Eine Fabel über Ärger

Es war einmal eine Gottheit, die sah, wie sich die Menschen von ihren schlechten Taten abgewandt hatten und so beschloss diese Gottheit das unvermeidbare Unheil, was sie für die Menschen vorbereitet hatte, von ihnen fern zu halten.

Es gab dort aber einen Mann unter ihnen, der nicht sehr erfreut war über diese Wende. Weil er Reue für seine vorigen Untaten empfand, erwartete er bestraft zu werden und sprach ärgerlich zu dem Gott; erzählte ihm, dass er nicht zufrieden war mit dieser Wende und dass er eher sterben würde als weiterzuleben als Strafe für seine vorigen Übertretungen. Gleichzeitig behauptete der Mann, dass diese Gottheit zu langsam wäre, um Urteile zu fällen, zu langsam, um Strafen zu verteilen und zu geduldig und tolerant wäre.

Die Gottheit sagte ruhig zu ihm,
“Hast Du das Recht, ärgerlich zu sein?”

Der Mann verließ die Gottheit, ging ins Land, baute sich einen Unterstand und wartete.

Der Mann tat der Gottheit leid, weil es so heiß war. Aus seiner Barmherzigkeit heraus ließ er genau dort einen Busch wachsen, (wo sich der Mann niedergelassen hatte) um dem Mann Schutz zu bieten, ihm Schatten zu spenden und ihm sein Unbehagen zu erleichtern. Der Mann war glücklich über diesen Busch, ließ sich nieder und ging schlafen.

Im Morgengrauen des nächsten Tages ließ die Gottheit einen Wurm den Busch angreifen. Der Busch verdorrte. Als die Sonne aufging, wachte der Mann auf und bemerkte, dass der Busch am Vertrocknen war. Der Mann beschimpfte den Busch für sein Austrocknen und Sterben und drohte mit seiner Faust gen Himmel. Die Sonne strahlte auf den Mann herab, gab ihm Unbehagen. Ein schwüler Wind kam auf, ließ den Mann so viel leiden, dass er die Gottheit bat ihn dort auf der Stelle sterben zu lassen, eher als das Leid zu ertragen.

Die Gottheit sagte ruhig zu ihm,
“Ist es Dein Recht auf den Busch ärgerlich zu sein? Du hast nichts für das Wachsen des Busches getan, aber der Busch gab dir Behaglichkeit. Der Busch wuchs in der Nacht und starb auch in der Nacht ohne dein Zutun. Glaubst Du, es ist richtig für einen Gott sich nur um einen ärgerlichen Menschen zu kümmern, wenn es doch so viele andere gibt, die seine Hilfe brauchen, die nie auf ihrem Gott ärerlich werden, sondern ihm nur Ehrerbietung, Dankbarkeit und Lob entgegenbringen?

Das Gewissen des Mannes wurde plötzlich wach, schämte sich, dankte dem Gott für die Lektion und gab dem Gott und sich selbst gegenüber ein Versprechen, ein guter Mensch zu werden und seine Gefühle unter Kontrolle zu halten.

Quelle: http://www.clearharmony.net/articles/200302/10198.html

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