Ich grüße den verehrten Meister!
Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!
Ich bin eine Praktizierende aus der Schweiz. Als ich zwei Jahre alt war, lernten meine Mutter und ich Falun Dafa kennen. Als ich klein war, waren wir mit meiner Mutter, meinem Stiefvater und meiner kleinen Schwester an vielen Veranstaltungen von Falun-Dafa-Praktizierenden in Europa unterwegs. Zu Hause kultivierte ich mit meiner Mutter. Abends machten wir jeweils die Übungen und lasen das Fa.
Als ich älter wurde, war ich weniger fleißig. Mir fehlte die Disziplin oder besser gesagt die aufrichtigen Gedanken. In meinem Innersten wusste ich, dass ich mich kultivieren möchte, aber ich ließ mich von den menschlichen Wünschen und Begierden ablenken. Ich schaute viele Video-Serien und konsumierte viele Inhalte im Internet. Auch verbrachte ich viel Zeit mit Tagträumereien. Obwohl ich das bekam, was ich mir zu dieser Zeit am meisten wünschte, war ich irgendwie innerlich nicht erfüllt. Oberflächlich hatte ich das erhalten, nachdem ich gestrebt hatte, aber es machte mich nicht wirklich glücklich und ich kämpfte in dieser Zeit oft mit Depressionen.
Obwohl ich im Herzen immer wusste, dass ich mich im Falun Dafa kultivieren möchte und deshalb in diese Welt gekommen bin, verdeckten meine Anhaftungen und unaufrichtigen Gedanken dies immer mehr. Wenn ich in jener Zeit ab und zu wieder einmal das Fa las, wachte ich immer kurz auf und verspürte den starken Wunsch, mich zu kultivieren. Doch getrieben von der Gemütlichkeit und der Anhaftung nach einem schönen Leben voller menschlicher Gefühle und schöner Dinge wurde mein wahres Selbst wieder verdeckt.
Lange Zeit konnte ich mich aus diesem Verhalten nicht selbst befreien. Doch der barmherzige Meister half mir. Ich denke, er sah meinen Wunsch und half mir zurück zu Falun Dafa zu finden. Vor etwa fünf Jahren fing ich an, mich regelmäßig mit einer Mitpraktizierenden zu treffen, die auch den Wunsch hatte, sich fleißiger zu kultivieren. Zu Beginn trafen wir uns einmal wöchentlich am Wochenende und dann häufiger. Ich merkte, wie es mir half, mit Mitkultivierenden gemeinsam zu lesen oder zu üben. Deshalb verabredete ich mich auch mit weiteren Praktizierenden. Ich erlebte die wunderbare Kraft, wenn man sich gegenseitig hilft und unterstützt. Ich erinnere mich dabei an einen Satz vom Meister.
Der Meister erklärt:
„Es geht dabei lediglich darum, dass der Meister euch gegenseitig helfen lässt zum
Zweck eurer eigenen Erlösung und euch zusammen Menschen erlösen lässt; es
geht darum, dass sich die Lebewesen in der Endzeit gegenseitig erretten.“ (Nimm Abstand von der Gefahr, 31.08.2023)
Speziell die Worte des Meisters, wo er sagt: „Es geht darum, dass sich die Lebewesen in der Endzeit gegenseitig erretten“, sind mir eindrücklich im Gedächtnis geblieben. Wenn wir einander mehr helfen und unterstützen, hat das so eine unglaublich positive Kraft. Ich merke, dass dies auch die Barmherzigkeit weckt bzw. erweitert. Außerdem verstehe ich es so, dass es etwas ist, das wir tun sollen. Es geht bei der Kultivierung im Falun Dafa nicht nur um uns selbst, sondern auch darum, dass wir einander helfen und zusammen vorankommen.
Mitarbeit bei einem Medienprojekt
Vor etwas mehr als zwei Jahren half ich bei einigen kleinen Arbeiten für Shen Yun in Bregenz mit. Als ich dort im Umfeld von Mitpraktizierenden war und bei so einem wertvollen Projekt mitwirken durfte, war ich innerlich erfüllt und sehr glücklich. Ich wünschte mir, ich könnte noch viel öfter bei Projekten für Dafa mitwirken. Einige Wochen später erhielt ich eine Nachricht von einem Praktizierenden, der mich fragte, ob ich Interesse hätte, bei einem Medienprojekt zu arbeiten. Es war mir sofort klar, dass der Meister dies für mich arrangiert hatte.
Dadurch und auch durch unzählige andere Momente, habe ich gemerkt, wie der Meister mich unterstützt, sobald meine Gedanken aufrichtig sind. Seitdem arbeite ich für dieses Projekt. Ab und zu fahre ich für einige Tage zum Hauptsitz nach Berlin. Dort habe ich einige Erfahrungen gesammelt, von denen ich gerne berichten möchte.
Was ich zum Beispiel in dieser Zeit erkannt habe, ist meine Anhaftung an meine gewohnte Kultivierungsumgebung und die Mitpraktizierenden hier in der Schweiz. Ich mag die Gruppe in der Schweiz und merkte, dass ich sie bevorzugte und lieber hatte. In Berlin kannte ich viele Mitpraktizierende nicht und fühlte mich weniger wohl. Außerdem kam auch noch ein anderer Eigensinn zum Vorschein. Da mich wenige kannten, wussten sie auch nicht viel von mir und auch nicht, wie lange ich mich schon kultiviert hatte. Ich merkte, dass dies etwas war, das an mir nagte. Ich hatte irgendwie eine Überheblichkeit entwickelt, weil ich mich schon länger kultiviere als manche andere Praktizierende, obwohl ich mich viele Jahre in meinem Leben nicht solide kultiviert hatte. Diese unaufrichtige Gesinnung konnte ich glücklicherweise erkennen, obwohl sie ehrlich gesagt, sehr hartnäckig war. Die Überheblichkeit zeigt sich bei mir nicht nur in diesem Aspekt, sondern auch, dass ich dachte, fähiger oder klüger zu sein als andere. Dabei vergaß ich jedoch, dass mir all diese Fähigkeiten und auch alle Gelegenheiten in meinem Leben, wie auch mein Leben selbst vom Meister und Dafa gegeben worden sind. Eigentlich sollte ich all dies schätzen und gut und verantwortungsvoll einsetzen, statt mich mit anderen zu messen.
Die Umgebung in Berlin half mir zudem, mich wieder an meine Kindheit zu erinnern. Damals war ich oft mit meiner Familie unterwegs und wir nahmen zusammen an verschiedenen Fa-Berichtigungsaktivitäten teil. Die Erinnerung an jene Zeit, sowie meinen Geisteszustand von damals, hatte ich irgendwie komplett vergessen. Als ich allerdings in Berlin wieder vermehrt unter Praktizierenden war, erinnerte ich mich wieder daran. Es war, als hätte ich wieder Zugang zu meinem früheren Selbst gefunden und es erinnert mich daran, dass ich mich früher solider kultiviert hatte. Dabei erkannte ich, wenn man nicht fleißig in der Kultivierung ist, wird man immer mehr zu einem gewöhnlichen Menschen und die Gedanken können sich auch stark ändern.
Der barmherzige Meister hat mir in meinem Leben unzählige Male geholfen und auch viel Schlechtes von mir weggenommen. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Abend in Berlin, an dem mich irgendwie eine große Angst überwältigte. Es fühlte sich so an, als ob ich mein Leben verlieren könnte, viel Schwarzes und Dämonisches umgab mich. Zu jener Zeit übernachtete ich in der Wohnung meiner Vorgesetzten und schlief im Wohnzimmer. Dort hing das Bild mit der Statue des Meisters an der Wand. Plötzlich hatte ich das Bild im Kopf, wie der Meister eine kreisende Bewegung mit den Armen machte, so wie sie manchmal bei den Shen-Yun-Aufführungen am Ende zu sehen ist. Daher verstand ich, dass der Meister diese schlechten Dinge für mich beseitigte. Ich war unendlich dankbar. Obwohl ich oft Fehler mache und immer wieder hinfalle, hilft mir der Meister immer wieder, sobald ich mich nur ein wenig bemühe und meine aufrichtigen Gedanken auftauchen. Das zeigt mir auch, wie stark und wichtig aufrichtige Gedanken sind. Sobald wir uns Dafa angleichen, hat der Meister die unermessliche Kraft, uns in dieser chaotischen Welt und unter der Verfolgung der alten Mächte zu helfen.
So wie der Meister im Gedicht schreibt:
„[…] Buddha’s Gnade schmilzt Himmel und Erde
Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreicht
Der Meister hat die Kraft, zum Himmel zurückzuführen.“
(Gnade von Meister und Jünger, 01.02.2004, in: Hong Yin II)
In unserem Medienprojekt in Berlin haben wir die Möglichkeit, frühmorgens gemeinsam die Übungen zu machen und das Fa zu lesen. Für mich ist es sehr schwierig, morgens früh aufzustehen. Zu Hause schaffe ich das normalerweise nicht, aber ich wollte dort die Chance und dieses Umfeld nutzen. Einmal, als ich wieder ein paar Tage in Berlin war, konnte ich morgens mit ein paar Praktizierenden mit dem Auto ins Büro mitfahren. Die ersten Tage hockte ich etwas mürrisch und morgenmuffelig im Auto. Ich hatte überhaupt keine Lust, mit jemandem zu reden. Nach einigen Tag merkte ich jedoch plötzlich, dass ich nicht mehr so müde im Auto saß. Ich war wacher, positiver und sogar offen für morgendliche Gespräche. Das zeigte mir, wie stark die Übungen und das Fa sind, und wie viel Kraft und Positivität uns Dafa schenkt.
Mich innerlich berichtigen
Ich merke oft, wie ich im Alltag von Anhaftungen und Begierden, wie der Wunsch nach einer Familie, einem bequemen Leben, Reichtum, Ferien und Reisen zu schönen Orten, bewegt werde. Es wird dann zum Ziel oder Ausgangspunkt meiner Handlungen. Dadurch wird aber das, was ich für die Erklärung der wahren Umstände tue, wirkungslos.
Ich hatte z.B. bei einem Projekt die Erfahrung gemacht, dass trotz meiner Bemühungen und Zeitinvestition die Kampagne fast keine Wirkung hatte. Daher erkannte ich, dass bei der Mitarbeit an einem Projekt zur Fa-Bestätigung wirklich der Ausgangspunkt wichtig ist, und man da nicht so vorgehen kann wie bei der Arbeit unter den gewöhnlichen Menschen. Es funktioniert nicht, wenn man oberflächlich die Arbeit gut macht, aber der Ausgangspunkt nicht auf dem Fa basiert. Obwohl ich oberflächlich die Arbeit tat und mir Mühe gab, habe ich mir nicht viele Gedanken darüber gemacht, wieso ich das tue und nicht genug aufrichtige Gedanken als Grundlage gehabt. Da ich die Arbeit nicht mit der Einstellung einer Kultivierenden und nicht mit einem reinen Herzen tat, erkannte ich, dass sie deshalb auch keine große Wirkung hatte.
Meine grundlegende Anhaftung
Ich überlegte einmal, was meine grundlegende Anhaftung sei. Darunter verstehe, ich, dass dies die Anhaftung ist, die im Spiel war, als man mit der Kultivierung begonnen hat. Zuerst fragte ich mich, wie ich das wissen sollte, weil ich zu der Zeit zwei Jahre alt war und ich mich nicht daran erinnerte. Aber dann wurde mir klar, dass ich wegen meiner Familie mit der Kultivierung begonnen hatte. Ich hatte mich mit ihnen mitkultiviert. Einerseits denke ich, weil ich Falun Dafa gut fand. Mein wahres Selbst wusste Bescheid, um was es sich handelt. Aber anderseits denke ich, dass manchmal auch die Anschauung der Zugehörigkeit zur Familie da war und die Gesinnung, dass meine Familie zufrieden mit mir ist.
Später merkte ich auch, dass ich nicht nur die Anhaftung hatte, meiner Familie zu gefallen, sondern auch anderen Personen gefallen wollte, die ich aus irgendwelchen Gründen schätzte und bewunderte. Irgendwie hatte ich den Wunsch, dass sie mit mir zufrieden waren. Zudem erkannte ich, dass weil ich diese Personen bewunderte, ich außerdem automatisch viel von ihrer Meinung hielt.
Wenn ich zum Beispiel unsicher war, was in einer Situation das Richtige ist, und ich mich darüber mit dieser Person austauschte, dann dachte ich automatisch, dass ihre Meinung und ihr Verständnis gut sei, anstatt die Dinge selber nach dem Fa zu beurteilen. Dies geschah aber irgendwie unterbewusst, weshalb ich es nicht sofort erkannt habe.
Deshalb erkannte ich, dass ich in solchen Situationen auch immer selber nachdenken und das Fa als Maßstab nehmen sollte. Ich möchte hiermit anmerken, dass es nicht sein muss, dass die Erkenntnisse anderer Praktizierenden nicht richtig sind. Ein Austausch ist, denke ich, oft bereichernd und kann hilfreich sein, aber man sollte die Erkenntnisse anderer nicht als das Fa betrachten.
Ich bin nicht sicher, ob ich schon die Wurzel meiner grundlegenden Anhaftung gefunden habe, aber das obige waren ein paar Erkenntnisse, die ich auf der Suche danach gemacht habe.
Dies sind einige Erfahrungen und Erkenntnisse aus der letzten Zeit. Ich danke Ihnen, verehrter Meister, für Ihre Barmherzigkeit und dass Sie mich nicht aufgeben, obwohl ich leider immer wieder stolpere. Ich schätze die gesamte Schöpfung und auch mein Leben, welches mir geschenkt wurde. Ich möchte mich gut kultivieren um zu meinem Ursprung und wahren Selbst zurückzufinden.
Danke, liebe Mitpraktizierende, für eure Güte, die mich in der Kultivierung immer wieder berührt und aufgebaut hat und mir ein Licht in schwierigen Zeiten geschenkt hat.
(Der Bericht wurde auf der Deutschschweizer Falun-Dafa-Konferenz 2024 vorgetragen.)