Geschichten aus dem alten China: Wer aufrichtigen Glauben nicht respektiert, sondern diffamiert, trifft auf Vergeltung

In der Antike gibt es viele Geschichten, die die Lektion erteilen, dass Menschen, die aufrichtigen Glauben nicht respektieren, auf Vergeltung treffen. Ein Laienbuddhist namens Zhou Siren (auch bekannt als Zhou Anshi) aus der Qing Dynastie, schrieb ein wunderschönes Buch unter dem Titel „Anshis Sammlung“ um dieses Prinzip genau darzulegen. Im Folgenden führen wir einige Beispiele aus diesem Buch auf, die Kaiser und ihre Höflinge aus mehreren Dynastien im alten China betreffen.

Während der Nördlichen Wei Dynastie (386 – 534 n. Chr.) schenkte Kaiser Taiwu einem seiner hochrangigen Beamten, namens Cui Hao, großes Vertrauen. Cui war ein äußerst kompetenter Mann mit unglaublichem Gedächtnis und außergewöhnlicher Weisheit. Er glaubte jedoch nicht an den Buddhismus und geriet einmal in Rage und verbrannte die buddhistischen Bücher seiner Frau, als er sie beim Rezitieren der Schriften erwischte. Seine beiden jüngeren Brüder Cui Yi und Cui Mo waren aufrichtige Anhänger des Buddhismus. Wo immer sie hinkamen und Buddha Statuen sahen, zahlten sie ihnen Tribut. Cui Hao foppte und rügte sie oft wegen ihrer Gläubigkeit.

Etwa drei Jahre nachdem Cui Hao Kaiser Taiwu dazu überredete, den Buddhismus zu verbieten und die Mönche umzubringen, beleidigte er den Kaiser, der ihn infolgedessen einsperrte und brutal folterte. Um ihn noch weiter zu demütigen, schütteten Dutzende Wärter menschliche Abfälle auf den Körper von Cui. Sein schmerzhaftes Stöhnen war weit und breit zu hören. Der ganze Cui Klan, außer Cui Mo und Cui Yi, war involviert und wurde getötet. Ihre Körper wurden auf die Straße geworfen, damit die Menschen sie sehen konnten.

Nachdem Kaiser Taiwu den Buddhismus in seinem Lande ausradiert hatte, tauchte eines Tages auf mysteriöse Weise ein Mönch namens Tanshi am kaiserlichen Hof auf, eine beeindruckende Gestalt. Der Mönch hielt eine Khakkara in seiner Hand und schien furchtlos und aufrichtig zu sein. Schockiert befahl Kaiser Taiwu seinen Wächtern den Mönch zu töten, jedoch keiner von ihnen schien in der Lage zu sein, sich Tanshi zu nähern. Taiwu war wütend und warf sein eigenes Messer nach ihm, um Tanshi zu töten. Als er Tanshi nicht töten konnte, ließ Taiwu ihn in einen Tigerkäfig werfen. Der Tiger jedoch schien sich vor dem Anblick des Mönchs zu fürchten. Taiwu schickte dann nach seinem Zauberer, Kou Qianzhi und diesmal brüllte der Tiger und versuchte ihn zu fressen. Plötzlich realisierte Taiwu, dass der Mönch kein gewöhnlicher Mensch war. Sofort ließ er den Mönch frei und bat ihn seinen Palast zu besuchen. Er machte andauernd Kotau vor dem Mönch, bat ihn um Vergebung und versprach ihm, den Buddhismus wieder einzuführen. Tatsächlich gelangte sieben Jahre nach seiner Verbannung, der Buddhismus wieder in das Leben der Menschen im Nördlichen Wei zurück.

Ein ums andere Mal sehen wir, dass sogar Kaiser und hochrangige Beamte nicht verschont blieben, wenn sie Verbrechen gegen den aufrichtigen Glauben begingen.

Der erste Kaiser der Qin Dynastie (221 – 207 v. Chr.), bekannt auch als Qin Shihuang, hörte auf die Empfehlung seines Höflings Li Si, Bücher zu verbrennen und Gelehrte zu verfolgen. Das war zwischen 213 und 206 v. Chr. Während dieser Kampagne wurden die Hundert Denkschulen gesäubert. Was beide Männer jedoch nicht lange danach erwartete, war der Tod der ganzen Familie von Li Si und der erbärmliche Tod von Qin Shihuang.

Die Kaiser Huandi und Lingdi der Östlichen Han Dynastie (25 – 220 n. Chr.), sowie die Kaiser Zhaozhong und Xuanzong der Tang Dynastie (618 – 907 n. Chr.) waren ganz fasziniert von der Schönheit ihrer Kaiserinnen und Konkubinen und erlaubten ihnen, bei Staatsangelegenheiten zu intervenieren. Schlecht beraten befahlen sie die Tötung von zahlreichen Gelehrten und aufrichtigen Menschen. Das Resultat war, dass ihre jeweiligen Dynastien nicht lange währten.

Kaiser Wudi der Nördlichen Zhou Dynastie (557 – 581 n. Chr.) fiel seines Höflings Wei Yuansong schlechtem Rat zum Opfer und er beschloss, den Buddhismus auszumerzen. Knapp vier Jahre später wurde Wei degradiert und starb kurz danach. Wudi zog sich eine plötzliche Erkrankung zu und sein ganzer Körper fing an zu faulen. Bald darauf starb er im Alter von nur 36 Jahren.

Kaiser Wuzong der Tang Dynastie (618 – 907 n. Chr.) wurde sehr beeinflusst von Zhao Guizhen und Li Deyu, die empfahlen, alle buddhistischen Tempel im Land zu zerstören. In weniger als einem Jahr, wurde Zhao umgebracht und Li starb im Exil. Wuzong starb im Alter von 32 Jahren, sogar noch bevor er einen Erben zeugen konnte.

Unter den zahlreichen Kaisern während der Periode der Fünf Dynastien (907 – 960 n. Chr.) und der Zehn Königreiche (907 – 979 n. Chr.) (eine Ära des politischen Umbruches in China, zwischen dem Sturz der Tang Dynastie und der Gründung der Song Dynastie) übertraf niemand die Regierungsfähigkeiten von Kaiser Shizong der Späten Zhou Dynastie. Doch Shizong missachtete den Buddhismus und war verantwortlich für die weit verbreitete Zerstörung von Buddha Statuen unter seiner Herrschaft. In weniger als nur einem Jahr verlor er seine Herrschaft.

Trotz dieser Prozesse und Trübsale, schien aufrichtiger Glaube immer einen Weg zurück in die Herzen der Menschen finden zu können. Nicht mehr als dreißig Jahre nach der Bewegung der „Bücherverbrennung und Beerdigung von Gelehrten“ in der Qin Dynastie, wurde der Buddhismus im Land wiedergeboren. Einige Jahre nach der Abkehr in den Han und Tang Dynastien vom Buddhismus, blühte der Buddhismus wieder auf. In die nördliche Wei Dynastie fand der Buddhismus nur sieben Jahre nach seiner Verbannung wieder zurück. In die Nördliche Zhou Dynastie kehrte der Buddhismus in nur sechs Jahren wieder zurück. In der Tang Dynastie wurde der Buddhismus in weniger als einem Jahr wiederbelebt.

Li Si und Cui Hao waren die ersten Missetäter, die den Buddhismus verbannten und so erhielten sie die unmittelbarste und schwerste Vergeltung noch zu Lebzeiten.

Kaiser Huizong aus der Nördlichen Song Dynastie (960 – 1127 n. Chr.) konvertierte buddhistische Tempel in daoistische Tempel. Wenn er auch den Buddhismus nicht förderte, so förderte er doch den Taoismus. Insofern war sein Schicksal nicht so schlecht als das anderer Kaiser.

Kurz und bündig, ganz gleich wer man ist (Kaiser, Höfling oder Bürger), wenn man aufrichtigen Glauben nicht respektiert und verleumdet, begeht man ein schweres Verbrechen und wird letztendlich Vergeltung erfahren.

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