Kanada/Vancouver: Sun berichtet über Drohungen der chinesischen Regierung gegenüber NTD-Reporter in Kanada

28. September 2010

In der Vancouver Sun-Ausgabe vom 23. September 2010 berichtet Reporterin Andrea Woo darüber, wie Tao Wang, ein Reporter von New Tang Dynasty TV (NTD) Drohungen in Bezug auf seine Familie, seine Existenzgrundlage und sogar sein Leben erhielt, weil er kritisch über die chinesische Regierung berichtet hatte. Wang, der seit 2009 für die kanadische Abteilung von NTD arbeitet, behandelte viele verschiedene Themen, wie die Eröffnung der Canada Line, die Olympischen Spiele und die vereinheitlichten Warenumsatzsteuern, doch einige seiner Berichte behandeln Themen, die die Kommunistische Partei Chinas offensichtlich nicht zur Diskussion gestellt haben möchte.

Wang erklärte: „Ich denke, dass sie einige Berichte nicht mögen, wie den über David Matas, den Menschenrechtsanwalt, der für den Nobelpreis vorgeschlagen wurde und der beim internationalen Kongress der Transplantationsgesellschaft in Vancouver über seine Untersuchungen in Bezug auf den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China sprach. Ich habe auch Berichte verfasst über Richard Faddens [Direktor des kanadischen Geheimdienstes] Kommentar zu ausländischen Eingriffen in die kanadischen Regierungen.“

Laut Wang fingen die bedrohlichen Telefonanrufe vor einem Monat an und wurden immer schärfer, so dass sie schließlich in Morddrohungen gipfelten. Die Polizei nimmt dies ernst und setzte eine Untersuchung in Gang.

Der Artikel beschreibt weiterhin, wie außerdem vom chinesischen Regime auf Herrn Wangs Geschäft in China abgezielt wird und, dass mehrere seiner Kunden Besuche von Agenten des chinesischen Ministeriums der Staatssicherheit erhielten.

Dann kamen die Drohungen. „Sie sagten: ‚Du denkst wahrscheinlich, dass wir nichts gegen dich unternehmen können, weil du in Kanada bist‘. Sie erwähnten auch: ‚Wenn du je damit an die Öffentlichkeit trittst, dann suchst du – mit chinesischen Worten – nach dem Tod‘. Ich glaube, dass dies eine ganz klare Botschaft war.“

Am gleichen Tag, am 17. September, kamen zwei Agenten des chinesischen Ministeriums der Staatssicherheit in Wangs Firma in China.

„[Sie] versiegelten alle Bankkonten und Bestände und bedrohten alle meine [10] Angestellten. Sie wurden arbeitslos“, sagte Wang.

In dem Artikel heißt es, dass Herr Wang daraufhin Kontakt zur RCMP (Royal Canadian Mounted Police) aufnahm und auch mit seinem Parlamentsmitglied sprach. Dieser Abgeordnete berichtete ihm, dass die Minister für öffentliche Sicherheit und für auswärtige Angelegenheiten gebeten wurden, sich dieser Sache anzunehmen.

Laut Reporterin Andrea Woo erhielt NTD schon früher Drohungen. Von April bis Juni 2005 bekam das Rundfunksprecher-Büro in Toronto fünf Umschläge mit einem weißen Pulver, wovon mindestens einer nachgewiesenermaßen Borsäure enthielt.

Die Umschläge waren alle an „Falun Dafa“ adressiert, was auch Falun Gong genannt wird und eine spirituelle Bewegung ist, die sich nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ausrichtet und seit 1999 in China verfolgt wird.

Herr Wang erklärte, dass er, obwohl nicht alle NTD-Angestellte Falun Gong-Praktizierende seien, keinen Zweifel habe, dass die Zugehörigkeit dazu zum großen Teil der Grund für die Wut des Regimes sei.

Im Januar 2004 schickte der Generalkonsul der Volksrepublik China in Toronto eine Kurzmitteilung an Sponsoren und Unterstützer der jährlich von NTD durchgeführten chinesischen Neujahrsgala, worin diese dringend aufgefordert wurden, sich an dieser Veranstaltung nicht zu beteiligen.

In dem Artikel wird auch Joe Wang zitiert, der Präsident von NTD Kanada, der Tao Wangs Entscheidung, an die Öffentlichkeit zu gehen, lobte. „Ich bin sehr stolz auf ihn. Ich weiß, dass dies keine leichte Entscheidung ist“, erklärte er. „Sie glaubt einfach nicht an das, was richtig ist, die chinesische Regierung. Sie glauben nur an Macht und ich denke in diesem Fall, geht es wirklich um die Macht … Denn in einer zivilisierten Gesellschaft kann so eine Sache nicht toleriert werden. Wenn [Tao Wang] wirklich etwas Illegales gemacht hätte, dann sollten Sie mit der RCMP zusammenarbeiten und ihn verhaften. Doch Drohungen? Schikanen? Es ist wie eine Verbrecherband und das dann noch von einer mächtigen Regierung. Dies kann nicht toleriert werden.“

Herr Wang hat versprochen, bald zu seiner Arbeit zurückzukehren und seine Reportagen ganz normal wieder aufzunehmen.

„Ich werde dies weitermachen“, sagte er. „Jemand muss aufstehen und sagen: ‘Ja, ihr seid mächtig und ihr habt alle diese Geheimagenten und Quellen, doch hier ist Kanada. Die Arbeit, die ich mir ausgesucht habe, ist meine persönliche Entscheidung‘.“

„Je mehr Angst sie haben, umso mehr heißt das, dass meine Arbeit wertvoll ist. Es heißt, dass sie wirkungsvoll ist. Warum sonst würden sie mich zur Zielscheibe machen?“

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