Deutschland/Essen: „Ihre Unterschrift hilft!“

„Wo kann ich hier unterschreiben? Ich habe gerade das Plakat gesehen.“ Schnell und direkt, so kam ein junger Mann an unseren Tisch mit den Unterschriftenlisten herüber. Er brauchte keine weiteren Erklärungen mehr, ein paar Informationen über das Folteropfer Gao Rongrong auf einem unserer Plakate hatten ihm schon alles gesagt. Die nach siebenstündiger Folter durch Brandwunden bis zur Unkenntlichkeit entstellte Gao Rongrong zu sehen – eines der ersten bekannten Folteropfer von Falun Gong in China – hinterließen bei ihm keine Fragen oder Zweifel mehr.

Das Foto, auf dem die vielen Brandblasen, die blutverklebten Haare und das geschwollene Gesicht zu sehen waren, erzählt von der grausamen Folter! Nicht alle Menschen haben noch dieses wache Bewusstsein zu verstehen, was es heißt, wenn Menschen gefoltert werden. Aber es gibt auch noch Menschen, bei denen die Tränen kommen, wenn sie erfahren, dass unschuldige Menschen wegen ihres Glaubens in Arbeitslagern und Polizeigefängnissen landen und dort misshandelt werden. Hiervon konnten wir uns an diesem Samstag, dem 31. Januar, bei unserer Informationsveranstaltung in Essen überzeugen.

Die Menschen aufklären – bei Wind und Kälte

An diesem kalten Tag hatten wir in der Fußgängerzone einen Informationsstand aufgebaut um den Menschen von der Verfolgung von Falun Gong in China zu berichten und über die Situation in China aufzuklären. Mit der Unterstützung von Praktizierenden aus anderen Städten aus Nordrhein-Westfalen zeigten wir die Falun Gong-Übungen und berichteten in vielen Gesprächen von Falun Gong und der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas. Auch wenn der zeitweise starke Wind manchmal unsere Plakate wegzureißen drohte, so blieb doch alles an seinem Platz und die vorbeigehenden Menschen konnten ungehindert unsere Schautafeln mit Folterszenen sehen.

Ein Ehepaar blieb stehen und wollte mehr darüber erfahren. Als sie zuhörten und mehr und mehr von dieser Verfolgung und der Lage in China erfuhren, kamen dem Mann sogar die Tränen. Auch einer anderen Frau erging es an diesem Tag ebenso. Wenn die gute Seite im Menschen von leidenden Menschen erfährt, zeigt sich das gute Herz bei vielen Menschen, die Anteilnahme und sogar Tränen.

Es gibt auch andere Menschen, die diese Bilder und Tatsachen nicht ertragen können. So kam einer Passantin das Schaudern und mit den Worten „entsetzlich“ eilte sie davon, sie konnte den Anblick einfach nicht ertragen. Andere Fußgänger erklärten uns in den zahlreichen Gesprächen, dass es einfach „grausam“ ist und „man muss etwas tun“. Eine Gruppe von Jugendlichen meinte „das ist heftig… die werden gequält“, „schrecklich, es sollten mehr Menschen davon erfahren“. Sie hatten im Fernsehen schon davon gehört, aber hier vor Ort davon zu erfahren war doch noch etwas anderes.

Vor Ort die Menschen über die Verfolgung aufklären

Ein älterer Mann war ebenfalls dankbar, hier in Deutschland auch einmal etwas über „die andere Seite Chinas“ erfahren zu können. Er war vor einiger Zeit im Urlaub in China gewesen und konnte sich an diesem Tag ein Bild von der, den Touristen verborgen bleibenden Seite, machen. Für ihn war es klar, dass China sich verändern muss und wird. Eine andere Frau war auch dieser Meinung, ging aber noch ein paar Schritte weiter. Sie selbst war Rentnerin und setzte sich in einer christlichen Institution für mehr Menschlichkeit ein. Für sie war es offensichtlich: die Welt muss aufwachen, es muss sich etwas grundlegend ändern. Die Zerstörung der Natur, der Verlust des Glaubens und der Moral sprechen von der schwierigen Situation, in der sich die Menschheit befindet.

Der „Zusammenbruch der Systeme wird kommen“ und muss kommen, damit die Menschen endlich „aufwachen“ und wieder „neu anfangen“. Solche menschlichen Werte wie Barmherzigkeit im Umgang mit anderen Menschen und der Nachsicht gegenüber seinen Mitmenschen würden einfach immer mehr verloren gehen. Auch die Kirche und der kirchliche Glaube würden als Beruf und nicht mehr als Berufung verstanden werden.

Die spontanen Reaktionen der Menschen sind vielfältig und man kann immer wieder kleine Überraschungen erleben, wie z. B. bei einer kleinen Gruppen junger Frauen, die aus einiger Entfernung herüberschauten und zunächst lachten, als sie sahen, wie auf der gegenüber liegenden Straßenseite die Falun Gong-Übungen gezeigt wurden. Sie wollten schon weitergehen, als sich eine von ihnen plötzlich herumdrehte und doch noch einen Flyer entgegennahm, den man ihr reichen wollte.

Ein Junge wollte sich sogar dazustellen und die Übungen mitmachen. Er fand es einfach „toll“ und unterschrieb danach zusammen mit seinen Freunden unsere Unterschriftenlisten. Eine Chinesin, die mit ihrem Kinderwagen an unserem Stand vorbeiging, nahm mit einem Lächeln das chinesisch-sprachige Infomaterial sehr gerne entgegen. Dann gab es da noch zwei junge Männer, die interessiert zuhörten, schließlich verwundert auf die Swastika-Zeichen zeigten und es für das Hakenkreuz von Hitler hielten. Nach ein paar Erklärungen über die Geschichte der Swastika erkannten sie dann von selbst: Hitler hat die Swastika missbraucht!

Einfach nur die Wahrheit

Ein Gespräch mit einer Hebamme, die vor einiger Zeit in China gewesen ist und von einer Erfahrung erzählte, die sie dort in einem Krankenhaus gemacht hatte, schien unseren Berichten über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden, sehr nahe zu kommen und war erschütternd. Als diese Hebamme mit ihrer Reisegruppe derzeit ein Krankenhaus besuchte, sagte man ihnen, dass man in der anderen Abteilung eine „Gehirntransplantationen“ durchführen würde. Sie hielt das im ersten Augenblick für einen Scherz oder einen Übersetzungsfehler.

Als man dann noch einmal nachfragte, musste sie mit Entsetzen feststellen, dass man dort tatsächlich so etwas Undenkbares durchführte. Eine Angelegenheit, die für uns im Westen unvorstellbar ist, kann in China also tatsächlich geschehen. Als sie an diesem Tag von der Tötung von lebenden Falun Gong-Praktizierenden zum Zweck profitabler Organ-Transplantationen erfuhr, war es für sie ganz klar: Es gibt diesen Organraub in China!

Aber nicht alle Menschen sind so wach und können die Wahrheit auf Anhieb erkennen. Es gibt noch immer Menschen, die desinteressiert vorbeigehen oder es für eine Angelegenheit der Politik halten. Eine Praktizierende sagte daraufhin, als es im Gespräch um einen Vergleich mit der Situation im Nahen Osten ging: „Ich stehe hier für die Wahrheit und nicht gegen die Kommunistische Partei.“ Es ist eben keine politische Angelegenheit, sondern eine Frage des Glaubens und des Selbstbekenntnisses von Menschen, die einfach nur nach hohen moralischen Prinzipien leben wollen.

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