Die daoistische Kultivierungsgeschichte von Jie Xiang

(Aus „Die Geschichte über die wahren daoistischen Gottheiten aus den verschiedenen Generationen“)

Jie Xiang lebte in Huiji in der Zeit der Drei Reiche (220 – 280 n. Chr.). Er war sehr belesen und besaß profunde Kenntnisse. Später kultivierte er sich bei einer daoistischen Schule im Taishan-Gebirge, Shandong, und hatte viele übernatürliche Fähigkeiten herauskultiviert.Nachdem er von dem Sutra „Weg zu neun Elixieren“ über die Alchimie des Elixiers gehört hatte, versuchte er mit anderen zusammen das Sutra zu finden. Obwohl sie über Tausende km hinter sich gelegt hatten, hatten sie trotzdem das Buch nicht gefunden. Jie Xiang wusste Bescheid, alles, was er beherrschte, gehörte zu den kleinen Fähigkeiten und Handtechniken auf einem kleinen Kultivierungsweg. Somit entschloss er sich, in den tiefen Gebirgen zu meditieren, mit der Hoffnung, Gottheiten zu begegnen.

Eines Tages war er lange Zeit unterwegs gewesen und war ganz erschöpft. Er legte sich auf einen Stein und schlief bald ein. Im Schlafen hatte er von einem Tiger geträumt, dass der Tiger sich auf ihn gestürzt hätte. Aus Erschrecken war Jie Xiang wach geworden. In der Tat stand ein Tiger vor ihm und wollte ihn fressen. Jie Xiang sagte zu dem Tiger: „Ich kultiviere mich in einer daoistischen Schule. Du darfst mich einfach nicht fressen. Der Himmel hat dich zu mir deswegen geschickt, um mich zu schützen, anstatt mich zu dir zu nehmen. Wenn dich die Gottheit des Gebirges geschickt hätte, um mich zu prüfen, sollst du am besten sofort von hier verschwinden.“ Nachdem der Tiger das gehört hatte, war er schnell fortgelaufen.

Jie Xiang ging den Weg in den Gebirgen weiter. In einem Bergtal waren viele schöne Steine zu sehen, die purpurfarben strahlten und eine Größe wie ein Ei hatten. Er hatte zwei Stück davon genommen und ging dann weiter. Schließlich hatte er keinen Ausgang von dem Tal gefunden, dann kehrte er zurück. Nach einer Weile sah er eine junge Frau am Pfad stehen. Die Frau hatte ein anmutiges Gesicht und war farbenprächtig gekleidet. Jie Xiang erkannte sofort, dass sie eine Gottheit war. Er kniete sich vor der Frau hin und bat um die Alchimie. Die Frau sagte: „Bring die Steine erst zurück, wo sie waren! Dann sprechen wir.“ Jie Xiang lief schnell hin, wo die Steine waren, und legte sie wieder zurück. Als er wieder zurück kam, sah er, dass die Frau immer noch da und nicht fortgelaufen war. Er kniete er sich noch Mals vor ihr hin, um bei ihr Rat zu suchen. Die junge Frau sagte ihm: „Dein Körper ist noch nicht frei von dem Qi von Hun und Xing (Pflanzen und Fleisch). Komm noch mal hierher, nachdem du drei Jahre lang Bigu (Enthaltung des Essens) gemacht hast!“ Dem Rat der Frau folgend war Jie Xiang wieder zurückgekommen und machte zu Hause Bigu. Am gleichen Tag nach drei Jahren ging er wieder in das Tal und sah, dass die Frau bereits an der selben Stelle auf ihn wartete. Nachdem Jie Xiang Kotau gemacht hatte, gab ihm die Gottheit ein Rezept für Alchimie. Darauf wies sie ihn hin, nachdem das göttliche Elixier veredelt wurde, sollte er die Untersterblichkeitspille einnehmen, dann konnte er sofort eine Gottheit werden. Jie Xiang ging dann nach Hause und fing an, das Elixier nach dem Rezept zu veredeln.

Inzwischen war Jie Xiang eine Zeit lang bei seinem Cousin gewesen, um zu meditieren. Eines Tages hörte er, dass einige Gelehrte in der Nachbarschaft heftig über eine Frage der Geschichte diskutierten. Sie waren sogar in Streit geraten. Jie Xiang konnte es nicht mehr aushalten, dann ging er zu den Leuten und löste die Kontroverse. Die Gelehrten merkten aber, dass Jie Xiang kein gewöhnlicher Mensch war und informierten im Geheimen den König des Reiches Wu über Jie Xiang. Als Jie Xiang das erfuhr, wollte er sofort seinen Cousin verlassen, um sich nicht in die menschlichen Regierungsangelegenheiten einzumischen. Aber der Verwandte wollte des Königs Unwillen nicht hervorrufen und ließ ihn auf keinen Fall fortgehen. Später hatte der König des Reiches Wu Jie Xiang in die Stadt Wuchang, Hubei, gerufen. Er schätzte Jie Xiang sehr und hatte sogar ein Haus für ihn gebaut.

Der König hatte von Jie Xiang die Fähigkeit Yinshen (den Körper unsichtbar machen) gelernt. Wenn er die Fähigkeit anwendete, konnten ihn die anderen überhaupt nicht sehen, wenn er im kaiserlichen Hof herum lief. Ein Mal waren die beiden bei einer Unterhaltung über Fische. Jie Xiang meinte, dass der Hai zu den besten Fischen gehörte. Der König fragte, wie er sie bekommen könnte, wo doch die Haifische im Meer leben? Das war für Jie Xiang einfach. Er ließ im Hof des Schlosses einen kleinen Teich anlegen und mit Wasser auffüllen. Im Nu hatte Jie Xiang mit einem Angelgerät einige Haifische geangelt. Der König sagte: „Ich habe gehört, dass der frische Ingwer aus Sichuan sehr schmackhaft ist. Können wir auch frischen Ingwer kriegen?“ Das war auch kein Problem für Jie Xiang. Er ließ jemanden kommen und gab ihm Geld. Der Mann sollte die Augen zumachen und setzte sich auf einen Baumbusstock, der mit den Zauberzeichen und -sprüchen beklebt wurde, um frischen Ingwer zu kaufen. Wie zu erwarten, hatte der Mann Ingwer in der weit entfernten Stadt Chengdu gekauft. Zur der Zeit war Zhang Wen, ein Bote des Staates Wu, in der Stadt Chengdu gewesen und hatte den Ingwer-Käufer aus der Heimat zufällig gesehen. Zhang Wen war davon sehr überrascht und hatte sofort einen Brief geschrieben, um die Sache nachzuprüfen. Nach und nach war es im ganzen Staat Wu bekannt, dass Jie Xiang viele Dao-Fähigkeiten besaß.

Nachdem Jie Xiang einige Zeit im Staate Wu gewesen war, wollte er den Staat wieder verlassen. Aber der König war damit nicht einverstanden. Eines Tages ließ Jie Xiang dem König durch andere berichten, dass er krank sei. Der König schickte gleich jemanden mit einem Korb Birnen zu ihm, um Jie Xiang zu besuchen. Nachdem Jie Xiang ein paar von den Birnen gegessen hatte, starb er. Der König befahl daraufhin eine Beerdigung mit großer Zeremonie für Jie Xiang zu machen. Aber nach einiger Zeit hörte man, dass jemand Jie Xiang wieder in den Bergen gesehen hatte und dass er ein noch jüngeres Aussehen als früher hätte. Der König Wu ließ seinen Sarg öffnen. Der Sarg war leer. Anstatt der Leiche Jie Xiangs lag darin nur ein Stück Papier mit einem Zauberspruch.

Originaltext auf Chinesisch unter :
http://www.yuanming.net/articles/200208/11629.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv