Bilanz 2022: Insgesamt 7.331 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

Am 10. Juli 2022 jährte sich zum 23. Mal der Tag, an dem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1999 ihre landesweite Kampagne gegen Falun Dafa startete. Nach mehr als zwei Jahrzehnten geht die KPCh immer noch unerbittlich gegen Falun-Dafa-Praktizierende vor, die an ihrem Glauben festhalten. 

Nach den von Minghui.org gesammelten Daten wurden im Jahr 2022 insgesamt 7.331 Verfolgungsfälle bestätigt, darunter 3.488 Verhaftungen und 3.843 Fälle von Schikanen. 351 (10,1 Prozent) der Verhaftungen erfolgten in den Jahren 2020 und 2021 und 3.137 (89,9 Prozent) im Jahr 2022. Bei den Schikanen waren es 286 (7,4 Prozent) im Jahr 2021 und 3.557 (92,6 Prozent) im Jahr 2022. Aufgrund der strengen Informationszensur in China werden diese Vorfälle oft nicht rechtzeitig gemeldet und weitere Informationen sind nicht ohne Weiteres verfügbar.

Infolge Polizeibrutalität und Folter starben einige Praktizierende Stunden oder Tage nach ihrer Verhaftung. Eine Frau starb zwei Stunden nach ihrer Verhaftung, eine andere 14 Stunden später. Eine dritte Frau starb drei Tage nach ihrer Festnahme und eine weitere acht Tage später. Mehrere weitere Praktizierende waren durch die jüngsten Schikanen traumatisiert und verstarben kurz darauf. Eine Zusammenfassung der im Jahr 2022 gemeldeten Todesfälle finden Sie hier.

Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar 2022 verhafteten und schikanierten die Behörden Praktizierende in Peking und in der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei, zwei der drei Austragungsorte der olympischen Wintersportveranstaltungen. Als Grund wurde angegeben, sie daran zu hindern, während der Spiele Stellung zu Falun Dafa zu beziehen.

Die Verfolgungen eskalierten erneut im Juli, Monate vor dem 20. Parteitag der KPCh, der vom 16. bis 22. Oktober 2022 stattfand. Im Vergleich zu den 563 Fällen von Verhaftung und Schikane im Juni 2022 hatte sich die Gesamtzahl der registrierten Fälle im Juli 2022 (1.037) beinahe verdoppelt. Zwischen Juli und Oktober wurden insgesamt 2.202 Fälle von Belästigung bestätigt, was dem 1,75-Fachen der in der ersten Jahreshälfte gemeldeten 1.256 Vorfälle entspricht. 

Die betreffenden Praktizierenden stammten aus 29 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Shandong verzeichnete mit 1.062 Verhaftungen und Schikanierungen die höchste Zahl an Vorfällen. Hebei und Heilongjiang lagen mit 1.012 und 857 Fällen auf den Plätzen zwei und drei. Zehn weitere Regionen meldeten ebenfalls dreistellige Fallzahlen und vierzehn Provinzen hatten zweistellige Fallzahlen. In Hainan und Qinghai gab es jeweils eine Festnahme.

Von den insgesamt 7.331 verfolgten Praktizierenden waren 971 (13,2 Prozent) 60 Jahre oder älter (zum Zeitpunkt der Verhaftung oder Schikanierung). Davon waren 327 Praktizierende im Alter von 60 bis 69 Jahre, 438 im Alter von 70 bis 79 Jahre, 197 im Alter von 80 bis 89 Jahre und neun im Alter von über neunzig Jahren. Eine 92-jährige Frau wurde im Mai von einem Staatsanwalt belästigt und bedroht, dass ihr ein Prozess drohe, weil sie sich nicht von ihrem Glauben lossage. Eine andere Frau im Alter von 98 Jahren gehörte zu den Opfern einer Gruppenverhaftung, die im Juli in der Provinz Heilongjiang stattfand.

Neben älteren Praktizierenden wurden auch kleine Kinder nicht von der Verfolgung verschont. Ein zweijähriger Junge wurde verhört, und ein neunjähriges Mädchen wurde Zeuge einer Polizeirazzia in ihrer Wohnung. Nach der Verhaftung ihrer Großmutter wurde sie selbst verhört.

Bei den Hausdurchsuchungen beschlagnahmte die Polizei nicht nur Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, sondern auch andere persönliche Gegenstände, einschließlich Bargeld, das die Praktizierenden zu Hause aufbewahrten. Bei 233 Praktizierenden wurden insgesamt 2.962.249 Yuan (ca. 407.000 Euro) von der Polizei beschlagnahmt. Bei einer Frau in der Provinz Heilongjiang wurden 370.000 Yuan (ca. 50.800 Euro) beschlagnahmt, die sie für ihr Kind für den Kauf eines Hauses zurückgelegt hatte. Bei zwei weiteren Praktizierenden, einem in Jiangxi und einem in Shandong, wurden 210.000 Yuan bzw. 200.000 Yuan (ca. 28.800 bzw. 27.500 Euro) beschlagnahmt.

Im Anschluss an die willkürlichen Verhaftungen waren die Praktizierenden sexuellen Übergriffen, Folter und/oder unfreiwilliger Verabreichung von Medikamenten ausgesetzt. Das führte zu psychischen Traumata, körperlichen Verletzungen und/oder Gedächtnisverlust. Selbst als manche Praktizierende aufgrund der Verfolgung bereits behindert und arbeitsunfähig waren, wurden sie weiterhin regelmäßig von der Polizei schikaniert, um sie zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören.

Die Behörden störten auch das Alltagsleben der Praktizierenden. Beispielsweise brachen sie mitten in der Nacht in das Schlafzimmer einer Praktizierenden ein, um sie zu verhaften, deckten die Türspione und Überwachungskameras einiger Praktizierender ab und unterbrachen die Strom- und Internetverbindung zu ihren Wohnungen. Einige Praktizierende berichteten, dass die Behörden Überwachungskameras um ihre Häuser herum aufgestellt hatten, um sie zu überwachen.

In einigen Fällen nutzten die Behörden die Pandemie als Vorwand, um die Praktizierenden zu verhaften oder zu schikanieren, indem sie behaupteten, sie müssten ihre Coronavirus-Testergebnisse überprüfen oder ihnen Impfungen verabreichen. Bei der Verhaftung von sechs Praktizierenden in der Provinz Hebei, die gemeinsam Falun-Dafa-Bücher gelesen hatten, sagte die Polizei: „Wir befinden uns in einer Pandemie, und Sie verstoßen gegen das Gesetz, indem Sie eine verbotene Versammlung abhalten.“

Eine Frau in der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurde 38 Tage lang festgehalten, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Schließlich wurde sie auf Kaution freigelassen. Während ihrer Haft wurde sie häufig verhört und in mehreren Quarantäne-Einrichtungen festgehalten, darunter auch in einem ehemaligen deutschen Gefängnis, das noch für Besucher geöffnet ist. Als sich die Besucher nach den dort inhaftierten Personen erkundigten, sagten die Wärter, dass es sich um Schauspieler handele.

Im Folgenden werden Beispiele für die verschiedenen Arten von Verfolgung aufgeführt, über die im Jahr 2022 berichtet wurde:

Verhaftungen im Vorfeld der Olympischen Winterspiele

Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Peking im Februar 2022 haben die Behörden in der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei, einer der drei Zonen, in denen die Wintersportveranstaltungen ausgetragen wurden, fünf Falun-Dafa-Praktizierende unter dem Vorwand verhaftet, sie daran zu hindern, während der Spiele über Falun Dafa zu sprechen.

Die fünf Praktizierenden aus dem Bezirk Chongli, in dem sich die Skigebiete befinden, wurden am 20. und 21. Januar 2022 verhaftet. Die Behörden erklärten, sie würden die Praktizierenden bis zum 6. Februar, zwei Tage nach der Eröffnung der Olympischen Winterspiele, festhalten.

Auf Anweisung von Zheng Jianguo von der Staatssicherheit des Bezirks Chongli verhaftete die Polizei Bai Mei am 20. Januar um 21:00 Uhr im Haus ihrer Tochter. Ihr Mobiltelefon und andere persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Etwa zur gleichen Zeit brach die Polizei auch in die Wohnung von Bais Bruder, Bai Tao, ein und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Falun-Dafa-Begründers, einen Lautsprecher und ein Tablet. Da er nicht zu Hause war, als die Polizisten kamen, kehrten sie am nächsten Tag zurück und verhafteten ihn.

Am 21. Januar um Mitternacht verhaftete die Polizei drei weitere Praktizierende, Kang Cuiqing, Direktorin der Kinderklinik des Bezirkskrankenhauses Chongli, Qin Yulan, Lehrerin im Schulamt von Chongli, und Wei Jiansheng, Lehrerin an der Mittelschule Chongli 1.

Die drei Praktizierenden wurden auf dem örtlichen Polizeirevier festgehalten und dann für 15 Tage in die Haftanstalt der Stadt Zhangjiakou verlegt.

Neben den Falun-Dafa-Praktizierenden waren auch die Anwohner der Skigebiete extremen Einschränkungen in ihrem täglichen Leben ausgesetzt, da die Behörden eine erfolgreiche internationale Sportveranstaltung gewährleisten wollten.

Vollständiger Bericht auf Minghui.de Teil I: https://de.minghui.org/html/articles/2023/1/11/165263.html

Chinesische Version: https://www.minghui.org/mh/articles/2023/1/6/2022年7331名法轮功学员遭绑架骚扰-454572.html

ml

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv