Mit Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit Gewinn erzielen

Sich zwischen Profit bei jeder geschäftlichen Gelegenheit oder gerechtem und aufrichtigem Verhalten zu entscheiden kann schwierig sein. In der modernen Gesellschaft gibt es überall skrupellose Menschen. Es gibt eine Redewendung „Geschäft ist Geschäft“. Während manche Firmen nur dem Profit nachjagen, wollen wir auf zwei Vorbilder der Geschäftsführung eingehen, bevor wir eine Entscheidung treffen, wie man zwischen Profit und Gerechtigkeit wählt.

Bai Gui profitiert von Güte

Bai Gui war ein berühmter Geschäftsmann in der Stadt Luoyang zur Zeit der streitenden Reiche (475 – 221 vor Christus). Es hieß, dass er ein Schüler von Guiguzi (alter chinesischer Philosoph aus der gleichen Zeit) war. Bai Gui war Beamter im Staat Wei. Nachdem er die Staaten Qi und Qin besucht hatte, wurde er zu einem sehr bekannten Wirtschaftsstrategen und Experten für Finanzverwaltung. Nach der offiziellen „Geschichte der früheren Han-Dynastie“ war Bai der Begründer von Wirtschafts- und Handelstheorien.

Als Bai das Geld für den Staat verwaltete, beobachtete er das große Ganze. Obwohl er sich keine Gelegenheit zu kleinen Verdiensten und Handelsgeschäften entgehen ließ, ließ er sich nie auf Betrug ein. Er achtete auf den Warenfluss und die Entwicklung der Güter und so konnte er seine gewinnbringenden Waren rasch verkaufen. Wenn bestimmte Waren im Überfluss vorhanden waren und die Profitjäger darauf warteten, dass die Preise sanken, bevor sie in großen Mengen einkauften, kaufte Bai die Waren zu höheren Marktpreisen. Während die Profitjäger in Zeiten der Knappheit die Waren auf Halde legten, bevor sie sie zu höheren Preisen verkauften, verkaufte Bai seine Güter zu einem Preis der unter dem Marktpreis lag, um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.

Bais Geschäftsgebaren garantierte, dass er die Oberhand beim Erzielen von riesigen Gewinnen hatte. Gleichzeitig regulierte es Angebot und Nachfrage von Gütern und deren Preise. In gewisser Weise schützte Bai die Interessen der Bauern, der einzelnen Handwerker und der allgemeinen Konsumenten.

In der Zeit der streitenden Reiche war der Juwelenhandel unter der wohlhabenden Elite das gewinnbringendste Geschäft. Bai entschloss sich jedoch zum Handel mit lebensnotwendigen Bedarfsgütern mit den gewöhnlichen Bürgern. Bais Prinzip war „kleiner Profit aber rascher Umschlag“. Er erhöhte seine Preise nicht, sondern machte mehr Geld dadurch, dass er den Warenfluss beschleunigte und den Markt erweiterte. Bai war gesegnet mit dem Talent, Gelegenheiten zu ergreifen. Er kannte die alte Jupiter-Chronologie und die Theorie der fünf Elemente. Mit seiner Kenntnis von Astronomie und Meteorologie prognostizierte er die Zyklen von guten und schlechten Ernten und trieb auf dieser Grundlage Handel. Er kaufte billige, qualitativ hochwertige Ernten in guten Jahren und verkaufte die Ernten zu höheren Preisen in schlechten Jahren. So half er den Menschen durch Hungersnöte hindurch. In der Zwischenzeit wuchs sein Vermögen exponentiell an. Bai bezeichnete die Art seiner Geschäftsführung als „Weg der Güte“.

Prinzipien der Gerechtigkeit vom Vater des japanischen Unternehmens

Shibusawa Eiichi wurde als Vater des japanischen Unternehmens bezeichnet. Er war einer der ersten, der die Konzepte des Konfuzianismus in der Betriebswirtschaft anwendete. Nachdem er im Alter von 33 Jahren von der Politik zur Wirtschaft gewechselt war, schwor er, dass er sich bei seinen geschäftlichen Aktivitäten nach den Analekten des Konfuzius richten werde. In seiner Karriere gründete Shibusawa mehr als 500 Firmen auf verschiedenen Gebieten wie Finanzwesen, Wertpapieren und Logistik. Er war Handelsführer in den Zeiten von Meiji und Taisho. Im Alter von 88 Jahren schrieb er sein berühmtes Buch „Die Analekten und der Abakus“, weil er glaubte, dass die Lehre in den Analekten und Geldverdienen sich nicht widersprächen. Er erklärte, dass das Gewinnmachen eine gütige Handlung sei, wenn man bei der Gelegenheit eines Gewinns darüber nachdenkt, wie man ihn gerecht und aufrichtig macht. Ein Teil in den Analekten sagt: „Gewinne zu erstreben wird große Missgunst ernten“. Ein anständiger Mann benimmt sich gerecht und aufrichtig, während ein Schurke nach seinen persönlichen Vorteilen handelt.

Shibusawa war nie opportunistisch. Er wusste, dass ihm der Kauf von Eisenbahnanleihen der Regierung enorme Gewinne bringen würde. Er kaufte sie jedoch nicht. Er glaubte, dass der Gewinn durch Spekulation eine schlechte Gewohnheit bildete, die ihn alles, was er besaß, kosten würde, sein Guthaben zugrunde richten würde und, was am schlimmsten wäre, eine Tragöde für seine Anleger wäre. Ein Unternehmer sollte ein anständiger Mann und kein Schurke sein. Daher stellte Shibusawa die Auswirkungen seines geschäftlichen Handelns und den Wert für die Gesellschaft über den Profit.

Gerechtigkeit und gewinnbringende Interessen: Was kommt zuerst?

Sowohl im Osten als auch im Westen bleibt die Frage, was zuerst kommt, Gerechtigkeit oder persönliche Vorteile, ungelöst. Stehen diese beiden im Gegensatz zueinander oder gibt es ein zusammenhängendes Ganzes? Persönlichen Gewinn zu verfolgen und Verluste zu vermeiden, scheint menschliche Natur zu sein. Wenn jedoch das praktische Interesse in Konflikt mit dem universellen Wert von Gerechtigkeit gerät, was soll dann geopfert werden?

„Das große Lernen“, eines der vier klassischen Bücher im Konfuzianismus, besagt: „Ein anständiger Mann muss seine Tugend kultivieren. Mit Tugend gewinnt er die Anerkennung der Menschen. Mit den Menschen regiert er das Land. Mit dem Land schafft er ein Vermögen. Das Vermögen wird er dann verwenden können. Tugend ist die Wurzel und das Vermögen steht am Ende eines Astes.“ So sagte Konfuzius: „Wenn man die Gelegenheit für einen Gewinn sieht, dann denkt man darüber nach, wie man ihn gerecht und aufrichtig macht“. „Mit unberechtigten Mitteln reich zu werden, ist für mich wie eine vorüberziehende Wolke“ und „ein anständiger Mann kennt die Wichtigkeit der Aufrichtigkeit und ein Schurke kennt die Wichtigkeit des Profits.“ Traditionelle Geschäftsleute in China, die vom Konfuzianismus angeregt sind, glauben an das Prinzip, dass „ein anständiger Mann, der sich ein Vermögen verdienen will, sich dies mit aufrichtigen Methoden verdienen wird.“

Der Nobelpreisträger Amartya Sen sagte, dass die Wirtschaft, während sie sich entwickelt, zur Ethik zurückkehren müsse. Egal, wie sich nämlich die Menschen auch bemühen, die Einschränkungen durch Ethik zu lockern, werden sie unweigerlich scheitern, weil Ethik ein integrierter Bestandteil wirtschaftlicher Aktivitäten ist.

Herr Li Hongzhi, der Gründer von Falun Dafa, sprach über Gewinn aus tiefer gehender Sicht:

„Herrscher, hohe Beamte, Reiche, Würdenträger,

alle entstanden aus De.

Kein De, kein Gewinn,

De verloren, alles zerfließt und schwindet.

Daher nach Macht und Reichtum Trachtende

De sammeln zuvor.

Leid ertragen, Wohltat üben,

viel De gesammelt.“

(Li Hongzhi, „Reich doch mit De“, 27.012.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte)

Moral und Ethik sollten der endgültige Standard und die Grundlage für alles Handeln sein. Wirtschaftliches Handeln sollte uneigennützig und auch für den Geschäftsmann vorteilhaft sein. Die Folge davon ist: Je mehr Gutes ein Geschäftsmann für andere leistet, umso mehr Gewinn sollte er als Belohnung erhalten. Gerechtigkeit und persönliches Interesse sollten ein und dasselbe sein. Vermögen und Gewinn sollten aus Taten kommen, die angemessenem und redlichem Handeln angepasst sind.

Die Industrie muss auch zwischen Gut und Böse wählen

Vor der verführerischen Kraft riesiger Profite hat nicht jedermann oder jede Firma eine visionäre Sichtweise.

Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) baute die große Firewall, um den Fluss an fremden Informationen im Internet zu unterbinden. Jedermann muss wissen, dass das böse ist. Angesichts der 300 Millionen Internetnutzer auf dem chinesischen Markt – dem größten weltweit – entschied sich Microsoft, aktiv mit diesen bösen Taten zu kollaborieren, während sich Google entschied, dem aufrichtigen Prinzip „nichts Böses zu tun“ zu folgen und China zu verlassen.

Die Dresdner Bank arbeitete einst aktiv mit den Nazis zusammen. Um ihrer ethischen Verpflichtung nachzukommen und das Gewissen ihrer Kollegen zu erwecken, setzte die Bank später gewaltige Mengen an Arbeitskräften und Geld ein, um ihre vergangenen Verbrechen zu untersuchen und öffentlich zu machen. Bei der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts sagte Wulf Meier, ein Vorstandsmitglied: „Wir müssen diese Information nehmen, wie sie kommt. So weh es auch tut, wir nehmen diese Wahrheiten an.“ Er betonte, dass alle unmenschlichen Aktivitäten mit kleinen Dingen anfangen und die Geschichte uns täglich davor warnt.

Seit Jiang Zemin und sein Regime im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begannen, hielt sich Bo Xilai eng an die Vorgaben von Jiang und scheute keine Mühen, diese Praktik aus persönlichen Interessen zu unterdrücken. Der Raub von Organen von Falun Gong-Praktizierenden für rechtswidrige Organtransplantationen und der Verkauf der sterblichen Überreste wurde ein weiteres gewinnbringendes Unternehmen für Bo, seine Frau Gu Kailai und seinen politischen Verbündeten Zhou Yongkang. Gunther von Hagens entschied sich, im August 1999 in eine Leichenverarbeitungsfabrik in Dalian zu investieren (die teilweise präparierten und „plastinierten“ menschlichen Leichen, die dann in lebensähnlichen Haltungen als Teil der Von Hagens „Körperwelten“-Ausstellung positioniert werden). Er sagte zu den Reportern auf der ganzen Welt, dass er sich „wegen der Unterstützung der Regierung, der begünstigenden Politik, der guten Arbeitskräfte, der niedrigen Löhne sowie einem reichlichen Vorrat an Leichen für eine Errichtung seiner Firma in Dalian“ entschieden habe. Mit diesen Leichen von unbekannter Herkunft verdienten diese Menschen Billionen von Dollars. Jeder, der ein Gewissen hat, sollte schmerzerfüllt sein. Wie viele entsetzliche Verbrechen fanden hinter den Kulissen dieser Schreckensausstellung statt?

In der Wirklichkeit erscheinen Geschäftsleute, die Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit hochschätzen, verglichen mit denjenigen, die nur den Profit sehen und wie sie ein Vermögen machen können, im Nachteil zu sein. Aufrichtigkeit und Gewinn haben jedoch eine tiefliegende Verbindung. Es gibt ein Nachhinken von Zeit und Raum zwischen den beiden. Man sollte zuerst Tugend anhäufen und dann erst den Profit. Tugend hat keine sichtbare Form, der Profit aber schon. Gewöhnliche Menschen sehen die Tugend nicht und glauben daher nicht an sie. Nur die Erleuchteten sehen Ursache und Wirkung von höheren Prinzipien. „Eine Familie, die Tugend anhäuft, hinterlässt für zukünftige Generationen Glück, während eine Familie, die dies nicht macht, Desaster hinterlässt.“ Diejenigen, die Gutes tun und den Prinzipien von Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit folgen, bilden eine Grundlage für ihren zukünftigen Wohlstand. Diejenigen, die mit bösen Taten Vermögen anhäufen, graben sich in einen einstürzenden Tunnel.

Firmen, die der Menschheit nützen wollen und langzeitige Profite für sich selbst und ihre Angestellten planen, sollen sich bitte an die Prinzipien des Gewinnmachens erinnern: an Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit. Bitte halten Sie an Ihrem Gewissen fest und treffen Sie in dieser entscheidenden Zeit der Geschichte die richtige Wahl zwischen Gut und Böse.

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