Amerikanischer Autor über das Ereignis am 25. April 1999

Am 25. April 1999 gingen 10.000 Falun Gong-Praktizierende nach Peking, um friedlich die Freilassung von 45 Mitpraktizierenden zu fordern. Dieses Ereignis nahm einige Monate später der ehemalige Parteichef Jiang Zemin als eine der Ausreden, um Falun Gong zu unterdrücken. Ist es so, dass wenn es das „25. April“ Ereignis nicht gegeben hätte, die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong nicht unterdrückt hätte?

Der amerikanische Geschäftsmann Ethan Gutmann, Autor von „Losing the New China“

„Nein, ich bin mir sicher, die KPCh hätte auf eine andere Weise mit der Verfolgung begonnen“, sagt der amerikanische Geschäftsmann Ethan Gutmann, Autor von „Losing the New China“, mit fester Stimme. Er war zu jener Zeit in Peking, außerdem führte er zahlreiche Untersuchungen durch, um Informationen über die wahren Geschehnisse zu sammeln.

„Am Anfang wurde mir mitgeteilt, dass sich diese Leute vor dem Zhongnanhai-Gelände (Chinas zentrales Regierungsgebäude) versammelt hätten, um dort zu protestieren“, erzählt Gutmann. Er kennt die Diktatur der KPCh recht gut. Seiner Ansicht nach hätte ein Protest in einer Gesellschaft unter der diktatorischen Herrschaft der KPCh sicher zu einer Unterdrückung geführt. Im Gegensatz dazu ist ein Protest in der westlichen demokratischen Gesellschaft ein legales Menschenrecht und wird per Gesetz geschützt.

In den Tagen nach dem „25. April“ führte Gutmann gründliche Recherchen durch. Er sprach mit über 20 Menschen über die Vorkommnisse und erfuhr dadurch, dass die Falun Gong-Praktizierenden eigentlich nur zu dem Petitionsbüro hatten gehen wollen, um den Menschen dort von den Hintergründen von Falun Gong zu berichten. Das Petitionsbüro von Peking befindet sich in der Nähe des Zhongnanhai-Geländes. Die Fakten wurden von der Medien der KPCh vollständig umgedreht. „Nach Gesprächen mit über 20 Menschen war ich davon überzeugt, dass diese Leute wirklich nicht protestiert hatten“, resümierte Ethan Gutmann.

Gutmann ist der Ansicht, dass das „25. April“ Ereignis eine Falle der KPCh gegen Falun Gong gewesen war „Wir haben mit einem Leiter der mittleren Ebene gesprochen. Seine Aussagen stimmten mit der der KPCh überein. Er behauptete, dass es vor Beginn der offiziellen Unterdrückung bereits entschieden gewesen wäre, Falun Gong zu verfolgen. Daher diente das „25. April“ Ereignis nur als Vorwand. Der Fehler der Falun Gong-Praktizierenden war, dass sie leichtgläubig in die Falle tappten. Ich glaube, die Menschen wussten damals gar nicht, dass es sich um eine Falle handelte“, so Gutmann.

Er führt weiter aus, dass er zahlreiche Untersuchungen durchgeführt und viele glaubwürdige Daten erfahren hätte. Laut seinen Untersuchungen gilt als bestätigt, dass über 3.000 Falun Gong-Praktizierende zu Tode gefoltert wurden. Bei über 10.000 Falun Gong-Praktizierenden wurden Organe zu Transplantationszwecken entnommen.

Leeshai Lemish, ein Kollege von Gutmann, berichtete auf der Grundlage von veröffentlichten Zahlen, dass die Zahl der zu Tode gefolterten Falun Gong-Praktizierenden möglicherweise über 100.000 betrage. Gutmanns Untersuchungen bestätigen damit den Wahrheitsgehalt des „Untersuchungsberichtes zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden in China“, der von David Kilgour, dem ehemaligen Staatssekretär von Kanada für Asien-Pazifik, und David Matas, dem berühmten kanadischen Menschenrechtsanwalt, verfasst wurde.

Außerdem glaubt Gutmann, dass sich die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China fortsetzt. „Ich habe zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Interessant ist, dass ich zu den gleichen Ergebnissen wie David Kilgour und David Matas gekommen bin, obwohl meine Untersuchungsmethoden sich gänzlich von ihren unterscheiden. Sie bekamen die entsprechenden Daten von der chinesischen Regierung, im Gegensatz dazu erfuhr ich die Fakten von den Falun Gong-Praktizierenden selbst. Wir kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Deswegen glaube ich, dass der Organraub eine Tatsache ist und die chinesische Regierung es gar nicht zulassen will, dass ich dies tue.“

Gerade weil sich Gutmann um die Verfolgung von Falun Gong kümmert, stellt die KPCh ihm kein Visum für China aus. „Ich bekomme für China kein Visum mehr. Ich glaube, das Problem liegt nicht an meinem Buch, sondern daran, dass ich bei Aktivitäten von Falun Gong-Praktizierenden eine Rede gehalten habe. Ein weiterer Grund ist meine Untersuchung über die Organentnahme. Das ist eine besonders sensible und umstrittene Angelegenheit. Die KPCh will überhaupt nicht, dass jemand diese Frage berührt.“

Hintergrund: Ethan Gutmann ist amerikanischer Geschäftsmann. Im Jahre 2006 veröffentlichte er das Buch „Losing the New China“. In dem Buch schildert Gutmann, wie amerikanische Geschäftsleute aufgrund eigener Interessenswahrung in die Korruptionswelle der KPCh hineingezogen wurden, was deren diktatorischen politischen Bedürfnissen entsprach. Außerdem entlarvt er darin, dass manche amerikanischen Unternehmen der KPCh Hochtechniken liefern, um den chinesischen Markt zu erobern, wodurch sie der KPCh starke technische Unterstützung bei der Kontrolle von Redefreiheit und Informationen geboten haben.

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