Bitte helft mir, meine Mama zu retten

Mein über 60 Jahre alter Vater und meine Mama, Fr. Liu Pinjie, sind beide vor mehr als einem Monat eingesperrt worden. Es ist niemand zu Hause, der das Telefon abnimmt. Ich weiß nicht, wie lange ich noch warten muss, bis ich ihre Stimmen wieder hören kann. Ich spüre ein starkes Gefühl von Leere. Ich versuche, nicht an diesen Anruf oder fröhliche Erinnerungen zu denken. Es gelingt mir jedoch nicht, nicht an die Stimme meiner Mutter bei unserem letzten Gespräch zu denken, bevor sie festgenommen wurde. Sie hatte nur einen Satz gesprochen, den ich aber niemals vergessen werde.

Am 20. Juli 2008 drangen über 20 Polizeibeamte des Büro 610 aus dem Zhong Bezirk der Stadt Jinan in ihre Wohnung ein, nahmen meine Eltern fest und wechselten dann das Türschloss aus. An diesem Abend erweckte meine Mutter den Eindruck, einen Schlaganfall zu haben und sie konnte die Gliedmaßen der linken Seite nicht bewegen und auch nichts sagen. Am folgenden Tag, ließ die Polizei sie solange nicht frei, bis meine Familie eine Geldforderung in Höhe von 10.000 Yuan an die Polizei ausgehändigt hatte. Meine wie versteinerte Mutter konnte nicht nach Hause und musste von Verwandten aufgenommen werden. Zwei Wochen später schaffte sie es mit viel Mühe, einige Schritte zu gehen. Dann nahm sie, unter Aufbietung aller Kräfte ein Taxi, um verschiedene Regierungsstellen aufzusuchen, damit sie den diensthabenden Beamten ihre Erfahrungen ihrer Verfolgung schildern konnte und um die Freilassung ihres Mannes zu bitten. Ich war die ganze Zeit über in großer Sorge um sie. Ich war mir über die Grausamkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) nie klarer und alles was ich jetzt tun konnte, war, sie anzurufen, um mich zu vergewissern, dass sie sicher war.

Weil das Mobiltelefon meiner Mutter konfisziert worden war, als sie ihre Wohnung durchwühlten, konnte ich sie nicht erreichen, doch einige Male bekam sie von jemandem ein Handy geborgt. An dem Abend als ich sie wieder einmal anrief, klingelte und klingelte es, doch ich rief immer wieder an und kam schließlich durch. Ich konnte Geräusche im Hintergrund hören. Ich hatte nur einmal nach ihr gefragt, als ich sie schnell sagen hörte: „Ich bin gerade beschäftigt, ruf mich später an.“ Doch anstatt aufzulegen, drückte sie einen falschen Knopf und steckte ihr Handy, das noch verbunden war, in ihre Tasche. Ich konnte ganz klar den Dialog zwischen meiner Mutter und einer anderen Person mithören, die eine sehr autoritäre Stimme hatte. Die andere Person, die sehr rüde klang, beschimpfte sie laut, warf ihr vor, wie sie es wagen könne, so etwas zu sagen und darüber zu sprechen, wo sie sei. Anstatt ihre Stimme zu erheben, um sich anzupassen, blieb ihre Stimme ganz sanft aber bestimmt. Immer wieder erzählte sie über ihre positiven Erfahrungen beim Praktizieren von Falun Gong und dass es nichts in den Büchern gäbe, dass ein Verbrechen sei. Die andere Person dagegen wiederholte fortwährend die gleichen paar Worte: „Die KPCh erlaubt dir nicht, zu praktizieren und so verletzt du das Gesetz und ich kann Leute vom Polizeibüro rufen, dass sie kommen.“ Meine Mama entgegnete: “Die KPCh hat große Fehler begangen. Folge doch nicht dem, was die KPCh macht. Du solltest deine Einstellung ändern.“ Als ich dieser Unterhaltung etwa 20 Minuten zugehört hatte, konnte ich nicht mehr an mich halten oder mich beruhigen: Ich wollte mich einfach einmischen. Doch ganz gleich, wie laut ich auch rief, sie konnten mich nicht hören. Und so war alles, was ich tun konnte, aus meinem Herzen heraus zu versuchen, die Energie im Umfeld meiner Mama zu verstärken. Als ich wieder zuhörte, unterhielt sie sich immer noch mit diesem Mann. Unfähig, mich zu beruhigen, legte ich auf.

Zwei Tage nach diesem Telefonanruf am 06. August, wurde meine Mama erneut festgenommen. Es schien für mich so, als wären meine Eltern aus der menschlichen Welt verdampt und hätten jeglichen Kontakt zu anderen verloren. Unlängst vernahm ich aus der Gerüchteküche, dass mein Papi wegen „Unterminierung des Staatsvollzugs“ festgenommen worden sei. Wegen ihres hohen Blutdrucks und aus Mangel an Beweisen, erlaubte die Staatsanwaltschaft, nachdem meine Mama drei Wochen in einer Gefängnisanstalt inhaftiert war, sie Ende August freizulassen. Jedoch der Teamleiter Han vom Büro 610 des Bezirks Zhong der Stadt Jinan, behielt sie weiter in Haft. Meine Eltern sind als gesetzestreue Bürger, unschuldige Menschen, die niemals gegen irgendein Gesetz verstoßen, noch etwas gegen ihr Gewissen getan hatten, bekannt. Doch wurden sie ironischerweise um Mitternacht wegen angeblicher „Unterminierung des Staatsvollzuges“ aus ihrer Wohnung abgeführt. Tatsächlich haben meine Eltern nichts anderes getan, als die Wahrheit ausgesprochen.

Eigentlich haben meine Eltern, die ursprünglich in ihrem Seniorendasein komfortabel lebten, über zehn Jahre Falun Gong praktiziert. Sie wurden, nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Gong anfingen, mehrere Male festgenommen und verurteilt. Bis heute wissen sie zu gut, wie fachkundig und brutal die Verfolgung der KP-Agenten sein kann. Nach einer Instanz sagte meine Mama im Scherz: „Ich habe nun alles durchgemacht und so fürchte ich mich vor nichts mehr.“

Über neun Jahre lang hat die KPCh die brutalsten, demütigendsten und grausamsten Methoden eingesetzt, die Menschen jemals kannten, um Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen. Meinen Eltern wurden nicht nur die Bürgerrechte entzogen, sondern sie wurden auch extrem intensivem Druck ausgesetzt, um sie soweit zu bringen, dass sie das Praktizieren aufgeben. Das chinesische Volk hat heutzutage gelernt, seine Lebensphilosophie der KPCh anzupassen, um sich einen sehr begrenzten Lebensraum zu bewahren. Um sich selbst zu schützen, lügen gewöhnliche Chinesen sogar aus Opposition, während die Falun Gong-Praktizierenden, welche "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" bewahren, keine Lügen erzählen. Ganz gleich welchen Schwierigkeiten sie begegnen, erzählen sie die Wahrheit und behandeln andere gleichzeitig mit Güte. Ganz gleich in welchem Umfeld sie sind, selbst in Zwangsarbeitslagern, die wie eine Hölle in der Menschenwelt sind, bleiben sie ruhig und standhaft.

Über neun Jahre lang wurden Praktizierende inhaftiert und Gehirnwäschen ausgesetzt. Die einzige Motivation der Praktizierenden ist, den Menschen die Verfolgung von Falun Gong zu enthüllen. Warum fürchtet sich die KPCh so sehr davor, dass ihre eigenen Bürger, die unbewaffnet sind, sich aussprechen?

Während ich über meine Eltern nachdenke, erkenne ich, dass sie sich in den vergangenen Jahren niemals über irgendetwas beschwert hätten oder gesagt haben, wie unfair es ist, wie sie behandelt werden. Alles was sie getan haben, war, den Menschen zu erzählen, dass Falun Gong großartig ist. Solange es Chinesen auf der Welt gibt, werden Menschen Falun Gong praktizieren. Falun Gong wird in über 80 Ländern auf der Welt sehr gut aufgenommen, außer in dem Land seines Ursprungs. Wenn das Erzählen der Wahrheit in China als Beweis für ihre „Verbrechen“ gezählt werden kann, dann ist das Erzählen von Wahrheit ein Verbrechen. Wer kann sich da noch sicher fühlen? Nur dafür, mit ein paar Sätzen über die Verfolgung zu sprechen, werden Praktizierende von Beamten des Büro 610 festgenommen. Niemals gibt es saubere Rechtsverfahren. Sich hinter den „Masken“ von Polizeibeamten verbergend, können sogar Schurken respektabel erscheinen, wenn sie die Gesetze verletzen. Was meinen Eltern angetan wurde, deckt nur auf, wie beschmutzt das Rechtssystem wirklich ist. Selbst wenn man extrem sorgfältig handelt und sich so verhält, gibt es keine Garantie dafür, dass man nicht von einer Tragödie heimgesucht wird. Ganz gleich wer man ist und ganz gleich, wie viel Eigentum man besitzt, wo das Gesetz beschmutzt und die Menschenrechte ignoriert werden, besitzt man da wirklich noch etwas? Wie kann da jemand die Sicherheit des ganzen Lebens sicherstellen?

Meine Eltern wurden für das Erklären der Tatsachen festgenommen und eingesperrt. Wenn Sie immer noch denken, Menschen sollten sich aussprechen und die Wahrheit erzählen, ganz gleich, wie die Umstände auch sind, dann helfen Sie bitte meinen Eltern und retten Sie sie. Meine Eltern sind wegen ihres Glaubens in Haft. Wenn Sie der Auffassung sind, Menschen sollten das Recht haben, sich frei für ihren Glauben zu entscheiden, dann helfen Sie mit, meine Eltern zu retten. Menschen sollten das Recht haben, etwas über diese Situation zu erfahren. Bitte helfen Sie dabei, sie zu retten. Meine Eltern sind eingesperrt wegen der Aufrechterhaltung von Gerechtigkeit und Bewahrung ihres ehrlichen Gewissens. Wenn Sie glauben, dass es Gerechtigkeit auf der Welt gibt und dass Gewissen vorherrschen sollte, dann helfen Sie bitte mir, sie zu retten. Weil sie die Bösartigkeit der KPCh aufgedeckt haben, sind meine Eltern eingesperrt. Wenn Sie glauben, dass die KPCh unschuldige Menschen nicht verfolgen sollte, dann helfen Sie mit, sie zu retten. Wegen der „ultimativen Macht“ des Büro 610, sind meine Eltern eingesperrt. Wenn Sie an Ihre eigene Zukunft denken und an die ihrer Familien und dass wir die Würde des Gesetzes und die grundlegenden Menschenrechte bewahren sollten, dann helfen Sie bitte mit, sie zu retten.

Wegen ihrer Gutherzigkeit und Bewahrung ihres Glaubens, sind meinen Eltern furchtlos. Wenn Sie denken, dass diese Art von Menschen respektiert werden sollten, helfen Sie bitte mit, sie zu retten. Selbst wenn die wahrhaftigen Worte einer Person nicht so ausgeklügelt sind, wird sie der Himmel dennoch hören. Auch wenn die wohlwollenden Gedanken einer Einzelperson sehr schwach zu sein scheinen, werden sie dennoch andere mit Hoffnung erfüllen, in dunklen Nächten. Ich glaube daran, dass Wahrheit etwas ist, wonach wir uns alle sehnen und das aus dem Grunde unserer Herzen und ihre wohlwollenden Gedanken sind das, was sie bei der Geburt auf die Erde gebracht hat. Sie alle, bitte helfen Sie dabei, mit Ihren Herzen, Gutherzigkeit in der Menschenwelt zu schützen und zu bewahren und bitte bewahren Sie voller Mut die Aufrichtigkeit in der menschlichen Welt. Bitte helfen Sie mit, meine Eltern zu retten. Wenden Sie sich bitte an folgende Menschen, um ihre Freilassung zu fordern:

Vermittlung des Polizeibüros der Stadt Jinan: 86-531-86915454;
Büro 610 des KPCh Komitees Shandong: 86-531-82038101, 86-531-86913139;
Sekretariat des Büros 610: 86-13361083699;
Büro 610 der Stadt Jinan: 86-531-82038134, 86-531-86929982;
Liu Gurong, stellvertretender Sekretär des Büros 610 der Stadt Jinan: 86-531-82038103, 86-531-82868818, 86-13969093610 (Mobil);
Polit- und Justizkomitee der Stadt Jinan:
Li Shiazheng, Sekretär des KPCh Komitees: 6-531-82038713, 86-531-85086588, 86-13808922038 (Mobil);
Zhang Chengwu, stellvertretender Sekretär des KPCh Komitees: 6-531-82038713, 86-531-85086588, 86-13808922038 (Mobil);
Li Guozhong, stellvertretender Sekretär des KPCh Komitees: 86-531-82038713, 86-531-82950397, 86-13906409831 (Mobil);
Zhao Lijun, stellvertretender Sekretär des KPCh Komitees: 86-531-82038714 , 86-531-82729681, 86-13606374976 (Mobil);
Begleitperson Kui Zhiqi: 86-531-82038714, 86-531-82743511, 86-13706417263 (Mobil);
Anmerkungen:

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