemand kann sich derartige Folterungen vorstellen

Anwalt Gao wurde gleich nach der Verhaftung zu einem geheimen Ort gebracht. Dort wurde er über zwei Monate lang gefoltert. „Niemand kann sich derartige Folterungen vorstellen“, wiederholte der Informant mehrmals. “Gao wurde häufig nackt ausgezogen und auf den Boden geworfen. Mehrere Personen schlugen ihn abwechselnd mit Elektroschockern. Immer wieder wurde ihm nicht erlaubt zu schlafen. Schläge standen auf der Tagesordnung.“

Laut dem Informanten wurde Gao nicht nur grausam gefoltert, sondern auch auf undenkbare Weise erniedrigt. Das Regime ziele damit darauf ab, den guten Ruf von Gao zu zerstören: „Eines Tag haben sie Gao gezwungen, eine Art Medikament zu schlucken. Daraufhin haben sie Gao nackt ausgezogen und ließen eine Frau bei ihm liegen. Dabei haben sie ihn fotografiert und gefilmt. Damit bedrohten sie Gao, sich ihnen zu unterwerfen. Das ist ein schwerer Schlag gegen Gao“, sagte der Informant.

Anwalt Gao, Mitglied einer christlichen Hauskirche, hatte im November 2005 nach umfassenden Recherchen, in einem offenen Brief an die Parteiführung der KP appelliert, die Folterungen an den buddhistischen Falun Gong Anhängern einzustellen. Außerdem verlangte man von ihm Artikel zu schreiben, die die Kommunistische Partei Chinas lobten.

Unter den Demütigungen fühle sich ein Mensch nicht mehr als Mensch, sondern wie ein Tier. Daher habe Gao mehrmals versucht, sich selbst etwas anzutun und Selbstmord zu begehen.

Polizisten pinkelten auf den armen Mann

„Gao wurde lange Zeit in einem dunklen Raum eingesperrt, sodass er nicht mehr wissen konnte, wann Tag und wann Nacht ist. Als Gao bewusstlos geschlagen wurde, urinierten manche Polizisten auf seinen Kopf“, so der Informant weiter. „Sie sagten zu Gao, dass es ein Privileg sei, ihn nur im Gefängnis einzusperren.“

Dem Informanten zufolge wird auch die Familie von Gao schlimm verfolgt. „Gaos Frau hat mehrmals versucht, Selbstmord zu begehen. Auch die Kinder werden grausam misshandelt.

Internet: http://www.gao-zhisheng.de

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