Deutschland: Die Geschichte von Liu Guangrong: chinesische Firma in Düsseldorf enließ ihn, weil er auf die Verfolgung von Falun Gong aufmerksam machte

Am frühen Morgen des 19. September 2008 war Liu Guangrong auf dem Weg zur europäischen Hauptniederlassung von Huawei in Düsseldorf. Er war nicht auf dem Weg zur Arbeit, weil er von der Firma vor drei Tagen entlassen worden war. Warum ging er also zu Huawei, wo er doch bereits gefeuert war? Die Geschichte beginnt drei Tage früher.

Der Abteilungschef der Firma versucht das Anschlagbrett zu entfernen

Am 16. September 2008 kam der Geschäftsführer der Firma zu Liu Guangrong und sagte ihm, er sei entlassen worden, weil die Firma nicht mehr benötigte Arbeitskräfte reduzieren müsse. Doch unmittelbar danach, begann die Firma Leute für den Posten von Liu Guangrong einzustellen und es wurde offensichtlich, dass die von der Firma vorgebrachten Gründe für die betrieblich bedingte Freisetzung nur ein Vorwand waren. Was war dann der wirkliche Grund für die Entlassung von Liu Guangrong?

Liu Guangrong mit seiner KPCH Austrittstafel. Links von ihm, die europäische Hauptniederlassung von Huawei.

Vor zwei Monaten nahm Liu Guangrong seine Arbeit in der europäischen Hauptniederlassung von Huawei auf. Huawei ist in der Telekommunikationsindustrie ein bekanntes Unternehmen, sowohl im Heimatland als auch im Ausland, mit ihrem Hauptsitz in Shenzhen, China. Gut bezahlt von der Firma, arbeitete Liu Guangrong als Bediensteter in der Firmenkantine, welche Essen für über 140 chinesische Angestellte bereitstellt. Was jedoch Liu Guangrong sehr enttäuschte, war, dass es in dieser Firma, die auf dem inländischen Kommunikationssektor sehr bekannt ist, die Redefreiheit unterdrückt wird.

Liu Guangrong erzählte Deutschen die Wahrheit über Falun Gong. Der Abteilungschef der Firma beim Versuch, ihn dabei auf dem Platz zu stoppen.

Liu ist Falun Gong-Praktizierender. Er hatte seit seiner Kindheit an Neurasthenie gelitten. Über ein Jahrzehnt hin verfolgten ihn sowohl Tinnitus (Ohrensausen) und Herzklopfen wie Schatten und machten sein Leben sehr mühsam. Er hatte versucht, seine Gesundheit durch Laufen, Schattenboxen und chinesische Medizin zurückzugewinnen, doch vergeblich. Im Jahre 2001 verließ er China und kam nach Deutschland, um als Koch zu arbeiten. Viel Stress und schwere körperliche Arbeit verschlimmerten allerdings seine Krankheit. 2002 lernte er dann Falun Gong kennen und begann zu praktizieren. Es brachte ihm große Erleichterung. Seine Neurasthenie, die ihn über Jahre hin begleitet hatte, verschwand und er litt auch nicht mehr unter dem Stress. Er beteiligte sich seit dieser Zeit auch häufig an Aktivitäten gegen die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Er sagt: „Ich hoffe, dass immer weniger Menschen von den Lügen der KPCh getäuscht werden und eine positive Einstellung zu Falun Gong gewinnen, so wie ich.“

Seit er vor zwei Monaten die Arbeit in der Kantine bei Huawei aufnahm, hatte er sehr hart gearbeitet. Er hat nicht nur seine eigenen Verpflichtungen erfüllt, sondern sich auch der schmutzigen und ermüdenden Arbeiten angenommen, die man dort nicht so gerne erledigt. Seine Ehrlichkeit und Gutherzigkeit waren allen bekannt, die mit ihm zu tun hatten. Liu Guangrong, ein eher schweigsamer Mensch, sagte einmal: „Ich möchte einfach hohe Anforderungen am mich stellen, hinsichtlich "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" [Anm.: Die Prinzipien des Falun Gong].

Als er sah, dass so viel Elite aus Chinas Telekommunikation kam, verteilte er in seiner Freizeit die chinesische Ausgabe der unabhängigen Auslandszeitung Epoch Times an sie. Er wünschte sich sehnlich, dass sie über die in China stattfindende Verfolgung von Falun Gong erfahren. Er stieß auf zahlreiche Schwierigkeiten, obwohl er sich hier in Deutschland in einer freien und demokratischen Gesellschaft befindet. Er spürte, dass die Firma die Gedanken ihres chinesischen Personals sehr streng kontrollierte, während dieses hart arbeiten musste. Die chinesischen Angestellten wurden bleich bei der Erwähnung des Skandals der Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh, was offensichtlich ein verbotenes Thema zu sein schien. Einmal traf Liu Guangrong auf dem Weg zur Arbeit in der U-Bahn einen chinesischen Arbeiter. Er erzählte ihm von der Verfolgung und der Austrittsbewegung aus der KPCh. Dieser Kollege jedoch meldete dies sofort dem Abteilungschef von Liu Guangrong. Sein Chef sagte daraufhin zu Liu Gangrong: „Rede mit chinesischen Angestellten nicht über Falun Gong und die Austrittsbewegung aus der KPCh. Unsere Firma hat Bestimmungen, die es den Bediensteten untersagen, über solch heikle Themen zu sprechen. Es wird für Dich nicht gut sein, darüber zu sprechen."

Ein anderes Mal steckte er eine Ausgabe der Zeitung in den Briefkasten eines Kollegen. Der Chef erfuhr davon und sagte: „Was Du machst, wird einen schlechten Eindruck erwecken. Möchtest Du Zeitungen verteilen oder Deinen Job behalten?"

Auch angesichts der Drohung seines Chefs ließ sich Liu Guangrong nicht abhalten. Er sagte: „Ich denke nicht, dass ich etwas Falsches getan habe. In China erzählen so viele Falun Gong-Praktizierende auf friedliche Weise den Menschen die Wahrheit über Falun Gong, obwohl sie dort riskieren, ihre Jobs zu verlieren und festgenommen zu werden. Außerdem sind wir hier in Deutschland.“

Am 16. September 2008 wurde er von Huawei entlassen. Liu Guangrong: "Die Firma erzählte mir, sie müsse Personal abbauen, weil sie zu viele Bedienstete habe. Doch es wurde sofort wieder jemand eingestellt, um meinen Posten zu besetzen. „Überzähliges Personal zu entlassen“, war offensichtlich ein Vorwand. Ich habe das Gefühl, der wirkliche Grund war, weil ich mit Angestellten der Firma über Falun Gong und die Austrittsbewegung aus der KPCh in China geredet habe.“

Drei Tage später, frühmorgens, kehrte er wieder vor die europäische Hauptniederlassung von Huawei zurück. Jetzt hatte er ein selbst hergestelltes Anschlagbrett bei sich mit Informationen über die Verbrechen der KPCh und die Austrittsbewegung aus der KPCh. Schon bald erschien sein früherer Abteilungschef. Von seinem ehemals vornehmen Verhalten als kultivierter Intellektueller war nichts mehr zu sehen, er schrie auf ihn ein, er solle dies unterlassen. Doch Liu Guangrong verteilte weiter die Epoch Times Zeitung an Chinesen und Deutsche.

Der Abteilungsleiter konnte Liu Guangrong nicht mehr mit einer Kündigung drohen, doch er drohte den anderen Mitarbeiter von Huawei. Die chinesischen Angestellten kamen auf ihrem Weg zur Arbeit an Liu Guangrong vorbei. Als sie den Abteilungschef neben dem Anschlagbrett sahen und ihn wiederholt auf Chinesisch sagen hörten: „Nehmt das nicht!“, hielten sich die meisten Angestellten aus Angst zurück und gingen rasch weiter. Manche der Angestellten brachten die Zeitungen in ihren Händen wieder zurück. Manche andere warfen nur eine kurze Weile einen verstohlenen Blick auf das Anschlagbrett, wenn Liu Guangrong nicht vor dem Anschlagbrett stand.

Im Gegensatz zu den chinesischen Angestellten, nahmen die meisten Deutschen die Infomaterialien über die Verfolgung von Falun Gong an und zeigten ihre Unterstützung. Ein deutscher Mann ging sogar unmittelbar daraufhin in das Gebäude zurück, um kurz darauf mit einer deutschen Frau wieder herauszukommen; beide hatten eine Tasse heißen Kaffee in ihren Händen und überreichten diesen Liu Guangrong und einem anderen Praktizierenden.

Auf die Frage, ob er wegen seiner Entlassung aus der Firma und der Art, wie ihn der Firmenleiter behandelt hat, Hass empfinde, sagte er: „Sie sind alle auch von den Lügen der KPCh getäuscht worden. Wir kultivieren uns mit "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht". Wir sollten ihnen gegenüber keinen Hass empfinden. Der Grund warum ich ihnen die Wahrheit erkläre, ist, dass ich hoffe, sie werden eines Tages die Wahrheit verstehen, sich von der KPCh verabschieden und eine glückliche Zukunft erleben.“

Falun Gong-Praktizierende im Ausland können die Wahrheit frei erklären und es gibt nur selten Fälle, wie den von Liu Guangrong, in denen jemand seinen Job verloren hat, weil er die Wahrheit erklärt hat. Hr. Guo, ein Falun Gong-Praktizierender, der zusammen mit Liu Guangrong vor die Hauptniederlassung von Huawei ging, um dort Flyer zu verteilen, sagte, es sei verständlich „Weil die KPCh nicht nur mittels Lügen die Ideologie der Chinesen in der Heimat zu kontrollieren versucht, sondern auch keine Mühen scheut, ihre Kontrolle ins Ausland auszudehnen. Huawei unterhält enge Beziehungen zur KPCh. Was geschehen ist, hätte nicht passieren dürfen. In einer freien und demokratischen Gesellschaft würde es jeder Ausländer als unverständlich empfinden, wenn ein Angestellter einer Firma eine Initiative ergreift und dann das Recht auf Information nur wegen der Drohungen dieser Firma, fallen lässt.“

Herr Guo, der selbst wegen des Praktizierens von Falun Gong rechtswidrig festgenommen und in einem chinesischen Zwangsarbeitslager inhaftiert war, hielt dagegen: „Obwohl Huawei aus Angst vor Verlust bei ihren Gewinnen wegen Beleidigung der KPCh, so etwas getan hat, hat es als Unternehmen, besonders als ein in Deutschland registriertes Unternehmen, die Redefreiheit eines Bediensteten verletzt. Dafür kann diese Firma ihre Verantwortung nicht abwälzen.“ Hr. Guo drückte auch seine Hoffnung aus, dass von den Medien herausgestellt werden sollte, dass die KPCh ihren Despotismus in freie Länder exportiert.

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