USA: Compassion Magazine: Drohungen aus Peking in den Strassen von New York City

Falun Gong-Praktizierenden im Festland China ist staatlich gelenkte Gewalt nicht fremd. Aber nun bekamen auch Praktizierende in den USA einen unangenehmen Geschmack vom Zorn der Partei, als der von der chinesischen Regierung aufgehetzte Mob anfing, sie hier anzugreifen…..

Ein älterer Mann ist von einer wütenden Menge umgeben, die einstimmig „Verräter“ grölt und ihn als politischen Feind denunziert. Er wird des Verrats am Vaterland bezichtigt und für seine angeblichen Verbrechen geschlagen, gewürgt, angespuckt und öffentlich erniedrigt, während im Hintergrund rote, kommunistische Fahnen wehen.

Jeder, der sich nicht an dieser Anklage beteiligt, riskiert, selbst zur Zielscheibe zu werden, und deshalb wächst die Menge immer mehr. Niemand aus dem diesem Mob kennt den Mann. Niemand kennt seinen Namen. Sie wissen nur, dass die Kommunistische Partei an ihm ein Exempel statuieren will. Sie schreien ihn an: „Tier, du bist doch kein Mensch!“ Und er steht da. Unerschütterlich, dennoch verängstigt.

Es ist eine Szene, die an die Kulturrevolution erinnert, die in China in den 60er und 70er Jahren Chaos verursachte. Doch diese Szene passierte weder in China noch in den vergangenen Jahrzehnten. Sie ereignete sich vor wenigen Wochen an einem der interessantesten und modernsten Plätzen der Welt – New York City.

Seit dem 17. Mai versammeln sich viele Volkschinesen – an manchen Tagen sogar Hunderte – regelmäßig in den vorwiegend von Chinesen bewohnten Wohnvierteln in Flushing, Queens.
Sie haben eine seltsame Absicht: jeden, der als Falun Gong-Praktizierender identifiziert wird, zu umzingeln, zu beschimpfen, zu bedrohen und anzugreifen. Diese Angriffe in New York wurden begleitet von Drohungen wie: „Ich werde töten“, „Falun Gong ist nicht menschlich“ und „Löscht Falun Gong aus“.

Im Telefongespräch mit einem verdeckt ermittelnden Reporter gab der chinesische Generalkonsul in New York City zu, diesen Vorfall gesteuert und unterstützt zu haben. Er brachte das chinesische Konsulat in Verbindung, mit den Angaben, dass sie „sehr vorsichtig mit diesem [Ereignis] umgehen sollten“ und er sagte, dass er „allen [aus diesem Mob] nacheinander die Hände schüttelte und ihnen dankte.“

Eine Falun Gong-Praktizierende und ihr Baby werden von einem pro-kommunistischen Mob in Flushing, New York, eingekreist. Mehr als ein Dutzend Personen aus diesem Mob wurden verhaftet und wegen Übergriffen angeklagt. [Bildtext]

Staatlich unterstützte Gewalt wird exportiert

Falun Gong-Praktizierenden im Festland China ist staatlich unterstützte Gewalt nicht fremd.
Einst anerkannt als eine beliebte Methode, um zu meditieren und sich selbst zu veredeln, wurde Falun Gong schließlich im Juli 1999 in China verboten, nachdem es so populär geworden war, dass die Zahl der Falun Gong Praktizierenden die Zahl der KPCh-Mitglieder überstieg.

Der damalige Führer der Kommunistischen Partei, Jiang Zemin, war über diese Popularität verärgert oder sah darin wohl eine ideologische Bedrohung und startete eine Kampagne, um Falun Gong auszulöschen.
Nach wenigen Monaten drangen die ersten Berichte über Todesfolterungen ins Ausland. Seit diesem Zeitpunkt wurden über 3.150 bestätigte Todesfälle bekannt. Im Jahr 2006 stellte der US-Sonderbeauftragte für Folter fest, dass zwei Drittel der in Haft gefolterten Opfer Falun Gong-Praktizierende waren. Schätzungen zufolge sind die Hälfte aller Insassen in Chinas Arbeitslager Falun Gong Praktizierende.

Pekings Kampagne gegen Falun Gong geht über die eigenen Grenzen hinaus. Im Oktober 2000 erteilte der höchste Führer der KPCh, Jiang Zemin, den Befehl „die Kampagne [gegen Falun Gong]
im Ausland zu verstärken, mehr Informationen zu sammeln und Proteste zu verhindern“, wie aus einem durchgesickerten Parteidokument hervorgeht. Seitdem wurden bei den Falun Gong-Praktizierenden außerhalb Chinas Reifen zerstochen, ihre Wohnungen verwüstet, ihre email-Konten geknackt und ihre Telefone abgehört; sie bekamen Todesdrohungen, wurden geschlagen und es wurde sogar auf sie geschossen.

Bei einem Vorfall im Februar 2006 wurde in die Wohnung eines Falun Gong-Praktizierenden in Atlanta, der daran arbeitete, Chinas Internetblockade zu umgehen, eingebrochen. Die Angreifer bedrohten ihn mit einer Schusswaffe und schlugen ihn, sodass er an der Stirn mehrmals genäht werden musste. Gestohlen wurden ihm Akten und ein Laptop, aber keine Wertgegenstände.

Menschen, die Falun Gong unterstützen oder es gerne tun würden, werden in ähnlicher Weise bedroht. Gewählte Regierungsvertreter aller Ebenen, die ihre Unterstützung für Falun Gong zum Ausdruck brachten, berichteten von Briefen, die sie von chinesischen Konsulaten bzw. Botschaften erhalten hatten. In den Briefen wurden sie ermahnt, weder mit der Meditationsbewegung Kontakt zu haben, noch die Verfolgung zu verurteilen, ansonsten würden die Geschäfte oder diplomatischen Beziehungen mit China beeinträchtigt werden.

Auch westliche Medienvertreter wurden bedrängt. Wie John Turley-Ewart 2004 in einem Artikel für Canada's National Post schrieb, besuchte ihn ein chinesischer Diplomat, um die Vorzüge der Kommunistischen Partei herauszustellen und ihn darin zu unterweisen, wie er über Falun Gong berichten soll.

Die Auslandskampagne der chinesischen Regierung gegen Falun Gong war so hartnäckig, dass der US-Kongress im Jahr 2004 die Haus-Resolution 304 (House Concurrent Resolution 304) einstimmig verabschiedete, in der gefordert wurde, dass Peking „aufhören müsse, die diplomatischen Missionen in den USA zu missbrauchen, um Lügen über das Wesen von Falun Gong zu verbreiten“ und Falun Gong-Praktizierende im In- und Ausland nicht mehr einzuschüchtern.

Das heimtückischste Ausmaß des Ganzen ist, dass die chinesischen diplomatischen Missionen nicht alleine funktionieren: Wie in Gerard Smiths Artikel "Unpeaceful Rise on Campus" auf Seite 43 steht, setzen sie auch Frontorganisationen in der chinesischen Gesellschaft ein, die ihrem Befehl unterstehen.

Die ganze Welt wurde während des Olympia-Fackellaufs Zeuge, wie die Fackel in den USA, Australien, Südkorea und in vielen anderen Städten von massenhaften fahnenschwingenden Chinesen empfangen wurde, von denen viele dazu aufgefordert wurden, die Organisationen zu begleiten, denen sie angehören.

Während der San Francisco-Etappe des Fackellaufs stellte der Journalist Rodger Baker fest, dass die Pro-Peking Menschenmenge sorgfältigst organisiert war und mit Bussen aus ganz Kalifornien herangebracht wurde. Sie wurde mit Nahrungsmitteln, Wasser und sogar mit Geld (gerüchteweise etwa 300$) versorgt, um kommunistische Fahnen zu schwingen und Protestierende abzudrängen.

Dieses Schema wiederholt sich in Flushing, wo die Mitwirkenden des (gegen Falun Gong vorgehenden) Mobs identische grüne iPhone-Hüllen tragen. Manche von ihnen erzählen, dass sie 90$ pro Tag bekommen, um Falun Gong-Praktizierende zu beschimpfen.

Es gibt kein Gespräch über die Ausweisung des chinesischen Generalkonsuls in New York, der immerhin zugab, die Vorkommnisse dort zu unterstützen oder sogar dazu anzustiften. Dabei überschritt er seine Befugnisse, die in der `Wiener Konvention über die konsularischen Beziehungen` festgelegt sind.

Aber selbst dann bliebe ein noch viel größeres Problem.

Jetzt ist klar, dass die Chinesische Kommunistische Partei Möglichkeiten hat, die Umsetzung ihrer Pläne auf die USA auszuweiten, indem sie Druck ausübt und oftmals illegale Mittel einsetzt. Sollten wir uns nicht die Frage stellen: Wer wird nach Falun Gong als nächstes zur Zielscheibe?

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